Marienkäfer: «Makro» mit Offenblende

Was die Offenblende auch bei geringer Brennweite leisten kann: Tolles Bokeh und ein Feuerwerk der Farben und weichen Formen.

Canon EOS 1000D Aufnahmedaten: 1/320s bei Blende 9/5 mit 50/1mm Brennweite und ISO 100

Canon EOS 1000D Aufnahmedaten: 1/320s bei Blende 1.8 mit 50mm Brennweite und ISO 100 © Katharina Franz

Katharina Franz aus Egelsbach: Dieses Foto habe ich vor ein paar Jahren im Urlaub aufgenommen. Auf einigen Pflanzen entdeckten wir plötzlich ein paar dieser Käfer. Zusammen mit den weichen und warmen Sommerfarben im Hintergrund ergab es für mich ein stimmiges Sommerbild. Durch die Offenblende konnte dieser tolle Effekt erzielt werden.

Der Käfer als Statist: Ehrlich gesagt braucht es das Krabbeltier gar nicht, um diese Aufnahme wirken zu lassen.  Weiterlesen

Makroaufnahme: Geometrie und Chaos

Mit sehr einfachen Mitteln gut umgesetzte Themenidee: Ein Beispiel für fotografische Fingerübungen mit Potential.

Limmetten-Geometrie

Olympus E-510, 1/50s bei Blende 2.5 mit 50mm Brennweite und ISO 400

Charlotte Hasler aus schreibt zu diesem Bild: Ich musste für die Uni ein Fotoprojekt zum Thema „Chaos und Geometrie“ machen und das ist eins der dabei entstandenen Bilder. Insgesamt habe ich dabei verschiedene Obst und Gemüsesorten fotografiert.

Nein, das ist keine [amazon  3864902789]Food-Fotografie[/amazon] – auch wenn sie Lebensmittel zeigt, und das auch noch in sehr ansprechender Weise.

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Regentropfen-Objektive: Kleine Entdeckungen vergrössern

Kleine Motive sollten genauso gross inszeniert werden wie grosse. Hier wäre ein Versuch mit Makro-Ansätzen sinnvoll gewesen.

Regentropfen am Fenster in dieser Fotografie wirken wie Objektive

Olympus E-M5 MarkII. 1/30s bei Blende 8 mit 12mm Brennweite und ISO 200

Johann Schreml aus Bad Wörishofen schreibt zu diesem Bild: Das Foto entstand durch den fast die ganzen Osterfeiertage durchgängigen Regen. Also warum nicht einmal ein Regenfoto machen von innen nach außen, wenn man schon nicht hinaus kann?
Genauer gesagt ein Foto von Regentropfen an der Fensterscheibe. Diese blieben wahrscheinlich auch nur so schön an der Scheibe haften, weil das Fenster nicht geputzt war und diese Tatsache ist nun zukünftig auch als Argument noch brauchbar ;-). Erst als ich dann am nächsten Tag das Foto sichtete und hineinzoomte, sah ich, daß die Regentropfen auf der Fensterscheibe wie kleine Objektive wirkten und das Gebäude im Hintergrund zwar verzerrt und auf dem Kopf stehend, aber schön scharf stellten. Ich habe auf die Regentropfen scharfgestellt und die Regentropfen auf das Gebäude. Dies hat mich an diesem Foto so fasziniert. Der jetzige Ausschnitt zeigt nur 10% des Originalfotos, ansonsten würde man bei 2000Px die wichtigen Details, die ja das Foto ausmachen, nicht erkennen. Das Foto im Ganzen hätte ich wohl nicht aufgehoben, jetzt gefällt es mir.

Um kleine Details gross zu inszenieren, gibt es die Technik der Makro-Fotografie: Nahaufnahmen in einem Massstab von 1:1 oder grösser. Allerdings muss man dazu rechtzeitig erkennen, dass das Motiv ein Makro-Objekt ist…

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Winterfotografie: Die Sonne im Eis

Manche Dinge sprechen in einem Foto ganz für sich selbst, ohne dass man dazu noch viel Aufhebens um das Drumherum macht.

