Beiträge

Walter Schels/Beate Lakotta: Begegnungen mit Sterbenden

Mit dem Tod umgehen, sterbende Menschen fotografieren? Der Fotograf Walter Schels und die Journalistin Beate Lakotta begleiteten unheilbar Kranke in ihren letzten Tagen.

Walter Schels - aus der Ausstellung 'Noch mal leben'

Aus diesen Begegnungen entstanden einfühlsame Porträts von Menschen, die ihrem Tod sehr nahe sind. Die erschütternde Ausstellung ist aktuell in Stuttgart zu sehen – noch bis 20. Dezember.

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Eva Bertram: Meine Tochter Herveva

Kindheit als sichtbarer Prozess: Die Berliner Fotografin Eva Bertram hat von der Geburt an über elf Jahre das Aufwachsen ihrer Tochter Herveva festgehalten.

Eva Bertram - aus: 2 Ein Kind

Kindheit als Prozess des Eigensinns ist das zentrale Thema der Arbeit „2 Ein Kind“ von Eva Bertram – zu sehen aktuell im Münchner Stadtmuseum.

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Karsten Thormaehlen: Helden im silbernen Haar

Alte Menschen von heute setzen sich nicht mehr in den Lehnstuhl, sondern absolvieren Triathlons und segeln um die Welt. Karsten Thormaehlen zeigt uns „Silver Heroes“.

Wilfried Erdmann, 69, Weltumsegler, aus der Serie SILVER HEROES, Goltoft, D 2009 © Karsten Thormaehlen

 

Der Leistungswille setzt sich auch in der Lebensreife fort. Der Frankfurter Fotograf Karsten Thormaehlen schenkte jenen „Helden mit den silbernen Haaren“ seine Aufmerksamkeit, die trotz hohen Alters körperliche Höchstleistungen erbringen.

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Nassporträt: Geheimnisvolle Nixe

Actionporträts dürfen ein bisschen mehr als Passbilder. An- und abgeschnittene Gliedmassen allerdings sind fast nie akzeptabel.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Fridtjof Enzmann).

Kommentar des Fotografen:

Eine Freundin von mir, im Wasser fotografiert. Mit Photoshop umgewandelt und bearbeitet. Als Anfänger haben wir einfach abends die Sonne ausgenutzt und über einen Reflektor noch aufgehellt.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Fridtjof Enzmann:

Eine junge Frau mit nassem Haar, rätselhaftem Blick und ansatzweise geöffnetem Mund blickt unter über dem Kopf entspannt verschränkten Armen in die Kamera. Die halbnassen Haare fallen ihr strähnig ins Gesicht, Wasser perlt vond er Haut und tropft von den Fingern der einen Hand. Die körnige Schwarz-Weiss Aufnahme scheint an einem Strand oder an einem Ufer mit Quaimauer entstanden zu sein, welche unscharf im Hintergrund für den Kontrast sorgt. Der Hintergrund fällt vom hellen Negativraum in der linken Bildhälfte hinter dem Modell ab in eine dunkle rechte Hälfte.

Ein fesselndes Bild:

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Grosses Kino: Ein paar Tricks machen Hollywood

Der Mix von richtigen Zutaten: Wenige Farben, passender Bildschnitt und einige Menschen an den richtigen Stellen. Schon entstehen Bilder wie im Hollywood-Kino.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Johannes Siglär).

Kommentar des Fotografen:

Das Leben ist voller Überraschungen! Diese Tatsache mache ich mir beim Fotografieren zunutze, d.h. ich plane nur sehr selten im voraus, was ich wann wie aufnehme. Und so ist auch dieses Bild ein Zufallsprodukt: Wir – das sind meine Frau und unsere drei Kinder – machten gerade ein Picknick auf einer herrlichen Herbstwiese, als mir plötzlich ein Mann auffiel, der mit seinem Lenkdrachen wahre Wunder vollbrachte. Natürlich ist auch unser Sohn gleich aufgesprungen. Und als er so im Gras kniete und das Spektakel mitverfolgte, liefen plötzlich Bilder aus dem Kino vor meinem inneren Auge ab. Da konnte ich einfach nicht anders als abdrücken… Ich hoffe, die Faszination, die er in diesen Momenten verspürt hat, wird durch das Foto ein klein wenig greifbar.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Johannes Siglär:

Grosses Kino. Das war mein erster Gedanke, als ich das Foto sah. Zum einen natürlich wegen des Breitbild-Formats und der geringen Tiefenschärfe, was an Kinofilme erinnert. Auch die Tonung der Farben erinnert mich an ältere Hollywood-Filme. Dazu kommt, dass die Geschichte auf dem Bild erkennbar ist.

