Beiträge

Landschaftsfotografie: Der Dunst und die Schatten

Der morgendliche Dunst und die Schatten der aufgehenden Sonne ergeben bei diesem Panoramabild eine eindrucksvolle Kombination. Dafür lohnt es sich, früh aufzustehen.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Franz Bogner).

Kommentar des Fotografen:

An einem Sonntag-Sommermorgen erwartete ich nach einer klaren Nacht den für manche hochgelegenen Senken hier im Bayerischen Wald typischen Morgendunst und wurde direkt an der Grenze zum österreichischen Mühlviertel um ca. 6:00 Uhr nicht enttäuscht.

Entlang einer einsamen Straße fand ich diesen kleinen Weiler, wo die Sonne den Morgendunst gerade aufzulösen begann. Mit dem Stativ machte ich unter anderem 7 Hochformataufnahmen, die ich zu diesem Panorama zusammenfügte. Zuhause am PC fand ich die Farben allerdings viel zu blass und entschloss mich deshalb, daraus eine SW-Umsetzung zu machen.

Das Bild gefällt mir so ganz gut, doch so hundertprozentig zufrieden bin ich doch nicht. Ich würde gerne wissen was man hier bei der Bildgestaltung und Bearbeitung noch besser machen könnte. Bearbeitung: RAW-Enzwicklung mit Lightroom, Panorama mit Autopano Giga und SW-Umsetzung mit NIK Silferefex Pro.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Franz Bogner:

Ein Foto wie ein Gemälde. Solche Motive sind prädestiniert dafür, groß auf eine Leinwand gezogen und über das heimische – oder auch ein fremdes – Sofa gehangen zu werden.

Das Bild lebt vor allen durch zwei Komponenten, die gut ineinandergreifen:

Weiterlesen

Tierfoto: Des Pelikans Textur

Fotografie wird auch dann interessant, wenn sich typische Genres vermischen. Das zeigt dieses Pelikanbild, das seine Spannung aus Texturen heraus entwickelt.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Dr. Timo Kaan).

Kommentar des Fotografen:

Ich habe das Foto im Zoo Hannover 08/10 „aus der Hand“ mit meiner D700 aufgenommen. (EXIF: ). Der Pelikan befand sich in einem Streichelgehege und war smoit ganz gut zugänglich. Mich reizen an dem Foto vor allem die unterschiedlichen „Oberflächen“ des Pelikans – das weiche Gefieder, der harte, holzige Schnabel, der wie „gefliest“ wirkende Kehlkopf. Das Bild habe ich daheim auf 1,40 Breite entwickeln lassen – so kann man von weitem die Anmut des Tieres, von nahem die unterschiedlich strukturieren Oberflächen betrachten.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Dr. Timo Kaan:

In dieser Schwarz-Weiss-Aufnahme füllt der Kopf eines weissen Pelikans den gesamten linken Bildteil. Das Tier, mit Federbusch auf dem Kopf, wendet sich in der Grossaufnahme zudem leicht vom Fotografen ab. Gegen den fast schwarzen Hintergrund hebt sich der Schnabel und die Kopfform im rechten Bildteil ab.

Warum fotografieren wir? Was wollen wir eigentlich einfangen? Diese Frage haben wir uns kürzlich an einem Workshop gestellt. Die Liste ist lang:

Weiterlesen

Naturfoto: Der Wald mit lauter Bäumen

Ein aufmerksames Auge ist mit die wichtigste Voraussetzung für einen guten Fotografen. Aber auch die grundlegenden Kenntnisse von Komposition und Bildgestaltung gehören dazu. Hier fehlten leider letztere Elemente.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Thomas Merkenich).

Kommentar des Fotografen:

Hallo liebe Profis, Hallo liebe Betrachter, ich fotografiere noch nicht lange und lese die Kritiken hier mit grosser Aufmerksamkeit.