Eischollen in einer Kuhtränke vor der Sonne

Kamera: Fujifilm X-T10 1/350s bei Blende 13 mit 50mm Brennweite und ISO 400 © Steffen Deimann

Steffen Deimann aus Aachen schreibt zu diesem Bild: Dieses Bild habe ich am 30.12.2016 gemacht bei einem Spaziergang durch das Brander Feld bei Aachen. Meine Absicht war, die wärmende Sonne und gegenüber das kalte Eis zu stellen, und dass doch beide gleichzeitig da sein können. Selbst die kleinen Eisschollen wirken auf besondere Weise schön und lassen den Sonnenschein sehr schön reflektieren.

Hm. Irgendwo in dieser Fotografie ist ein Bild. Aber wo nur…?

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Makro-Fotografie: Spinne mit Auftritt

Eine Makro-Fotografie wie ein Still-Photo eines Horror-Films aus den Siebzigern: Die Tarantel, die nicht zu sehen ist, wirkt grade deshalb furchteinflössend schön.

Makrofoto einer Spinne, die auf einen Ast klettert

Makrofotografie mit grossem Auftritt. Canon EOS 6D , 1/60s bei Blende 4 mit 100mm Brennweite und ISO 250. © Johann Schreml

Johann Schreml aus Bad Wörishofen: In einer Ausstellung in München fotografiert. Eigentlich wollte ich die Spinne als ganzes fotografieren, doch dies war auf Grund der starken Reflektionen des Terrariumglases nicht möglich. So entstand nach langem Herumprobieren dann dieses, aber wie ich finde, spannenderes Fotos als das eigentlich geplante.

Man ist geneigt zu sagen: Glück gehabt. Aber das wird Deinem fotografischen Können wahrscheinlich nicht gerecht, denn die Qualität dieser Aufnahme scheint mir kaum ein Zufall.

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Ameisen-Dinner: Wie gross ist ein Makrofoto?

Makrofotografie will Kleines möglichst gross abbilden. Ein hochwertiger, grosser Sensor tut dies aber etwas weniger stark als ein kleiner. Und es ist nur eine mässig gute Idee, das Foto nach der Aufnahme weiter zu vergrössern.

Ameisen beim Fressen Makrofotografie

Canon EOS 50D mit Tamron SP 90mm F/2.8 Di VC USD MACRO1:1 bei Blende 9, Belichtungszeit 1/125, 90.0 mm und ISO 800. © Markus Kellmann

Markus Kellmann aus Harpstedt schreibt zu diesem Bild:  Das Foto der Ameisen ist mir diesen Sommer gelungen. Nachdem ich lange erfolglos versucht habe sie an ihrem Loch zu fotografieren, habe ich einen Trick angewendet, um sie länger in Ruhe vor mir zu haben. Ich habe einen Tropfen Sirup auf die Steine geträufelt…und schon waren sie da…und blieben auch.

Was ist der Vergrösserungsfaktor eines Makro-Objektivs? Und was ist ein formatfüllendes Motiv? Dieses Bild wirft solche Fragen auf.

Farbfotografie fressender Ameisen: Wir sehen im Bildzentrum zwei Tiere, die an einem roten Berg in der rechten Bildseite zu fressen scheinen. Das vorne in der Schärfentiefen-Ebene liegende Tier spiegelt sich in der roten Masse, die bei genauem Hinsehen eine Flüssigkeit mit grosser Oberflächenspannung zu sein scheint. Weiterlesen

Schmetterling im Flug: Ohne Tricks und Technik

Insektenbilder gibt es so viele, da braucht eine Fotografie das gewisse Etwas. Zum Beispiel muss der Schmetterling im Flug zu sehen sein – wozu viele Makrofotografen komplizierte Installationen mit viel Elektronik benutzen, ist hier aus der Hand gelungen.

kohlweissling

Kohlweissling im Flug. Nikon D3100, 1600/s, f/6.3 bei 55mm und ISO 400. © Markus Geier

Markus Geier aus 55270 schreibt zu diesem Bild: Kohlweißling nach einer halben Stunde Verfolgungsjagd endlich erwischt

Es gibt [amazon  B0053WZWZI]Lichtschranken,[/amazon] Fokus-Auslöseprogramme und ganze Wälder von Hintergründen, die man im Freien aufstellen kann, um Insekten in die Fotofalle zu locken und automatisch rechtzeitig auszulösen: Damit lassen sich faszinierende Insektenfotografien erstellen, die anders sind und sich verkaufen lassen.

