Beiträge

Babyporträt: Klassiker mit Jööh-Faktor

Babys sind für Fotografen von Natur aus dankbare Geschöpfe. Vom Motiv her kann kaum etwas misslingen, so muss sich der Fotograf nur auf Technik und Komposition konzentrieren.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Nadine-Sophie Keller).

Kommentar des Fotografen:

Das erste Mal habe ich die Möglichkeit in aller Ruhe Babyfotos zu schießen – es soll zeitlos sein und Harmonie ausstrahlen. Bei leider schlechten Indoor-Lichtverhältnissen habe ich diesen friedlichen Moment im Leben meiner kleinen Nichte festgehalten. Bearbeitet in Gimp, um das schlafende Gesicht und die Hände in den Mittelpunkt zu rücken.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Nadine-Sophie Keller:

Babys sind für Fotografen von Natur aus dankbare Geschöpfe. Das Kindchenschema macht sie mit ihren großen Augen und dem überproportional großen Kopf automatisch niedlich:

Weiterlesen

Quartierfoto: Tristesse ansprechend darstellen

Wiederkehrende Element, fallende Linien und ein Analoglook helfen diesem tristen Bild, seine beabsichtigte Wirkung zu verstärken.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Dirk Valentin).

Kommentar des Fotografen:

Bei einem Spaziergang durch Mannheim, kam ich an diesem Spielplatz vorbei. Mich reizte die tristes die davon ausging, verstärkt durch die Hochhäuser im Hintergrund.

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von Dirk VAlentin:

Meine erste Frage an Dirk: Hast du noch wirklich analog fotografiert oder diesen Look dem Bild gegeben? Das Foto wirkt wie mit einem (nicht mehr existenten) Kodachrome fotografiert.

Auf jeden Fall hast du deine Mission, das Triste zu fotografieren, gut umgesetzt.

Weiterlesen

Porträt mit Vignettierung: Technik und Aussage

Oft sind wir begeistert von der Kraft eines Motivs, vernachlässigen dann aber vielleicht die technischen Aspekte der Aufnahme. Wieweit lassen sich solche „Aufnahmefehler“ mit den heutigen Möglichkeiten der Bildbearbeitung wieder korrigieren?

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Rafael Scheidle).

Kommentar des Fotografen:

Ein relativ spontanes Portrait mit wenig Vor-, aber umso mehr Nachbereitung. Schwarzweiß war von vornherein geplant; wichtig war mir einseitiges Fensterlicht. Die BEA ist kein Filter, o.ä., sondern ist „von Hand“ ´reingewedelt. Ich wollte einen Grat zwischen Realität (normale Kids-Kleidung / Fensterrahmen,…) und Verträumten (eben durch die BEA) erreichen. Der Fokus sollte auf dem Blick liegen. Dank denen, die sich mit dem Foto beschäftigen!

Profi Martin Zurmuehle meint zum Bild von Rafael Scheidle:

Rafael Scheidle hat recht. Sein Motiv wirkt sehr spontan und natürlich. Der scheue, aber trotzdem neugierige Blick des Mädchens, das grosse Auge, das skeptisch in die Kamera blickt, der abgedrehte Kopf (der so auf uns sehr attraktiv und sympathisch wirkt) und das durch die Haare abgedeckte Auge:

Weiterlesen

Blumenbild: Verborgener Blick

Noch eine raffinierte Art, Blumenbilder zu machen: Der Blick ins Unsichtbare, das Subjekt als Entdeckung, macht Banales spannend.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Michael Becker).

Kommentar des Fotografen:

…blühen, im Verborgenen. Die ersten Frühlingsboten unter einer blühenden Azalee

Peter Sennhauser meint zum Bild von Michael Becker:

Ein Paar Osterglocken sind in dieser Farbfotografie im Halblicht der Sonnenstrahlen zu sehen, welche zwischen dem Bewuchs eines Gartens hindurch scheint. In der unmittelbaren Vordergrund-Unschärfe sind die violetten Blütenblätter einer Azalee mehr zu erahnen als zu sehen. Sie bildenen einen Rahmen um die gelben Osterglocken, die deutlich ausserhalb des Bildzentrums oben links angeordnet sind.