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Architekturfoto: Geometrie mit Mensch

Auch Architekturfotografie lebt von Menschen. Dieses Foto zeigt, dass eine einzelne Person ein abstraktes Foto leichter erkennbar machen kann.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© lilo ulke).

Kommentar des Fotografen:

mensch im einkaufszentrum

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von lilo ulke:

In einigen Bildkritiken hatte ich darauf hingewiesen, dass im Zeitalter der Farbfotos und Reizüberflutung Bilder ohne oder mit nur einer Farbe eine besondere Wirkung entfalten.

Auch das Schwarz-Weiß-Foto von Lilo Ulke folgt diesem Prinzip – und das mit Erfolg:

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Streetfoto: Guter Ausschnitt, falscher Moment

Diese Strassenaufnahme lebt von der körperlichen Nähe zu den abgebildeten Menschen. Leider passiert zu wenig, um länger hinzuschauen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Stephan Amm).

Kommentar des Fotografen:

Aufgenommen bei einem kleinen Open-Air, bei dem den Menschen noch Freiheiten zugestanden werden, die auf den großen Kommerzveranstaltungen nicht mehr möglich sind. Photographieren nach Lust und Laune ist eine dieser Freiheiten, Bier aus „anständigen“ Behältnissen eine andere, die Liste könnte man fortsetzen…

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Stephan Amm:

Ein seltenes Bild auf fokussiert. Menschen von vorn, nah, nicht gestellt – Super. Den uns zur Auswahl stehenden Bildern nach zu urteilen haben die meisten Fotografen genau damit die größten Schwierigkeiten. Auch das 20 mm Weitwinkel spricht für eine Vorliebe, den anderen auf die Pelle zu rücken. Vielen Dank erstmal dafür.

Auch wenn ich die körperliche Nähe toll finde, fehlt dem Bild leider der entscheidende Moment, der mich den abgebildeteten Menschen näher bringt:

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Clegg & Guttmann: Zwischen Abbild und Trugbild

Das Porträt gilt als wirklichkeitstreueste Disziplin der Fotografie. Das Fotografenduo Clegg & Guttmann spielt mit dieser verbreiteten Annahme und baut Porträts zwischen Abbild und Trugbild.

Clegg & Guttmann: Portrait of a Young Woman with Flowers, 2005

Wegen der Ähnlichkeit der Dargestellten mit ihrem Abbild gelten Porträts allgemein als wirklich und repräsentativ. Michael Clegg & Martin Guttmann beschäftigen sich schon viele Jahre mit Funktion und Wirkung des Porträts. Sie entwickelten daraus ihre eigene Art von Bildnissen.

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Schlafender Mann: Isolation verlangt Sorgfalt

Weitgehend aus dem Zusammenhang freigestellte Motive brauchen besondere Sorgfalt und müssen dem Betrachter den Blick auf die Details ermöglichen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Remo Sansoni).

Kommentar des Fotografen:

Aus einer Reflexreaktion gemachtes Freihandfoto (ohne durch den Sucher zu schauen) aus einer fahrenden Dampflok in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota. Es ist bestimmt nicht das schärfste und beste Foto, das ich in den Ferien in Kolumbien geschossen habe. Da es mir aber beim Betrachten meiner Bildersammlung immer wieder in die Augen stach, hat es einen Platz in meinem Bogota-Kalender bekommen. Dafür habe ich mit PSE/LR2 dem Hintergrund die Farbe genommen und den Bildausschnitt etwas verschoben, um das Motiv hervorzuheben. Persönlich bin ich also zufrieden, trotzdem werden es Profis wohl nochmals etwas besser wissen und mir evtl. noch ein paar Tipps geben können. Hätte ich das Bild doch etwas drehen sollen, oder den Bildausschnitt geschickter wählen sollen? Wie könnte ich aus dem Bild noch mehr herausholen?

Peter Sennhauser meint zum Bild von Remo Sansoni:

Ein Mann schläft auf dem Gehsteig, den Kopf auf einen relativ prallen Sack gebettet, selber auf einer Jacke oder etwas ähnlichem als Unterlage liegend.

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Karsten de Riese: Von Vätern und Söhnen

Väter und Söhne – ein klassisches (Spannungs)Feld in den menschlichen Beziehungen. Der Fotograf Karsten de Riese nahm sich dieses Themas an.

Karsten de Riese - aus der Serie Väter und SöhneKarsten de Rieses Serie will dazu anregen, genauer hinzuschauen. Die Bilder sind zur Zeit in Wasserburg am Inn zu sehen.

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