Rekord-Auktionen bei Christie’s: Auf dem Foto-Markt rollt der Rubel

Eins, zwei … meins: Der Rubel rollt bei der Versteigerung von Meisterwerken der Fotogeschichte. Das Auktionshaus Christie’s meldet neue Rekorderlöse.

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Ansel Adams: Clearing Winter Storm, Yosemite Valley, 1944 – Erbrachte 481.000 Dollar (304.000 Euro), Courtesy Christie’s

In fünf Auktionen wurden an zwei Tagen rund 17,6 Millionen US-Dollar oder 11,1 Millionen Euro erzielt. Nach Angaben von Christie’s ist dies das weltweit höchste Ergebnis bisher.

Christie’s wurde von den Preisentwicklungen selber überrascht. Erwartet wurde für diese fünf Auktionen in New York ein Gesamterlös von knapp unter 15 Millionen US-Dollar. „Der Markt wurde in neue Dimensionen gehoben“, sagt Philippe Garner, bei Christie’s verantwortlich für internationale Fotografie. Weitere Super-Preiserzieler:

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Zu viel Vordergrund: Rahmen mit Mass einsetzen

Das Spiel mit einem unscharfen Vordergrund vor einem weiten Hintergrund ist beliebt, um einem Bild Tiefe zu verleihen. Aber das sollte mit Mass geschehen – und beide Ebenen müssen etwas Interessantes zu bieten haben.

Cyril Schlauri
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Cyrill Schlauri). – Nikon D70s – 1/400s – f/5.6 – 20mm (30mm), ISO 200

Kommentar des Fotografen:

Das Bild entstand auf Tierra del Fuego (Argentinien) im Dezember 2006. Es zeigt für mich eindrücklich die Weite und Kargheit, aber auch die faszinierende Schönheit dieser einmaligen Landschaft. Durch den Vorder- und Hintergrund und den Einsatz der Tiefenschärfe (ist aber zuwenig… nicht so tolles Objektiv) wollte ich Tiefe und Dimension ins Bild bringen.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Cyrill Schlauri:

Es gibt viele Dinge, die dieses Bild zu einem besonderen Blickfänger machen. Die Wolken, die in die Ferne ziehen, verleihen dem Foto ein Gefühl von Tiefe und Dimension, die parallelen Linien des Zaunes und der Horizont teilen es in verschiedene Teile und führen unseren Blick durch das ganze Bild, während der Metallschuppen einen Referenzpunkt für unsere Augen darstellt, nachdem wir unseren Blick durch das Bild haben schweifen lassen.

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Clifford Ross und August Sander: Landschaften damals und heute

Landschafts-Ansichten aus unterschiedlichen Fotografengenerationen: Die Photographische Sammlung der Kölner SK Stiftung Kultur stellt August Sander und Clifford Ross gegenüber – auf der ArtCologne bis zum Sonntag, 20. April.

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Clifford Ross: Mountain II, 2005

Die Landschaften des New Yorker Künstlers Clifford Ross (Jahrgang 1952) werden nach Angaben der SK Stiftung Kultur erstmals in einer größeren europäischen Stadt gezeigt. Ross fotografiert die metergroßen farbigen Panoramen mit einer eigens gebauten Großbildkamera auf Negative mit 9 x 18 inch (23 x 46 cm). Diese werden einzeln eingescannt und bringen dann 2,6 Gigabyte Speicherplatz auf die Platte. Zentrales Thema der Ausstellung ist aber nicht in erster Linie die Technik, sondern der künstlerische Ansatz von Ross:

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Darmstädter Tage der Fotografie: Forum für Querdenker

Die Darmstädter Tage der Fotografie finden vom 18. bis 20. April zum vierten Mal statt. Das Motto 2008: „Querdenker – vom Kopf an die Wand“.

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Darmstädter Tage der Fotografie: Programmtitel

Die Darmstädter Tage der Fotografie sind nach Angaben der Veranstalter eine Plattform für Fotokunst und unterschiedliche Sichtweisen: Wunderbar erfrischende Fotoserien von mehr als 50 Fotografen an 17 Orten werden über die Stadt verteilt zu sehen sein. Auf dem gleichzeitig stattfindenden Symposium an der Hochschule Darmstadt werden Künstler, ein Musiker, eine Kunsthistorikerin und ein etwas anderer Art Direktor zum Thema sprechen.

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Farben und Formen: Mehr Schicht!

Einfach ist besser – aber zu einfach sollte es nicht werden. Wie eine Zwiebel sollte ein Bild mehrere Schichten aufweisen.

