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HDR-Schwarz-Weissbild: Regelbrüche und Harmonien

Regelbrüche sollten – in der Regel – nur vereinzelt als Stilmittel angewandt werden. Die bewusste Kumulation kann aber ebenfalls eine starke Wirkung erzeugen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Dierk Topp).

Kommentar des Fotografen:

Los Llanos, La Palma, Kanarische Inseln, Nikon D3, Nikor 24mm/2.8 PC-E, Belichtungsreihe mit +-1 EV aus der Hand, HDR mit Photomatix, Filter NIK Silver Efex

Peter Sennhauser meint zum Bild von Topp Dierk:

Am liebsten gucken wir Menschen uns Menschen an, und menschenleere Fotografien, noch dazu solche von einem Ort, der von Menschen gestaltet wurde und von ihnen genutzt wird, wirken häufig kalt, uneinladend und langweilig.

Dieses Bild hingegen vermittelt südliche Hitze, flimmernde Luft und Mittagsruhe und stellt uns mitten in die Szenerie. Dabei basiert es, als Schwarz-Weiss-Aufnahme, fast ausschliesslich auf Flächen und Linien.

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Abendrot in HDR: Nicht alles ist ein Vordergrund

Landschaftsfotografie kann durchaus mit zivilisatorischen Objekten arbeiten. Aber sie sollten den Haupteindruck des Bildes unterstützen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© David Kaplan).

Kommentar des Fotografen:

Ein perfekter Sommerabend. Die Badegäste am Haslisee sind bereits nach Hause gegangen. Auch die Sonne verabschiedet sich. Nur wenige Sekunden bleibt das perfekte Licht, um die idyllische Stimmung an diesem kleinen See zu erhalten. Der Linien des Stegs führen direkt in die liquide, sonnengefärbte Welt des Wassers. Das Bild entstand aus 3 Belichtungen mit je 2 Blendenstufen dazwischen. Der Hohe Kontrastumfang dieser Szenerie kam nur als leichtes HDR richtig zur Geltung. Durch die Bearbeitung hat das Bild natürlich auch die EXIFs verloren.

Peter Sennhauser meint zum Bild von David Kaplan:

Ein Bilderbuch-Sonnenuntergang am Schilfteich, aufwändig mit HDR zur Farbenpracht entwickelt und mit einer Spiegelungs-Symmetrie im Goldenen Schnitt komponiert. Das ist die Hälfte einer gelungenen Landschaftsaufnahme, zur richtigen Zeit und mit den harmonisch ungleichen Verhältnissen von Himmel und Erde komponiert.

Die andere Hälfte wäre ein passender Vorder- und Mittelgrund. Und hier steht dieses Bild auf einem falschen Konzept.

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Nachtaufnahme: Schwarze Stunde – lichter Moment

Nachtaufnahmen gelingen am besten in der Dämmerung, und wenn die Möglichkeit des HDR genutzt wird, sollte man es auch sehen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© A. Wagner).

Kommentar des Fotografen:

Es handelt sich hier um erste Gehversuche mit neuer Kamera. Ich bin zwar kein Anfänger in der Fotografie, aber von der Qualität, die mir vorschwebt, noch sehr weit entfernt. Ich möchte mich in nächster Zeit auf Architektur und Industrie konzentrieren. Als nächsten Schritt möchte ich das Augenmerk auf Gestaltung und Aussage des Bildes legen. Eins nach dem anderen…Ich bitte um Kommentierung der ersten Versuche hier, denn besser werden hat noch keinem geschadet…

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von A Wagner:

Die Nacht ist nicht allein zu schlafen da, sang Gustaf Gründgens schon 1938 im „Tanz auf dem Vulkan“. Und auch in deinem Bild bricht etwas aus, leider sind es in diesem Fall die Lichter, und das ist ganz selten erwünscht:

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Neutralgrau-Verlaufsfilter: Hilfe gegen Histogramm-Klippen

Neutralgrau-Verlaufsfilter helfen an hellen Tagen und bei Motiven mit hohem Kontrastumfang, ausgewogene Fotos zu erstellen. Die partielle Abdunkelung bei der Aufnahme ist Vorläufer der HDR-Technik – und ein bequemer und schneller Ersatz.

Ohne Verlaufsfilter nicht fotografierbar: Badwater im Death Valley, nachmittags um 14.00 Uhr © Peter Sennhauser

Meine ersten Mondaufnahmen versuchte ich in stockdunkler Nacht mit einem gleissend hellen Vollmond hinter der Golden Gate Brücke zu schiessen – und erst als das Stativ stand und das Bild mehr oder weniger komponiert war, realisierte ich, dass darauf entweder der Mond eine zeichnungsfreie weisse Fläche oder von der Brücke im Vordergrund nichts zu sehen sein würde:

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Cokin-Filter und Filterhalter: Graue Verläufe

Cokins Filterhalter hält alles vor dem Objektiv – obwohl die meisten Filter obsolet geworden sind. Grauverlaufs-Filter allerdings helfen noch immer enorm.

Cokin Filterhalter mit Neutralgrau-Verlaufsfilter. (Alle Bilder PS)Anfangs neunziger Jahre versuchte ich mich eine Zeit lang in der Spiegelreflex-Schwarz-Weiss-Fotografie, und bald stiess ich dabei auf die Wirkung von Filtern: Farbfilter, vor die Linse geschraubt, sorgten für höheren Kontrast und anderes Bildverhalten.

