Chinesisches Mittelformat: Von Digital zu Filmfotografie?

So mancher Anfänger kommt dank Digitaltechnik auf den Foto-Geschmack und bald zum Wunsch, es auch mal mit Film zu probieren – zum Beispiel mit Mittelformat und einer Kamera für knapp 18 Euro.

Die Haiou von Lu Hai Ru alias Lukas Hadorn: Der Shanghai-Korrespondent ist dem Charme der Mittelformat-Klötze so nachhaltig erlegen, das er gleich zwei gekauft hat.

Lu Hai Ru heisst eigentlich Lukas Hadorn, ist Journalist und, seit er vor ein paar Monaten nach Shanghai übergesiedelt ist, Fotograf (Canon) und erfolgreicher Blogger. Zuvor hatte Herr Lu mit Fuji-Kompaktkameras geknipst und sich einen Deut um Blendenzahl, Belichtungskorrektur und Schärfentiefe geschert. Inzwischen hat sich nicht nur das radikal geändert:

Seit kurzem ist Herr Lu stolzer Besitzer von zwei (2) echten chinesischen TLR-Kameras der Marke Haiou. Kaufpreis? umgerechnet 18.30 Euro pro Stück.

Die ganze Geschichte des Kamerakaufs ist auf Lukas‘ wunderbarem Chinablog nachzulesen, wo übrigens auch ein ganzer Haufen sehenswerter Bilder und wohl bald auch die ersten Aufnahmen der Haiou zu finden sein werden.

Jedenfalls hat mich der Neid gebissen, als ich seinen vergnügten Eintrag über die beiden Kameras las. Denn allem technischen Aufrüstenzum Trotz kitzelt es mich längst auch, es mal mit Mittelformat und – meinetwegen – Film zu versuchen. Schliesslich haben hier auch schon Profis wie Thomas Rathay Möglichkeiten und Faszination herkömmlicher Technik und beispielsweise der Grossformatkamera geschildert.

Wie schnell man dank einem Flohmarkt-Kauf zum Liebhaber und Kenner wird, zeigt dieser Ausschnitt aus Lu Hai Rus Blog:

Inzwischen habe ich herausgefunden, dass die Firma Seagull (Seemöve) die 4B-1 seit ein paar Jahren wieder produziert (hier gehts zur Webseite), aber im Vergleich zu einem Originalmodell aus den Sechziger Jahren ist das natürlich nichts.

Ein Anruf in Shanghai hat schliesslich zum erfreulichen Versprechen geführt, dass Herr Lu seine fotografischen Erfahrungen demnächst hier auf fokussiert.com in einem etwas detaillierteren Aufsatz darlegen wird, als das auf seinem Chinablog der Leserschaft zuzumuten wäre.

Ach ja, die ersten Bilder: Die hat er noch nicht. Im Fotogeschäft haben hat man sein in den Anfängen befindliches Kantonesisch noch nicht verstanden und nur die Negative entwickelt, was Lukas zwei weitere Tage Spannung beschert.

Wer selber via Digitaltechnik zu nostalgischen Film-Methoden gefunden hat, soll sich doch bitte bei uns melden.

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