Dirk Haunschild
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Dirk Haunschild). – Panasonic DMC-FZ30 – 1/4000s – f/6.3 – ISO 80 – 31mm (?KB)

Peter Sennhauser meint zum Bild von Dirk Haunschild:

Grade habe ich ein Plädoyer für einfachere Bilder geschrieben. Und jetzt muss ich mir bereits widersprechen? Grundsätzlich gefällt mir Dirks Bild – aber das ist eine persönliche Ansicht. Objektiv gesehen muss man aber bemerken, dass die Aufnahme nicht genug bietet:

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Fingerübungen – Strassenshooting: Einfacher werden

Auf dem Foto-Spaziergang kommt man am ehesten zu guten Resultaten, wenn man sich nicht zu viel vornimmt.

Peter Sennhauser - Fotospaziergang. San Francisco, 2008
Bild des (zweiten) Tages: Keep it simpel, stupid!
(Alle Bilder Peter Sennhauser)

Neben vielen anderen habe ich am Wochenende im Zuge eines Fotoseminars ein paar grundlegende Dinge über mich selbst gelernt. Wir haben an beiden Tagen die gleiche Tour durch ein Quartier in San Franciscos Künstlerecke gemacht – und am zweiten Tag liefs mir deutlich besser. Ein paar Erklärungen, die andern vielleicht helfen könnten:

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Abstrakt oder konkret: Das Auge fesseln

Einfache, klare Linien oder komplexe Bezüge von Flächen und Licht machen nicht selten bereits ein gutes Bild – vor allem in Schwarz/Weiss. Häufig entpuppt sich die Bildidee nach der Umsetzung aber als zu schwach.

Manfred Huszar
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Manfred Huszar). – Olympus E-400 – 1/320s – f/8 – ISO 100 – 29mm (58mm)

Kommentar des Fotografen:

Eine banale geöffnete Schranke, oder nicht doch ein Zeichen dafür, dass es einmal verboten war diese Dinge dort zu tun, und es einfach vergessen wurde, wie so vieles, diese eine Schranke wieder zu schließen.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Manfred Huszar:

Ich beneide Fotografen, die ein Auge für einfache Bilder haben. Häufig machen einfache Licht/Schattenspiele oder eben Farbkontraste die besten Fotografien. Diese Motive muss man nicht nur erkennen können, sondern auch noch den Mut haben, sie abzulichten.

Aber manchmal reicht das eben nicht ganz:

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Gerhard Vormwald:Das zweite Gesicht der Dinge

Im Kölner Forum für Fotografie zu sehen: Gerhard Vormwald ab 17. April – Arbeiten mit Fotografien seit 1985.

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Gerhard Vormwald: Wassergitter, Düsseldorf 2002

Der Düsseldorfer Professor für Fotografie will uns das „zweite Gesicht der Dinge“ zeigen – ihre Beziehungen untereinander und im Raum, scheinbar schwerelos manchmal und oft irritierend. „Die Autonomie der Dinge“ – so lautet der Titel der Ausstellung – und das soll uns vorgaukeln, dass die Dinge ein Eigenleben führen.

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Leserbilder in der Profi-Kritik: Jenseits des Porträts

Warum stellen wir uns unter „Porträt“ fast nur passfotoartige Bilder vor? Bisweilen sagt ein stimmungsvolles Bild mehr als klare Gesichtszüge.

Jeannine Jentsch
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Jeannine Jentsch). Pentax K100D – 1/1500s – f/4.0 – ISO 200 – 40mm (62mm)

Kommentar der Fotografin:

Die Serie mit meiner jüngeren Schwester habe ich letzten Sommer an einem See aufgenommen. Ich wollte den Übergang vom Kind-Sein zum Erwachsenwerden zeigen, die Nachdenklichkeit, die ebenso Kindern wie Erwachsenen eigen ist.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Jeannine Jentsch:

Die Nähe ist extrem, die Stimmung melancholisch; das wichtigste Merkmal des menschlichen Gesichts, die Augen, sind nicht zu sehen, und der Fokus liegt dicht vor dem Gesicht. Würde man dies als Beschreibung eines Porträts hören, ohne das Bild zu kennen, dann würde man wohl von einem verunglückten Foto ausgehen. Hier ist das Gegenteil der Fall:

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Fotomuseum Winterthur: Erstes Stück der „Jedermann Collection“

Im letzten Jahr erwarb das Fotomuseum Winterthur die sogenannte „Jedermann Collection“ aus Amerika und zeigt nun ein erstes Stück davon.

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Cindy Sherman: Untitled Film Still # 22, 1978 – Sammlung Fotomuseum Winterthur

Neben der „Jedermann Collection“ (bis 12. Oktober) ist in Winterthur zur Zeit auch die Retrospektive zu Eugéne Atget zu sehen (bis 25. Mai). Auf diese haben wir bei fokussiert.com bereits hingewiesen, als sie in Berlin lief.

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