Heute sind sie ebenso wie die Stern- und Verzeichnungsfilter, mit denen vor der Digitalisierung viel bestaunte Effekte erzeugt werden konnten, grossteils obsolet geworden: PhotoShop erledigt das alles einfacher, schneller und meist auch beeindruckender. Dennoch haben die Filterhersteller wie beispielsweise Cokin, deren System ich hier vorstelle, noch eine umfangreiche Auswahl an Filtern im Sortiment.

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Der alte Zaun: Der Zauber des Ortes

Die Faszination einer Örtlichkeit kann selten mit einer „Abbildung“ ausgedrückt werden. Sie verlangt nach einer kreativen statt einer technischen Annäherung.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Matthias Kodym).Kommentar des Fotografen:

Der Wiener Südbahnhof wird in einem riesigen Bauprojekt zu einem Hauptbahnhof um und ausgebaut. Daher verschwinden im Kilometerumkreis sämtliche Einrichtungen um dem neuen Projekt Platz zu machen. Auf einer Tour im Abrissgebiet bin ich auf diese Szene gestossen. Ich war fasziniert von diesem alten Holzzaun mitten in der Stadt, dem leeren Platz und dem dramatischen Himmel. Kurzerhand hab ich mich um den Helligkeitsunterschied auszugleichen für ein HDR (mein erstes) entschieden, aufgenommen mit voller Belichtungsreihe der Nikon D300.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Matthias Matthias Kodym:

Es sind kleine Dinge, die vielfach den Zauber eines Ortes ausmachen. An Baustellen sind es häufig die Überreste der Vergangenheit gleich neben den Löchern, aus denen die Zukunft wachsen soll. Du wolltest in Deinem Bild den Zaun vor dem seltsam leeren Platz im Stadtzentrum und unter dem dramatischen Himmel als solches Mahnmal der Vergangenheit würdigen. Das ist Dir aus verschiedenen Gründen nur teilweise gelungen:

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Glasdach-Abstraktion: Belichtungs-Herausforderung

Transparenz und Glas und der Kontrast zur Natur hinter dem industriellen Zerfall können grossartige Motive sein, die aber häufig spezielle Anforderungen an die Belichtung stellen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Bodo Viebahn).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild habe ich durch das zerstörte Dach eines Operationssaales der Beelitzer Heilstätten aufgenommen. Mich hat die Irritation und der Kontrast zwischen der zarten Wolke und den Spuren des Zerfalls gereizt.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Bodo Viebahn:

Was für ein grossartiges Motiv: Licht, Schatten, Flächen, Linien und Farben in wechselnder Zusammensetzung und Tiefe und einem Muster aus „natürlichen“ und artifiziellen Formen – Abstraktion durch Zerfall, sozusagen:

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HDR Photomatix 3.0 im Test: Hohe Kontraste reduzieren

Photomatix, die bekannteste HDR-Software, ist inzwischen in der Version 3.0 verfügbar. Wie schwer ist das Programm ohne große Einarbeitung bedienbar?

Glasfenster und Innenraum brauchbar belichten? Fall für HDRHDR-Fotografie wurde 2008 von der Allgemeinheit entdeckt und in der Folge etwas gehypt.

Solange die Kameras diese Funktionen nicht selbst anbieten, dürfte das Verfahren für den Normalfotografen zu kompliziert und unnötig sein.

Doch in bestimmten Situationen kann HDR – oder auch HDRI (High Dynamic Range Imaging) – interessantere und bessere Bilder erzeugen.

Damit das Spaß macht, ist es wichtig, daß eine HDR-Software einfach zu bedienen ist – weil man sie eben nur gelegentlich einsetzt. Kann Photomatix 3.0, eines der bekanntesten speziellen HDR-Programme, dies bieten?

Wir haben die Software ausgiebig getestet und verschiedene Anwendungsmuster untersucht:

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Photomatix vs. Adobe Camera Raw: (Weih-) Nächtliches HDR

Weihnachtlich geschmückte und beleuchtete Häuser sehen beeindruckend aus. Auf dem Foto ist dann jedoch entweder viel Schwarz oder viel Weiß zu sehen. Mit HDR- oder RAW-Software kann man derartige Kontraste in den Griff bekommen.

Das Buchloer Weihnachtshaus. Bis es so farbenprächtig Disneyland in den Schatten stellt, ist allerdings etwas HDR-Nachbearbeitung erforderlich! (Bild: W.D.Roth)

Die Kontraste von Weihnachtsbeleuchtung bei Nacht überfordern die beste Kamera. Eine Abhilfe ist es, noch in der Dämmerung zu fotografieren. Und mit RAW zu arbeiten und so die Kontraste der Aufnahmen zu reduzieren. Mit HDR-Software geht es natürlich noch besser. Wir ließen Photomatix gegen Adobe Camera Raw antreten.

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Das Schlossbild: Architektur mit Anforderungen

Architekturfotografie hat spezielle Anforderungen. Einige Faktoren lassen sich dabei beeinflussen, andere nicht. Technische Hilfsmittel gibt es, aber sie sind teuer.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Sascha Ronge).

Kommentar des Fotografen:

HDR Aufnahme bestehend aus 9 Aufnahmen (3×3). Aufgenommen mit der Canon EOS 350D und einem Standard-Objektiv von Sigma. Das Panorama zeigt das Schloss Solitude in Stuttgart.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Sascha Ronge:

Architekturfotografie kann bisweilen eine Herausforderung sein. Eine der größten Schwierigkeiten ist die Beleuchtung:

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