Fotografie on Location: Nächtlicher Flughafen
Seit einigen Jahren biete ich den Workshop „Airport by night“ auf dem Saarbrücker Flughafen an. Das ist eine Location, die man schon tagsüber nicht häufig von all den Standpunkten zu sehen kriegt, die wir für den fotografischen Ausflug besuchen können.
Es ist eine seltene Gelegenheit, mit Stativ und Kamerausrüstung beladen auf die „andere“ Seite des Sicherheitsbereichs in einem Flughafen zu gelangen und eindrucksvolle Bilder zu fotografieren: Aus Perspektiven und von Örtlichkeiten, die man normalerweise nicht einmal zu sehen bekommt. Dies ist auch nur auf einem kleineren Flughafen möglich, bei dem der Betrieb überschaubar ist.
In der ca. 3-stündigen Tour werden wir nach einem „Check in“, einer eingängigen Sicherheitskontrolle (übrigens dieselbe, die jeder Fluggast auf sich nehmen muss) mit einem Flughafenbus von Punkt zu Punkt gefahren (Klasse Service).
Interessant finde ich vor allem, auch die Wettersituation fotografisch zu nutzen. Ich selbst war schon bei Schnee, Eisregen, Nebel, Nieselregen, Starkregen und auch bei schönem Wetter dort und habe festgestellt, dass es hier kein «schlechtes» Wetter gibt. Jede Wetterlage zeigt unterschiedliche und andere Motive.
Die Lichtverhältnisse sind immer wieder interessant.
[fotografenimfokus]
Ich selber betreue die Workshopteilnehmer und spreche sie immer wieder auf mögliche Motive und Kameraeinstellungen an.
Klasse, wenn auch mal ein Pilot „zurückschießt“.
Auch Starts bzw. Landungen von Flugzeugen in unmittelbarer Nähe der Start-/Landebahn können fotografiert werden.
Die Lichtverhältnisse sind jedes Mal anders. Je nach Tages- und Jahreszeit findet die Tour zur blauen Stunde bis zur richtigen Dunkelheit („by night“) statt.
Ein Highlight ist auch die Fahrt über die voll befeuerte (beleuchtete) Startbahn. Nur das abheben sparen wir uns…
Bilder am Vorfeld sind sehr interessant; so nah kommt man normalerweise nicht an die Maschinen die be-/entladen oder von ihren Passagieren befreit werden.
Neben einem Hangar und einer Lärmschutzbox fotografieren wir auch in eine kleinen Werft, wo man mal ganz andere Einblicke in die Flugzeuge bekommt.
Man kann die Arbeiter bei der Wartung beobachten und sieht auch mal Maschinenteile, die sonst von Karrosserieblechen verdeckt sind.
Die vorletzte Station ist die Flughafenfeuerwehr. Gewaltige Fahrzeuge, die für uns auch mal vor die Tore gefahren werden dominieren den Gebäudeteil.
Viele Details und interessante Gegenstände bieten immer wieder erneute Motive.
Am Ende geht’s in den Check Out.
Von dort verlassen wir den Sicherheitsbereich und sammeln uns zu einem gemütliches Zusammensein bei einem kleinen Essen, wo man sich entsprechend nochmals fotografisch, der ein oder andere auch technisch austauschen kann.
Die Tour ist für die Teilnehmer sehr lehrreich. Man fotografiert zwar entschleunigt mit Stativ und Fernauslöser, aber man muss die Belichtung über Blende, Verschlusszeit und auch über den ISO-Wert im Auge behalten und gegebenenfalls korrigieren. Auch der Fokus sitzt nicht immer, da in der Nacht einfach oft der Kontrast fehlt. Hier gegenzusteuern ist auch nicht immer einfach.
Zum guten Schluss haben die Teilnehmer ein paar Tage Luft, ihre Bilder durchzusehen und die besten auszuwählen, um dann bei einem zweiten Termin
diese zu präsentieren.
Dieser Abend macht genauso viel Spaß. Jedermanns Aufnahmen werden fotografisch besprochen und/oder auch bearbeitet, um zu sehen, was man noch aus seinen Bildern herausholen kann.
Tolle Motive, die wirklich nicht alltäglich sind. Prima finde ich auch, dass die Flughafenverwaltung mitspielt. Hast Du Beziehungen dorthin oder wie hat die Kontaktaufnahme stattgefunden?
Die Fotos gefallen mir auch sehr gut; vor allem die Detailaufnahmen verraten den besonderen Blick.
Danke! Früher hat der Flughafen das angeboten und inzwischen habe ich den Kontakt selbst für die Workshops.
Ganz tolle Bilder und eine Klasse Idee für nen Workshop. Leider ist Saarbrücken zu weit weg, sonst wäre das auch was für mich. *gg*
Danke fürs teilen! Freut mich, dass dir mein Artikel gefällt.