Eventbild: Aufsehen durch Ungewohntes

Ein Spontanbild vermag Aufsehen zu erregen: Eine Ungewöhnliche Komposition, coole Farben – aber wo ist die Spannung?

Thomas R. Koll
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Thomas R. Koll). – Leider keine Exif-Daten vorhanden

Kommentar des Fotografen:

Entstand mit einer Konica Autoreflex 4 auf einer Party (genauer gesagt Abschlussfeier eines 10-Tage-Events), Licht war super, aber die Belichtung eher Pi-mal-Daumen. Geschnitten ist nix an dem Bild, Film dürfte ein 200er gewesen sein. Es gibt noch ein zweites Bild wo der Fokus auf ihm liegt aber er von schräg hinten zu sehen ist.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Thomas R. Koll:

Eine sehr beladene, aber interessante Komposition erregt hier unser Aufsehen und zieht uns in eine Anordnung verschiedener Formen, Farben und Tiefen:

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Studio-Portrait: Lowkey mit Charakter

Studioaufnahmen sind kompliziert und einfach gleichzeitig. Kompliziert, weil relativ viel Technik bedient werden will und einfach, weil der Fotograf sich von Wetter und Licht unabhängig macht und damit kreativen Ansätzen Raum verschafft.


Leserfoto: Klick für Vollansicht
(© Ralf-Jürgen Stilz). – Nikon D200 – 1/125s – f/5.6 – ISO 100 – 31mm (47mm).

Kommentar des Fotografen:

Ich wollte schon immer mal was im Studio machen und ein Freund von mir wollte schon immer mal Fotos von sich, die seine musikalische Ader betonen. Also habe ich mir ein paar Blitze, Aufheller und Leinwand gekauft und los ging es. Als Portrait wollte ich den Fokus auf das Gesicht UND das Instrument legen. Die Vorgabe, eher in den Lowkey-Bereich zu gehen, kam vom Modell.

Ein Blitz (260w/s) von rechts auf 1/4-Leistung mit 90×60 Softbox, schwarzer Stoffhintergrund. Für meinen ersten Studioaufenthalt bin ich persönlich ganz zufrieden. Kann aber bestimmt noch vieles besser machen.

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Ralf-Jürgen Stilz:

Bei diesem Portrait ist der Kreativ-Ansatz sehr schön gelungen.

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Olympus E-520: Olympus hat die E-510 renoviert

Bei Digitalkameras wird inzwischen ebenso jedes Jahr ein neues Modell lanciert wie bei Computern. Diesmal hat es Olympus Erfolgsmodell E-510 erwischt: Es wird durch die E-520 ersetzt.

Olympus E-520
E-520 mit dem neuen Superweitwinkel Zuiko digital ED 9-18 mm 1:4,0-5,6 (Bild: Olympus)

Welcher Art die Änderungen genau sein werden, ist noch nicht bekannt, doch anhand des Modellwechsels des Schwestermodells E-410 zur E-420 kann man auch bei der neuen E-520 unter anderem die neuen Menüs der E-3 erwarten und den Kontrast-Autofokus der E-420 mit zumindest reduziertem Spiegelgeklapper – ob es wirklich ganz verschwindet, konnte mangels Kontrast-AF-geeigneten Olympus-Objektiven noch niemand endgültig feststellen. Ebenso Gesichtserkennung und Schattenaufhellung, drahtlose Blitzanbindung und größeres Display.

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New York Photo Festival: Ein neuer Nabel der Welt

Kaum zu glauben: New York soll bisher noch kein Fotofestival von internationalem Format erlebt haben. Jetzt wird’s eins geben, das diesen Anspruch erhebt: das erste „New York Photo Festival“ ab 14. bis zum 18. Mai – ein neuer Nabel der Welt.

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Foto © Horacio Salinas, Foto © Roger Ballen
Aus der von Kathy Ryan zusammengestellten Ausstellung

Das New York Photo Festival ist eine gemeinsame Initiative des Verlags Powerhouse Books und der Fotoagentur Photo VII. Nach Angaben der Gründer Daniel Power und Frank Evers will dieses Festival sogar das erste in den USA sein, das internationalen Anspruch erhebt und die Fotografie der Zukunft in allen ihren Formen zeigen will. Der Wahlspruch lautet: die Zukunft der zeitgenössischen Fotografie. Also mal sehen, was es dort gibt.
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Spencer Tunick: Nackte Masse im Stadion

In Wien hat Spencer Tunick eine seiner Massen-Fotosessions mit Nackten im Fussballstadion abgehalten. Die Bilder der geladenen Pressefotografen.

Tunick-Shooting mit Nackten im Wiener Ernst-Happel-Stadion, Austragungsort des Euro 2008-Finals. (Bild Keystone / Lilli Strauss)

Tunick-Shooting mit Nackten im Wiener Ernst-Happel-Stadion, Austragungsort des Euro 2008-Finals. (Bild Keystone / Lilli Strauss)

Persönlich finde ich zwar, der Kniff nutzt sich langsam ab. Massenhaft nackte Menschen an ungewöhnlichen Orten haben wir jetzt gesehen – aber Spencer Tunick kann wohl nicht mehr aufhören.

