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Strandfoto: Zeig mir das Meer

Man kann auch im Urlaub und mit der eigenen Verwandtschaft statt nur schöne Erinnerungsfotos mal ein tolles Konzeptbild schiessen.

Canon EOS 700D 1/2000s bei Blende 4.5 mit 35mm Brennweite und ISO 100

Canon EOS 700D 1/2000s bei Blende 4.5 mit 35mm Brennweite und ISO 100

Dany Suko aus Meerbusch schreibt zu diesem Bild: Juist 2016. Die kleine der beiden Cousinen ist zum ersten Mal am Strand.

Zwei kleine Mädchen spazieren im linken Drittel dieser Farbaufnahme an einem Sandstrand Richtung Meer, das im horizontalen Goldenen Schnitt gerade noch als blauer Streifen erkennbar ist. Links von den beiden steht eine Metallstruktur im Sand, weit weg am Wasser sind noch knapp einzelne Menschen erkennbar.

Ich staune bisweilen, dass es heute nochMenschen gibt, die mit der Spiegelreflex ans Meer gehen. Könnte ja Sand reingeraten, und das iPhone macht doch auch suuuper Bilder…

Ernsthaft: Nichts gegen das iPhone oder Handyfotografie generell. Aber die grossen Kästen haben eben auch was für sich. Du zeigst das hier sehr schön mit dieser Fotografie. Weiterlesen

Eiswürfel am Strand: Kameratod mit Folgen

Manchmal erwächst aus Unglücksfällen Gutes. In Stefans Fall war der Unglücks- ein Fall der Kamera ins Wasser und das Gute die Fotografie, die deswegen einen Tag später entstand.

Canon 750D, Canon EF 17-40mm f/4 L , ISO 200, 27mm, f/8, 2,5s

Canon 750D, Canon EF 17-40mm f/4 L , ISO 200, 27mm, f/8, 2,5s

Stefan Wille aus Hannover schreibt zu diesem Bild:
Das Bild, aufgenommen an der Meeresmündung der Gletscherlagune Jökulsarlon in Südisland, hat eine wechselvolle Vorgeschichte: Am Vortag, noch bei herrlichstem Sonnenschein, habe ich es erstmals versucht, ein Foto von den Eiswürfeln auf dem schwarzen Sandstrand mit der verwischten Brandung zu schießen und dabei leider meine Kamera ins Wasser fallen lassen. Der Kummer war zunächst natürlich groß, aber meine Freundin schlug dann von sich aus vor, die 400km Fahrt nach Reykjavik auf uns zu nehmen, um eine neue Kamera zu besorgen. So kehrten wir dann am nächsten Nachmittag, nach 800km Fahrt, mit neuer Kamera zurück und fanden sehr isländisches Wetter vor. Hiervon zunächst ein wenig bedrückt ob der vergebenen Chance vom Vortag fiel mir aber sofort auf, dass die Eiswürfe wie auch die Eisberge in der Lagune vor grauem Himmel aus meiner Sicht deutlich besser zur Geltung kommen. So fand alles ein versöhnliches Ende, zumal auch die alte Kamera inzwischen wieder zu funktionieren scheint. Es gab nur sehr sehr kalte Füße an diesem wirklich magischen Ort.

Eine Schöne Geschichte, und das Happy End macht sie noch schöner. Wir sehen in dieser Farbfotografie fünf oder sechs Blöcke aus halbtransparenten, grünblauem Material, die auf einer dunkelgrauen, verwischt aussehenden Unterlage vor einem knapp erkennbaren Horizont und grauem, wolkenverhangenem Himmel liegen. Weiterlesen

Surfing in High Key: „Eyes burning, salt on your lips“

Nachbearbeitung ist immer die Entscheidung des Fotografen, und wenn dieser sich für High Key entscheidet, kann aus einem Bild etwas ganz anderes werden.

2014_eyes-burning_maxmauthner

Max Mauthner aus Graz schreibt zu diesem Bild:

Dieses Foto entstand im September 2014 an der Südwestküste Frankreichs. Die zwei Surfer im Vordergrund sowie die weiteren Personen im Hintergrund ergaben für mich ein sehr gutes Fotomotiv. Jedoch war ich zu diesem Zeitpunkt mit der Lichtsituation und mit den Farben nicht zufrieden. Erst zu Hause im Rahmen der Nachbearbeitung und nach Umwandlung in ein Schwarzweißfoto entsprach das Foto meinen Vorstellungen. Nach langem Herumspielen mit Kontrast und Helligkeit entstand für mich mein Lieblingsfoto dieses Surf-Trips.

Canon 600D, ISO 100, 55mm, f / 5.6, 1/1000 Sek.