Oder man verfolgt im Garten einen Flatterling und schiesst so lange Fotos, bis man ihn irgendwo sauber draufhat. Das scheint Deine Methode gewesen zu sein, und ich kann Dir zum Resultat nur gratulieren.

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Seefarnchen: Format und Winkel bedenken

Die Fotografie kleiner Objekte wirft immer auch die Frage nach dem Format und dem Blickwinkel auf: Ist Räumlichkeit ein Ziel, oder soll das Bild grafisch flach wirken? Hier wären zwei Überlegungen angebracht.

Makroaufnahme eines Farnblattes

Seefarnchen

Patrick Schaudel aus Karlsruhe schreibt zu diesem Bild: Ein eher zufälliges Motiv bei einem besuch im lokalen Stadtgarten. Fasziniert hat hier die „perfekte“ Rundung.

Amüsiert hat mich an dieser Fotografie zunächst vor allem der Titel: Schön assoziiert, sehr eingängig formuliert. Wir sehen sofort etwas sehr Lebendiges: Wie ein Seepferdchen etwas Pflanzenhaftes hat, mutet diese Pflanze tierähnlich an.

Leider haben wir keine Exif-Daten des Fotos und wissen deshalb nicht über die technischen Details Bescheid.

Wir sehen in dieser Farbfotografie ein sich ausrollendes Blatt eines (kleinen) Farns vor vollkommen unscharfem, grünem Hintergrund freigestellt. Eine starke Vignette bildet hinter dem Farnpferdchen einen Akzent.  Weiterlesen

Libellenporträt: Keine Amputationen

Mit dem Teleobjektiv lässt sich bisweilen statt Fernes auch Kleines ganz leidlich fotografieren. Wenn man allerdings in der Makro-Fotografie unterwegs ist, sollte man auch den kleinen Tieren keine Körperteile abschneiden.

Makrofotografie einer Libelle an einem Blatt

250/s bei F/3.5 auf 200mm mit 320 ISO. Canon EOS 6D mit EF70-200mm f/2.8

Lars Bewersdorff aus Hannover schreibt zu dieser Fotografie:
auf meinem Balkon, freihand

Wir bitten um einen Kommentar zum Bild, weil wir gerne einen Haufen Fragen zur Aufnahme ausräumen, die sich nicht mehr stellen, wenn man die Umstände und die Absicht kennt. Hier zum Beispiel wäre es gut zu wissen, wie der Gesamtausschnitt der Fotografie aussah und was genau die Absicht des Bildes ist.

Wir sehen in dieser Farbfotografie eine gestochen scharf abgelichtete Libelle unten an einem grünen Blattstengel. Sie hält sich mit den Beinen an dem Stil fest und hängt vertikal nach unten; Der Fokus liegt mit sehr geringer Schärfentiefe genau auf dem Tier, hinter dem sich das Blatt der Pflanze in der Unschärfe nach unten krümmt. Der Hinterleib der Libelle ragt aus dem Rahmen der Aufnahme. Die vier Flügel stehen im rechten Winkel vom Rumpf des Tieres gegen vorne und hinten in den Unschärfebereich hinein.

In technischer Hinsicht eine perfekte Aufnahme: Weiterlesen

Blumenfoto: Tulpen Isolieren

Blumen sind das meistfotografierte Objekt, denn sie sind schön anzusehen und halten still. Trotzdem verlangen sie den Fotografen einiges ab. Am besten wirken sie, wenn man die Blüten gegen einen Hintergrund „freistellt“.

Tulpenfotografie

Canon PowerShot G11, 1/320s bei Blende f/4 mit 10mm Brennweite und ISO 80

Andrea Wolf aus Hamburg: Ich liebe einfache Motive. Das vorliegende ist eher ein Zufallsprodukt. Ich liebe auch Tulpen und bin von dem Ergebnis überzeugt. Technisch lag hier keine Absicht vor (Zuwenig Know-how). Freue mich dennoch über eine Kritik!

Absicht steckt eigentlich hinter den meisten Blumen-Fotografien, und das Know-How kann man erwerben – so schlecht ist Dein Einstig nicht. Allein der Umstand, dass Du Dich auf die Höhe der Blüten herabgelassen uns sie nicht von oben herab fotografiert hast zeigt, dass Du Dir sehr wohl etwas überlegt hast! Weiterlesen