Ich war mit dem Auto unterwegs, sah ein, auf den ersten Blick, langweiliges Motiv, und war trotzdem so fasziniert von den Farben und Schatten, daß ich es einfangen musste. Ich weiß, daß das Bild technisch sicher keine Meisterleistung ist. Aber in der Hauptsache würde mich interessieren, ob ich es geschafft habe, mit dem Bild eine gewisse Stimmung zu transportieren. Ich hoffe, daß ich es nicht zu sehr komprimiert habe. Das Bild ist mit einer sehr günstigen Bridge-Kamera entstanden.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Thomas Merkenich:

Ein guter Fotograf hat nicht immer unbedingt eine teure Ausrüstung oder viel Zubehör. Wichtiger ist ein guter Blick, der Details und Stimmungen erkennt, wo andere den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen, wenn ich mir angesichts dieses Motivs das Wortspiel erlauben darf:

Weiterlesen

Knoblauch-Stillleben: Auf Schatten achten

Minimalistische Stillleben erfordern besondere Beachtung von Details hinsichtlich Beleuchtung etc.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Anne Seltmann).

Kommentar des Fotografen:

(kein Kommentar)

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Anne Seltmann:

Knoblauch ist ein dankbarer Bildgegenstand, und, wie auch mit anderen Sorten von Gemüse, daher über Jahrhunderte hinweg in vielen Stillleben zu finden. Wenn er allerdings minimalistisch in Szene gesetzt wird, muß man auf alle Aspekte des Fotos achten, denn nichts lenkt von etwaigen nachteiligen Effekten ab:

Weiterlesen

Menschengruppe: Form, Licht und Schatten

Das Spiel mit klaren geometrischen Formen und mit harten Schatten ist in der Fotografie sehr beliebt und immer auch sehr wirkungsvoll. Solche Orte und Momente zu erkennen macht die Qualität eines Fotografen aus.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Axel Kistenich).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild ist auf der Besucherplattform des Triangle Towers in Köln Deutz entstanden. Die Lichtverhältnisse waren an diesem Tag ideal. Durch das seitliche Licht enstanden die langen Schatten der Menschen, sowie eine gute, schattenfreie Ausleuchtung der Architektur. Mir gefielen die strengen Formen der Metallkonstruktion, welche die Linienführung in die Bildtiefe vorgeben. Im Kontext dazu die Schatten der Menschen. Die Umsetzung in SW habe ich gewählt, da ich Ablenkungen durch die intensiven Farben vermeiden wollte.

Profi Martin Zurmuehle meint zum Bild von Axel Kistenich:

Alex Kistenich besitzt das Auge des Fotografen, wenn es darum geht, potentiell interessante Lichtsituationen und Motive zu erkennen:

Weiterlesen

Blumenbild: Verborgener Blick

Noch eine raffinierte Art, Blumenbilder zu machen: Der Blick ins Unsichtbare, das Subjekt als Entdeckung, macht Banales spannend.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Michael Becker).

Kommentar des Fotografen:

…blühen, im Verborgenen. Die ersten Frühlingsboten unter einer blühenden Azalee

Peter Sennhauser meint zum Bild von Michael Becker:

Ein Paar Osterglocken sind in dieser Farbfotografie im Halblicht der Sonnenstrahlen zu sehen, welche zwischen dem Bewuchs eines Gartens hindurch scheint. In der unmittelbaren Vordergrund-Unschärfe sind die violetten Blütenblätter einer Azalee mehr zu erahnen als zu sehen. Sie bildenen einen Rahmen um die gelben Osterglocken, die deutlich ausserhalb des Bildzentrums oben links angeordnet sind.

Es gibt unzählige Arten, wie man Blumen spannend fotografieren kann. Leider ist ihre natürliche Anmut meistens so vereinnahmend, dass die wenigsten Fotografinnen und Fotografen auf die Idee kommen, die Umgebung einzubeziehen oder einen frischen Blickwinkel zu wagen.

Du hast hier eine besonders raffinierte Methode gewählt, welche aus der hinlänglich bekannten Osterglocke eine Entdeckung macht:

Weiterlesen

Landschaftsfotografie: Objekte machen Raum

Landschaft besteht aus Objekten, und deren Beschaffenheit, Anordnung, Beleuchtung und das Zusammenspiel macht ein spannendes Landschaftsbild. Wenn einzelne Elemente zum Subjekt gemacht werden sollen, verlangt das Entschiedenheit.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Frank Hojenski).