Es gibt unzählige Arten, wie man Blumen spannend fotografieren kann. Leider ist ihre natürliche Anmut meistens so vereinnahmend, dass die wenigsten Fotografinnen und Fotografen auf die Idee kommen, die Umgebung einzubeziehen oder einen frischen Blickwinkel zu wagen.

Du hast hier eine besonders raffinierte Methode gewählt, welche aus der hinlänglich bekannten Osterglocke eine Entdeckung macht:

Weiterlesen

Situationsporträt: Der Denker

Der Einbezug der Umgebung in ein Porträt verlangt höchste Aufmerksamkeit und sorgfältige Abstimmung von Subjekt und Hintergrund.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Christoph Adaém).

Kommentar des Fotografen:

Mein Freund Markus (er ist Schauspieler) in einem leeren Restaurant in Köln. Mit einer Hasselblad CM, Diafilm, 80mm Planar mit Blende 2.8, auf Stativ. Die Stimmung und das Licht gefallen mir sehr gut, ebenso sein Blick. Der Scan des Films erfolgte leider nur mit einem mittelmässigen Scanner bei 800dpi.

Profi Peter Sennhauser meint zum Bild von Christoph Adaém:

Ein Mann, schätzungsweise in seinen Dreissigern, sitzt mit übereinander geschlagenen Beinen an an einem Holztisch, den Kopf in die Linke gestützt, die Rechte am Stiel eines Rotweinglases auf dem Tisch. Er blickt direkt und nachdenklich in die Kamera. Hinter ihm und im ganzen rechten Teil der quadratischen Farbfotografie erstreckt sich ein Raum mit weiteren Holztischen, auf denen Kerzen stehen. Hinten links ist der letzte, bläuliche Schein von Tageslicht durch eine Glastüre zu sehen.

Dein Freund scheint nicht in bester Stimmung gewesen zu sein, als diese Aufnahme entstanden ist. Tatsächlich liegt aber viel von der Kraft der Aufnahme im melancholischen, nicht eindeutig interpretierbaren Ausdruck in seinem Gesicht:

Weiterlesen

Sanddünen: Weiche Linien

Die Wüste fasziniert mit Farbe, Licht und Linien. Die wenigsten davon sind allerdings symmetrisch.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Mario Wagner).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild entstand bei meiner Reise durch die Sahara (Marokko), ich habe es mit einem iPhone gemacht, da die Lichtverhältnisse sehr gut waren… Ich habe dort noch viele Bilder gemacht, aber keins hat mir danach so gut gefallen wie dieses… (geringe Nachbearbeitung, kein Ausschnitt etc.) Was meint Ihr?

Peter Sennhauser meint zum Bild von Mario Wagner:

Eine Sanddüne erstreckt sich vor dem Betrachter und steigt, leicht gerippelt, nach rechts oben ins Bild hinein an. Der rote Sand bildet einen starken Kontrast zum tiefblauen, nach oben sich in einem Verlauf verdunkelnden Himmel.

Weiterlesen

Paraglider in Schwarz-Weiß: Bekannte Motive neu beleben

Manchmal genügt bereits die Art der Bearbeitung, um ein vielfotografiertes Motiv aufzufrischen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Olaf Veit).

Kommentar des Fotografen:

Ich habe diese zwei Paragleiter lange beobachtet und dann genau in diesem Moment dieses Photo gemacht. Es ist kein Zufallsbild. Nachträglich habe ich es dann in schwarz-weiss umgewandelt und noch die Randschatten eingefügt.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Olaf Veit:

Paraglider am wolkenlosen Himmel – wie oft haben wir dieses Motiv nicht schon gesehen. Aber nicht so, und deshalb möchte ich Dir zu diesem Foto meine Anerkennung ausprechen. Der erste Impuls ist nämlich, das Bild farbzukorrigieren und es dabei zu belassen.