Und zur Euro hin hat er am Sonntag im Wiener Ernst-Happel-Stadion eine Vision entworfen, wie Fussballspiele aussehen werden, wenn die Sicherheitsmassnahmen noch strikter werden…  Weiterlesen

George Barr – „Besser Fotografieren“: Anleitung zum Sehen

Besser Fotografieren, George Barr - dpunkt VerlagBesser Fotografieren heisst, mehr sehen. George Barr lehrt in diesem Buch das Sehen. Sein Lese- und Beispielbuch befreit von festgefahrenen Vorstellungen, was Foto-Kunst muss, und es macht Lust auf das, was sie kann.

George Barr muss nichts mehr beweisen: Seine Bilder wurden in vielen Publikationen veröffentlicht und werden in Galerien, übers Web und in Museumsshops verkauft.

Dabei ist der Allgemeinarzt aus Calgary, Kanada, ein Amateurfotograf, oder, wie er es nennt, ein Teilzeit-Kunstfotograf. Gerade das aber macht den enormen Wert seines Buchs „Besser Fotografieren“ aus:

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Jewgeni Chaldej: Der Capa Russlands

Jewgeni Chaldej – nie gehört? Aber das Bild mit der sowjetischen Flagge auf dem Berliner Reichstag kennt jeder. Eine Ausstellung im Martin-Gropius-Bau erinnert an den Capa Russlands.

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Jewgeni Chaldej: Sowjetische Flagge auf dem Reichstag, 2. Mai 1945 © Sammlung Ernst Volland / Heinz Krimmer

Zu berichten ist von der ersten großen Retrospektive des russichen Fotografen Jewgeni Chaldej im Berliner Martin-Gropius-Bau ab 9. Mai. Jewgeni Chaldej, der als Robert Capa Russlands gilt, hat als Fotograf über den Zweiten Weltkrieg, den Krieg zwischen Deutschland und der Sowjetunion berichtet. Einige dieser Bilder sind bis heute weltberühmt. Zum Beispiel die – nachträglich inszenierte – Flaggenhissung auf dem Deutschen Reichstag.

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„The Places We Live“: Arme gucken in HD?

Magnum Photos präsentiert die Wanderausstellung „The Places We Live“. Canon sponsort dazu eine EOS-5D und PR. Gezeigt werden für viel Geld arme Leute.

Magnum Photos Jonas Bendiksen
Panoramafoto aus der Austellung „The Places we live“ von Jonas Bendiksen (Bild: Jonas Bendiksen/Magnum)

Ok, vielleicht verstehe ich hier irgendwas nicht richtig. Natürlich ist es interessant, mit der Kamera in fremde Länder zu sehen und auch ich habe in Papua Neu-Guinea auf ausdrückliche Einladung des Fotografierten einen Blick mit der Linse in eine ärmliche Hütte werfen dürfen. Von mir aus hätte ich sicher keinen solchen privaten Blick in die fremde Wohnung gewagt.

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Martin Parrs Welt: Fotografische Grotesken

Eine neue Gelegenheit, die groteske Welt von Martin Parr zu besichtigen: „Parrworld“ im Haus der Kunst in München, bis 17. August.

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Martin Parr: Russia. Moscow. The Millionaire Fair, Crocus Expo International Exhibition Center, 2007, © Martin Parr

Dass Martin Parr, Mitglied der Fotoagentur Magnum, auch sammelt, ist nicht jedem bekannt. Die Ausstellung „Parrworld“ präsentiert seine Sammlungen von Postkarten, Objekten, Fotobüchern und Fotografien und stellt sie einer Auswahl aus seiner eigenen neuen Serie „Luxury“ gegenüber. Zusammengenommen ergeben diese Sammlungen eine Art mediale Wunderkammer, ein Psychogramm ihres Urhebers und eine augenzwinkernde Analyse des Mediums Fotografie.

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Scherzbilder: Potential ausschöpfen

Scherzbilder wirken besonders gut, wenn sie mit viel Bedacht komponiert werden. Wenn sich die Pointe nicht versteckt einbetten lässt, sollte die Bildgestaltung sie durch eine aberwitzige Perspektive oder ähnliches aufwerten.

Ferdinand Jancso
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Ferdinand Jancso). – Nikon D200 1/750s – f/4 – 39mm – ISO 200

Kommentar des Fotografen:

Mit Aperture & Photoshop nachbearbeitet. Ich habe das Bild für eine Ausstellung in meiner Schule gemacht. Das Thema war „Entdecken“, ich entdecke eine Leiche in einer Mülltonne…

Profi Robert B. Fishman meint zum Bild von Ferdinand Jancso:

Witzig. Der Mensch in der Tonne – ein Schnappschuss oder ein gestelltes Bild? Schwarz-weiss gefällt mir hier gut, weil es die Aussage des Bildes auf ihr Wesentliches reduziert und verdichtet. Störend empfinde ich den unruhigen Hintergrund, der Mensch und Tonne schwer erkennbar macht:

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