Kommentar des Fotografen:

Aufgenommen in Elmenhorst bei Rostock.Rein zufällig.Ich sah das Licht und die Wolken und musste sofort „zuschlagen“.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Frank Hojenski:

Weisse Haufenwölkchen mit einer gleich hohen Basis schweben in diesem Farbbild über einen hellblauen Himmel. Darunter erstreckt sich im untersten Bilddrittel ein goldenes Getreidefeld von vorne bis hinten.

Wenn Landschaftsfotografen sagen, ihre Arbeit lebe ausschliesslich vom Licht und von den Elementen, dann setzen sie grundsätzlich das Vorhandensein einer attraktiven Landschaft voraus. Den Rest machen dann interessantes Licht und Wetter.

Weiterlesen

Streetfoto in Schwarzweiß: Manchmal ist gar keine die beste Nachbearbeitung

Bei einem Straßenfoto zählt die Aussage mehr als die Technik. Das macht zwar technische Mängel nicht automatisch wett, aber wenn diese vorhanden sind, tun sie dem Bild auch nicht automatisch Abbruch.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Dominik Baur).

Kommentar des Fotografen:

Ich bin für eine Projektarbeit auf der Suche nach diversen Gegenlichtsituationen, mich faszinieren diese extremen Kontraste zwischen hell und dunkel, welche auch auf diesem Foto deutlich zu sehen sind. Wichtig ist mir auch, das meine Bilder nicht gestellt sind, sondern so auf der Strasse vorgefunden wurden. Dieses Bild entstand an einem Abend auf meiner Fototour in Zürich; ich sah diese Lichtsituation und wartete auf den passenden Moment. Die Person und deren Schatten geben dem Bild eine gewisse Tiefe.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Dominik Baur:

Bei diesem Bild kam mir unwillkürlich „Der Dritte Mann“ in den Sinn. Du hast hier viel Stimmung eingefangen, und das hielt mich im Bild fest. Da es sich um eine Gegenlichtsituation handelt, ist es nicht schlimm, daß Teile des Bildes schwarz wegsumpfen – es trägt für mich zum Charakter des Fotos bei.

Weiterlesen

Konzeptbild: Kranker Teddy

Auch wenn das Motiv krank aussieht, muss das nicht für das Foto gelten. Zudem gilt, dass Aussage des Bildes und Lichtstimmung zusammen passen sollten.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Manja Sirch).

Kommentar des Fotografen:

Der Teddy von meinem sohn. Er saß da so traurig, einsam, verletzt und verlassen. Ich hab das Foto nachträglich aufgehellt und gesättigt, was mir meiner Meinung nach nicht sehr gut gelungen ist. Allerdings hat das bild eine starke Aussagekraft, die in die richtung von mißhandlung geht.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Manja Sirch:

Es ist ein hinlänglich bekanntes Motiv: Ein einsamer Teddybär, möglichst alt und zerfleddert aussehend, vielleicht in einer dunklen Ecke oder achtlos in einem düsteren Kinderzimmer liegend. Häufig wird es in Zeitschriften zur Illustration von Themen wie Kindesmißbrauch oder sexueller Gewalt benutzt.

Diese Assoziation hattest Du selber auch. Jedoch schreibst Du, dass Du das Bild nachträglich aufgehellt und gesättigt hast:

Weiterlesen

Konzentrationslager: Alles in einem Schatten

Ein Defizit an Information kann ein Bild spannend machen, wenn es den ursprünglichen Blickfang schafft.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Andreas Bemeleit).

Kommentar des Fotografen:

Die Aufnahme ist in der Ziegelbrennerei des Konzentrationslagers Neuengamme entstanden. Der Raum ist erschreckend dunkel, weil es nur wenige kleine Oberlichter gibt. Nur durch die geöffnete Tür fiel ein Strahl der tiefen Wintersonne.

Profi Stuart Schwartz meint zum Bild von Andreas Bemeleit:

In dieser Fotografie dreht sich alles ums Licht.

Das wichtigste, was passiert, wenn man dieses Bild öffnet, ist, dass man es ansehen will. Es enthält genug Information, um die Aufmerksamkeit zu halten, und zugleich nicht genug, um Antworten zu geben.

Woher stammt dieser Schatten? Wohin zeigt er? Wo sind wir hier überhaupt? Die Fragen lassen die Aufmerksamkeit nicht los:

Weiterlesen