James Nachtwey: Mit Bildern gegen Tuberkulose

James Nachtwey kämpft gegen die hochgefährliche extrem arzneimittelresistende Tuberkulose. Die Folgen dieser tödlichen Krankheit seien viel zu wenig bekannt, sagt der weltbekannte Fotoreporter.

Keystone / EPA / James Nachtwey - The Emergency Room

James Nachtwey ist dafür bekannt, dass er immer dorthin geht, wo die Welt am schlimmsten ist. Krieg, Tod und Krankheit sind Nachtweys Themen: Er kämpft für das Leben. Jetzt möchte er mit einer weltweiten Kampagne auf die Folgen dieser gefährlichen, tödlich verlaufenden Tuberkulose-Variante (abgekürzt XDR-Tb genannt) aufmerksam machen. Dazu hat er eine Slideshow mit seinen Bildern zusammengestellt, die auf allen Kontinenten öffentlich gezeigt wird (in Europa in Paris und London) und selbstverständlich im Netz.

Weiterlesen

Strassenschild: Atmosphäre mit Farbe und Filtern

Eine starke Stimmung in Deinen Fotos zu schaffen, kann Deine Botschaft verstärken, Emotionen wecken und Atmosphäre erzeugen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Räuber Katrin).

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Katrin Räuber :

Ich bin kein großer Fan dieser Art Fotos. Es gibt weder Überraschungen, noch Raum für Interpretation, und das Schild wird für meinen Geschmack auf eine zu direkte und trickige Art benutzt.

Aber was es sich hier anzusehen lohnt, ist, wie einfach eine Stimmung erzeugt werden kann, die zur Bildaussage beiträgt:

Weiterlesen

24 Stunden: Jöööh-Bilder

Nürnberg, Deutschland; Hong Kong, China; Dora, Bagdhad, Irak; Park Timna, Israel. (Bilder Keystone)

„Jöööhh-Bilder“ werden auf Schweizer Redaktionen Fotos genannt, die praktisch keinen tagesaktuellen Informationswert aufweisen, aber unweigerlich die Emotionen des Betrachters ansprechen. Sie sind beliebt als „Rauskicker“ auf der (letzten) Seite mit den vermischten Meldungen.

In der Rubrik „24 Stunden“ veröffentlichen wir die besten drei bis fünf Pressebilder aus den vergangenen 24 Stunden, ausgewählt nach rein fotografischen Kriterien.[hide]Die zwei Jahre alte Susi vergnügt sich im Herbstlaub von Nürnberg. Knopfaugen, Fell und das angedeutete Frauchen gleich im Hintergrund - was mehr begehrt das Herz? (Keystone / EPA / Daniel Karmann)Ein Arbeiter isst sein Pausenbrot bei der Hong Konger Börse. Ist den asiatischen Märkten ist der Bulle offenbar ein Wasserbüffel. (Keystone / AP / Vincent Yu)Ein amerikanischer Soldat bewacht die Flanke einer Patrouille in Bagdhad, beobachtet von freundlichen streunenden Hunden. Die Sympathien sind hier klar verteilt. (KEystone / AP / Karim Kadim)Eine Mutter mit Kind erfreuen sich an den HEissluftballonen in Park Timna am jüdischen Feiertag Sukkot. Eine andere Sicht auf die meist als Farbtupfer abgebildeten Heissluftballone. (Keystone / AP / Sebastian Scheiner)Bild[/hide]

Zeche Zollverein: Eine Szenerie bearbeiten

Mach Deine Fotos, hab Spaß und mach sie so aufsehenerregend und interessant, wie Du magst und kannst. Aber um richtig interessante Bilder zu machen, solltest Du Deine Kamera zur Seite legen und erst einmal nachdenken.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Volker Hackmann).

Kommentar des Fotografen:

Kokerei Zollverein in Essen. Bei einem Ausflug habe ich spontan dort angehalten und bin mit meiner Kamera durch die Anlagen gelaufen. Das rostige Metall und die Linien der Konstruktion haben mich irgendwie eingefangen. Die Vignettierung sowie einige Korrekturen wurden in Camera Raw vorgenommen.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Volker Hackmann:

Gleich Vorneweg: Ich finde, dass Du mit deinem Bild zufrieden sein und es dabei belassen solltest. Warum auch nicht? Du hast Linien, Formen, Kontrastfarben, einen unorthodoxen Kompositionswinkel und noch dazu die Erinnerung an Dein Erlebnis.

Weiterlesen

Tagebuch eines Fotoreporters (3/3): Die Katastrophe am Wahltag

Am dritten Tag seines Weissrussland-Reportageauftrags erlebt Jan Zappner die gewohnte Pressefotografenhektik – allerdings gipfelt sie in einer persönlichen Katastrophe. Einblicke in die Arbeit eines Fotoreporters, letzter Teil.

28.September 2008, Sonntag – 4. Tag: Wahltag, Demonstration der Opposition

Demo für die Fotografen: Wo sich etwas tut, da bewegt sich die Medienmeute hin. (© 2008 Jan Zappner)

Heute sind Wahlen. Wir gehen um 10 Uhr zur Universität in ein Wahllokal. Der dortige Wahlleiter sieht zu Beginn ein wenig nervös aus. Wir zeigen unsere Presseakkreditierungen, sie werden ordentlich aufgenommen, anschließend kann ich fotografieren – ein Wahllokal. Wahlkabinen mit einem Vorhang, zwei Wahlurnen mit kleinen Versiegelungen. Die Wahlbeobachter sitzen ca. 7 Meter von der Ausgabestelle entfernt, wo nach Wahlschluss auch die Stimmen ausgezählt werden:

Weiterlesen

24 Stunden: Trauer

Ramallah, Westbank, Israel; Amritsar, Indien; Peking, China; Dresden, Deutschland. (Bilder Keystone)

Palästinensische Frauen trauern um den 17jährigen Abdelkhader Badawi, der von Israelischen Sicherheitskräften erschossen worden ist.