Vor nicht allzu langer Zeit habe ich hier das Buch „Surfing“ von Jim Heimann rezensiert, das auch der Hauptpreis für das beste Foto ist, das uns zu unserem Leser-Fotobuch-Projekt „Doppelt Gesehen“ eingereicht wird. Surfing ist mittlerweile mehr als nur ein Sport, es ist ein Kulturphänomen, und in bestimmer Weise schon fast ein Kult – es bedeutet, cool und frei zu sein, und für manche füllt es ihr Leben vollkommen aus. Weiterlesen

Sonnenaufgang am Steg: Auf Bildränder achten

Insbesondere bei minimalistischen Aufnahmen ist „Grenzkontrolle“ an den Bildrändern unabdingbar.

NIKON D7000 - 1/250s - f/10 - 16 mm - ISO 100 - (c) Thomas Bannenberg

NIKON D7000 – 1/250s – f/10 – 16 mm – ISO 100 – (c) Thomas Bannenberg

Thomas Bannenberg aus Vechelde schreibt zu diesem Bild:

Die Aufnahme entstand kurz vor Weihnachtszeit 2014 herum, während eines Indonesienurlaubs auf der Insel Selayar, die südlich von Sulawesi gelegen im Indo-Pazifik liegt. Kurz nach Sonnenaufgang blickte ich aufs Meer hinaus und sah den mit Scheierwolken verhangenen Morgenhimmel und die gerade aufgehende Sonne.
Nun ist ein ins Wasser laufender (Boots)Steg natürlich prädestiniert für derartige Landschaftsaufnahmen, verleiht der die Fotos zusätzlich an Tiefe und Räumlichkeit. Dies wollte ich in meiner Aufnahme ebenfalls mit einfließen lassen. In der gezeigten s/w-Bearbeitung liegt das Augenmerk, im Vgl. zu der Farbversion, stärker auf dem hörzernen Steg und dem Wolkenhimmel, wobei letzterer m.E. entscheidend(er) für die Bildstimmung ist.

„Steg ins Wasser“ ist eines dieser ergiebigen (Urlaubs-)Motive, die wir auch hier immer wieder zu sehen bekommen. Dankbarerweise in dieser Fall mit etwas zusätzlichem visuellen Interesse – oft sieht man den Steg vollkommen mittig in absolut ruhiges Wasser ragen. Hier bietest Du mir interessante Wolkenformationen und Steine (oder was sie auch immer sind) im Wasser, zusätzlich zur Maserung des Holzes. Weiterlesen

Minimalistische Landschaft in Island: „Black Stone“

Bei einem stark minimalistisch komponierten Landschaftsfoto sollte der Horizont nicht ohne Grund kippen, denn das fällt sofort auf.

Fuji X100S - f/11 - 20 s - ISO 100 - +0.7 step - 23 mm - Zeitautomatik - (c) Pascal Schubert

Fuji X100S – f/11 – 20 s – ISO 100 – +0.7 step – 23 mm – Zeitautomatik – (c) Pascal Schubert

Pascal Schubert aus München schreibt zu diesem Bild:

Das Bild ist im Juli 2015 in Island am Strand von Vik entstanden. Ich habe das Bild mit meiner X100s und einem ND1000 Filter gemacht. Die ISO lag bei 100 und die Belichtungszeit bei 20 Sekunden bei einer Blende von 11. Die Struktur des Felsen hat mich gleich angesprochen und wollte mit der langen Belichtung dem Felsen noch etwas magisches geben in dem das Wasser wie Nebel wirkt. Nachträglich habe ich noch den Ausschnitt etwas geändert.

Zu sehen ist eine minimalistische Strandlandschaft mit starkem Kontrast. Links ein schwarzer Vulkanfelsen und Strand, rechts Meer und Himmel. Das Bild lebt von den unterschiedlichen Tonwerten von (fast) schwarz bis (fast) weiß, wie auch von den verschiedenen Texturen im Foto. Ein schönes, klassisches Kunstfoto, bei dem nicht mehr viel fehlt. Weiterlesen

Landschaftsfotografie: Marschland-Tiefe

Tiefe, Vordergrund, Hintergrund, Mittelgrund sind weitgehend zwingende Merkmale der Landschaftsfotografie. Ein paar andere Dinge gehören aber schon noch dazu.

[textad]

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Thorsten Fischer).