Es hätte mit den farbigen Schirmen gegen den blauen Himmel bestimmt auch gut ausgesehen:

Weiterlesen

Waldbach-Langzeitbelichtung: Fransen am Rand

Landschaftsfotografie stellt viele versteckte Herausforderungen. Eine besteht darin, ausfransende Bildränder zu vermeiden.

[textad]

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Thorsten Huber).

Kommentar des Fotografen:

Auf einer Tour durch den südlichen Schwarzwald ist mir auf einem Wanderweg durch die Schluchten dieses Bild vor die Linse gesprungen. Aufgenommen mit einer Canon 500D und einem Sigma 10-20mm 4-5,6 Objektiv bei Brennweite 20mm.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Thorsten Huber:

Ein Waldbächlein strömt plätschernd durch dicht bemoostes Unterholz, über Kalkstein-Formationen und unter zwei vermodernden Baumästen hindurch. Die Langzeit-Belichtung lässt den Bach, der sich durch die vertikale Mitte des Bildes schlängelt, zu einer watteweichen weissen Masse werden. Die Steinformationen in der kleinen Schlucht links und rechts des Wassers sind stark von Moos, Kräutern und Farn bewachsen.

Die Aufnahme hat drei klare Schwerpunkte, oder vielmehr -Linien:

Weiterlesen

Tierfoto: Pfauenrad in Schwarz-Weiss

Bewusste Brüche mit Erwartungen der Betrachter können eine Fotografie zum Blickfang machen – wie im Fall dieses Schwarz-Weissen Bildes eines radschlagenden Pfaus.

[textad]

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Stephan Bremicker).

Kommentar des Fotografen:

Dieses Bild entstand im Wildpark Poing. Neben mir waren noch eine Handvoll anderer Leute, welche diesen Pfau photographierten. Auch ich habe schon Pfauenbilder auf meiner Festplatte und wollte daher etwas anders machen, als das bekannte Motiv von vorne mit diesen wunderschönen Farben. Daher wählte ich für dieses Bild Offenblende und einen seitlichen Winkel um einen starken Schärfeverlauf zu erzeugen. Ebenso entschied ich mich gegen Farbe und für s/w um das Augenmerk auf die Symmetrie und Kontraste zu lenken.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Stephan Bremicker:

Ein männlicher Pfau schlägt das sprichwörtliche Rad: Der Vogel ist in dieser quadratisch geschnittenen Aufnahme in Schwarz-Weiss leicht seitlich von rechts und mit offener Blende fotografiert worden. Sein Kopf liegt im linken unteren Bilddrittel in der Schärfe, die Zeichnung des Gefieders im Gesicht wird durch die Kontraststärke in der farblosen Umsetzung hervorgehoben.

Weiterlesen

Pflanzenstilleben: Durch Reduktion auf das Wesentliche lenken

Fotos können durch die Nachbearbeitung durchaus gewinnen, jedoch sollte das Augenmerk nicht in die Leere gelenkt werden.

[textad]

Vollansicht (© Leserfoto: Klick für Topp Dierk).
Kommentar des Fotografen:

Nikon D3, 14-24/2.8, HDR, bracketing +- 2 EV, MLU, Ausschnitt, Filter: NIK Silver Efex

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von Topp Dierk:

Dierk hat in sein Foto durch die mittlerweile salonfähige HDR-Bearbeitung zusammen gestellt. Durch diese Technik spart man sich manchmal den großen Aufwand der perfekten Ausleuchtung.

In diesem Motiv wäre es sicher sehr schwierig geworden, all die Pflanzen ohne störende Schatten abzubilden, wenn nicht durch die Zusammenführung mehrerer unterschiedlicher Belichtungen ein ausgewogenes Bild möglich wäre.

Weiterlesen