In der Rubrik „24 Stunden“ veröffentlichen wir die besten drei bis fünf Pressebilder aus den vergangenen 24 Stunden, ausgewählt nach rein fotografischen Kriterien.[hide]587529125875334258716350

58718869

Bild

[/hide]

Stromschafe: Das Bild sehen

Großartige Fotos kommen nicht von ungefähr. Trifft man auf ein Szene mit großem fotografischen Potential, so kann es schwierig sein, die vorhandenen Elemente so einzufangen, dass man „das Foto“ macht.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Kai Brinkmann).

Kommentar des Fotografen:

STROM UND SCHAF Das brave Wolltier wird aufs Finsterste von der Großindustrie überschattet. Zu sehen sind der Schattenwurf und Leitungen der riesigen Strommasten an der Elbe bei Hetlingen.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Kai Brinkmann:

Alles war an Ort und Stelle, um von dem Fotografen zu einer visuell interessanten, farbintensiven Komposition geformt zu werden, die mit Formen und Perspektiven gefüllt ist. Ich glaube jedoch, wir haben hier den Fall, dass der Fotograf zu schnell aufgegeben hat, um ein großartiges Bild aus einer Situation mit großem Potential zu machen:

Weiterlesen

Tagebuch eines Fotoreporters (2/3): Der Geheimdienst stellt Fragen

Am zweiten Tag der Wahlbeobachtung in Weissrussland standen vor allem Informationsgespräche auf dem Programm – harte Zeiten für den Fotografen. Jan Zappner gibt an Hand einer Journalistenreise Einblick in die Arbeit eines Fotoreporters.

26. September 2008, Freitag – 2. Tag Gespräche und erste Fotos

Vorgespräche mit Offiziellen (© 2008 Jan Zappner)

Die Gruppe von Journalisten aus dem Westen, die tags zuvor angereist ist, führt am Freitag weitere Gespräche mit dem Botschafter der EU und dem Chef der OSCE. Beide verweisen zum großen Teil auf die offiziellen Stellungsnahmen: Die Kontrolle der Wahlbeobachter sei nur eingeschränkt möglich, da diese zu weit weg von den Stimmauszählungen sitzen würden, um sie wirklich kontrollieren zu können.

Auch die vorzeitige Stimmabgabe entspreche nicht den demokratischen Kriterien. Dabei werden vor allem Studenten, Soldaten oder Polizisten aufgefordert, ihre Stimme schon vor dem Wahlsonntag abzugeben. Geködert werden sie mit freien Wochenenden oder Druckmitteln wie Urlaubssperre oder ähnlichem. Das Problem dabei sei die Kontrolle der Stimmen, da die Überwachung der Wahlurnen über drei Tage vor allem nachts nicht gewährleistet ist und somit Wahlfälschung sehr wahrscheinlich sei.

Ich werde langsam nervös, da ich bisher noch keine interessanten Fotos machen konnte:

Weiterlesen

24 Stunden: Holzmedien

Frankfurt a.M., Deutschland; Podgorica, Montenegro; Galveston, Texas, USA; New York, USA. (Bilder Keystone)

Eine Wand voller Bücher, per Weitwinkel zur Welt voller Bücher gedehnt. Präsidenten am Strand und Händler am Ring.

In der Rubrik „24 Stunden“ veröffentlichen wir die besten drei bis fünf Pressebilder aus den vergangenen 24 Stunden, ausgewählt nach rein fotografischen Kriterien.[hide]Eine Frau sortiert am Dienstag auf der Buchmesse in Frankfurt am Main Bücher in einen Schrank ein. (Keystone / AP / Michael Probst)Serbisch-Orthodoxe Nonnen entzünden Kerzen zum Gedächtnis der serbischen Kriegsopfer in Kosovo in Podgorica, Montenegro. (Keystone / AP / Rizo Bosovic)Die beiden Alt-Präsidenten George Bush und Bill Clinton am Strand von Galveston, Texas. (Keystone / AP / Pat Sullivan)Händler am Ring der New Yorker Börse. (Keystone / AP / Richard Drew)buchmesse[/hide]

Bahnsteig: Die Pendlerbühne

Überall, wo Menschen ankommen und weggehen, bieten sich unzählige spannende Fotomotive. Vielfach steht die Architektur im Zentrum. Dabei bieten die Menschen faszinierende Gruppenmotive.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Remo Rufer).

Kommentar des Fotografen:

Aufgenommen an einem Abend im Bahnhof Bern. Fotografisch gesehen interessieren mich Bahnhöfe sehr. Zum einen die Architektur, zum anderen die Menschen die kommen und gehen. Mit diesem Foto wollte ich eine Stimmung einfangen wie sie wohl jeder Pendler nach einem gewöhnlichen Arbeitstages antreffen könnte.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Remo Rufer:

Ich gebe zu, ich bin vorbelastet: Nicht nur, weil ich selber Jahre lang nach Bern gependelt bin und den (fotografisch und sonstwie schwierigen) Bahnhof sehr gut kenne, sondern auch die Stimmung auf den Perrons und in den Pendlerzügen: Diese Herde von Menschen, die sich täglich begegnen und in der dennoch alle anonym zu bleiben versuchen.

Das, finde ich, bringt Dein Bild wunderschön zum Ausdruck:

Weiterlesen