Kommentar des Fotografen:

Dies ist eins meiner ersten Gehversuche in Sachen Fotografie. Selber kritisieren würde ich daran mittlerweile das ich es besser im Querformat aufgenommen hätte. Es zeigt den Strand des Wattenmeeres bei Norddeich während der Ebbe

Peter Sennhauser meint zum Bild von Thorsten Fischer:

Eine Doppelreihe von Pfählen, die aus dem Boden ragen und zwischen denen im Mittelgrund des Fotos Wasser zu sehen ist, verläuft aus dem Vordergrund des Hochkant-Bildes nach links hinten. Dahinter ist ein Maschendrahtzaun zu erkennen, in dem irgendwelche Dinge hängen. Dahinter wiederum fängt der Himmel an. Er ist weitgehend weiss.

Der Himmel:

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Erinnerungsfoto: Hüpfer am Kugelstrand

Ein tolles Souvenirfoto hat meistens einen persönlichen Wert. Damit darf das Bild alle Regeln brechen und muss keine weiteren Ansprüche erfüllen.

[textad]

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Ralf Brzuska).

Kommentar des Fotografen:

Hier ein Bild aus meinem Urlaub in Neuseeland ein Sonnenaufgang auf der Südinsel. gesprungen von Stein zu Stein die Steine sind die so genannten Moeraki Boulders ein coole Erinnerung

Profi Peter Sennhauser meint zum Bild von Ralf Brzuska:

Ein Sonnenaufgang an einem Meeresstrand. Im Vordergrund sind eine Reihe grosser runder Gesteinskugeln zu sehen, dahinter geht die Sonne genau in der Bildmitte unter. Vorne rechts ist die Silhouette eines Menschen zu sehen, der mit gestreckten Armen von einem der Steinbrocken auf den nächsten zu springen scheint.

In der Tat, das ist sicher ein sehr bleibendes und wirksames Souvenir von einem Sonnenaufgang an einem bemerkenswerten Strand. Als solches hat es für Dich zweifellos auch einen ganz besonderen Wert.

Aber andern erschliesst sich dieser nicht:

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Strandbild: Urlaubsfoto mit Minimenschen

Wenn auf Urlaubsfotos die Familie zu sehen ist, sollte sie auch zu erkennen sein. Hier versuchte die Fotografin einen Spagat zwischen Erinnerungsfoto und Landschaftsaufnahme, die leider misslungen ist.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Sara Obornik).

Kommentar des Fotografen:

Ich bin Hobbyfotografin und lese seit langem mit grossem Interesse die Bildkritiken und versuche die Tipps auch bei meinen Bildern umzusetzen. Dieses Bild entstand im Dänemark-Urlaub im letzten Herbst an der ruhigen Ostsee beim Standspaziergang mit einer einfachen Compact-Kamera. Es gefällt mir vom Bildaufbau sehr gut. (Als Kategorie hätte ich Urlaubsbild gewählt, zu sehen sind meine Lieben. ;-))

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Sara Obornik:

Das gezeigte Foto ist ein Urlaubsfoto mit der Familie der Fotografin drauf für das heimische Fotoalbum. Ihr gefällt der Bildaufbau sehr gut – und damit hat sich die Sache erledigt. Schönes Bild, Klebe-ecken ran und rein ins Album. Da es aber für eine ausführliche Bildkritik eingesandt wurde, können wir es dabei nicht belassen. Ich habe nun das schwere Los, der Fotografin zu sagen, dass mich der Bildaufbau überhaupt nicht überzeugt. Das hat mehrere Gründe. Aber erst mal das Positive:

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Christian von Alvensleben: MeeresFrüchte

Christian von Alvensleben sammelt den Müll aus dem Meer und setzt ihn im Studio in Szene: „MeeresFrüchte“ nennt er diese Bilder.

Radio 2007 Meeresfrüchte © Christian von Alvensleben

Christian von Alvenslebens Fotografien können wir gerade unter freiem Himmel bestaunen – am Strand des Ostseeheilbads Zingst, im Riesenformat von je drei mal drei Metern. Weiterlesen

Langzeitaufnahme: Nordische Mystik auf Rügen

Landschaftsaufnahmen von Stränden und Meeren wirken wegen ihrer Schlichtheit oft einfach und simpel. Aber das Arrangement erfordert genau deshalb besonders viel Fingerspitzengefühl.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Johannes Gericke).

Kommentar des Fotografen:

Am nördlichsten Punkt der Insel Rügen befand sich einst eine slawische Kultstätte. Betritt man den schmalen Strandstreifen, sieht man diese Holzstehlen. Die Darstellung kühler Ruhe gepaart mit nordischer Mystik war hierbei meine Intention. Langzeitbelichtung am Strand von Kap Arkona / Rügen

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Johannes Gericke:

Schlicht und ruhig. So wirkt dieses Foto einer slawischen Kultstätte auf der Insel Rügen. Genau das wollte der Fotograf festhalten. Es ist ihm gelungen:

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