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Winterfotografie: Die Sonne im Eis

Manche Dinge sprechen in einem Foto ganz für sich selbst, ohne dass man dazu noch viel Aufhebens um das Drumherum macht.

Eischollen in einer Kuhtränke vor der Sonne

Kamera: Fujifilm X-T10 1/350s bei Blende 13 mit 50mm Brennweite und ISO 400 © Steffen Deimann

Steffen Deimann aus Aachen schreibt zu diesem Bild: Dieses Bild habe ich am 30.12.2016 gemacht bei einem Spaziergang durch das Brander Feld bei Aachen. Meine Absicht war, die wärmende Sonne und gegenüber das kalte Eis zu stellen, und dass doch beide gleichzeitig da sein können. Selbst die kleinen Eisschollen wirken auf besondere Weise schön und lassen den Sonnenschein sehr schön reflektieren.

Hm. Irgendwo in dieser Fotografie ist ein Bild. Aber wo nur…?

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Abendsonne auf Sizilien: Abstrakt durch Licht

Urlaubsfoto ganz anders: Wer genau hinsieht, findet selbst in den Aussenwänden des Bungalows der Unterkunft ein spannendes Spiel von Formen und Farben.

Abendsonne

Abendsonne auf Sizilien – Hausteil, © Rolf Kretzschmar

Rolf Kretzschmar aus Aachen schreibt zu diesem Bild: Der Titel sagt, was das Foto zeigt. Es wurde ohne Stativ fotografiert. Das Motiv (abgesetzter Kamin am gemieteten Bungalow) hatte ich schon einige Tage beobachtet. Meistens störten Wolken die räumliche Klarheit.
An diesem Spätnachmittag stimmte es für mein Empfinden.

Urlaubsbilder sind gerne eher etwas für Instagram – wir selbst haben vielleicht noch vor Augen, was wir beim Anblick der Szene empfunden haben; was aber oft nur bleibt ist ein Schnappschuss, der schnell ad acta gelegt wird. Aus diesem Grund habe ich meine Kamera mittlerweile eher nur noch für Momente wie diesen dabei, den Du hier eingefangen hast. Sie ist gewissermaßen mein Skizzenblock und nicht unbedingt dafür gemacht, einen Augenblick im Urlaub einzufrieren, sondern wie hier ein davon abgesetztes Motiv zu erkunden. Weiterlesen

Brücke ohne Spannungsbogen

Eine tolle Lichtstimmung und ein Motiv mit Potenzial müssen trotz allem noch gut inszeniert werden.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Heinz Peierl)

Kommentar des Fotografen:

Brücke Gehlweiler

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von Heinz Peierl:

Als ich das Bild als Thumbnail hier in der Auswahl sah, dachte ich: WOW klasse Licht, so kurz vor dem Gewitter und noch ein letzter Sonnenstrahl trifft die alte Steinbrücke, das sieht nach Schottland, Irland oder dem historischen Frankreich aus. Ich erwartete in der Grossansicht dann das spannende Detail zu entdecken. Zum Beispiel den reissenden Bach darunter oder einen Kanuten im Wasser, einen Wanderer oder Radfahrer auf der Brücke. Das alles ist leider nicht zu sehen, sondern nur ein dröge dahin fliessender brauner Bach, der Simmerbach nehme ich an. Nichts gegen den Hunsrück einzuwenden, ich finde auch, dass es in Deutschland (Schweiz, Österreich ebenso) wunderschöne Gebiete gibt, nur sollten wir als Fotografen, egal ob Hobby- oder Berufsfotografen, auch unseren Teil dazu beitragen, diese ins rechte Licht zu rücken.

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Bildkritik: Landschafts-Schnappschuß: Regelbrüche bewußt einsetzen

Die Krux mit Regelbrüchen ist, daß sie bewußt und gekonnt eingesetzt werden müssen, wenn sie eben genauso wirken sollen.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Christian Huber).“ title=“© Christian Huber Canon – Canon EOS 5D – 1/100 – f16 – ISO 500 – 17mm“ width=“208″ height=“300″ class=“alignnone size-large wp-image-27959″ />

Kommentar des Fotografen:

Bild entstand kurz vor Sonnenuntergang im Aargauischen Fricktal. Freihandaufnahme, 1/100 sek. / ISO 500 / f16 -> damit auch Gräser im Vordergrund bzw. Landschaft im Hintergrund scharf sind.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Christian Huber:

Du hast hier einen Baum im Gegenlicht so fotografiert, daß die Sonne als Sonne und nicht bloß als heller Fleck im Bild erscheint. Viele Leute hätten in dieser Situation die Blende möglichst weit geöffnet, eine schnellere Verschlußzeit zu erreichen. Du hast das Problem damit gelöst, daß Du den ISO heraufgeschraubt hast, und bei einer Blende von f/16 entstehen so Sonnenstrahlen anstatt einer Sonnenaura. Da Du schreibst, die Wahl der Blende sei dadurch zustande gekommen, daß Du den Vordergrund scharf abbilden wolltest, nehme ich einmal an, daß es sich um einen „glücklichen Zufall“ handelt, daß die Sonne so „ausfiel“ – oder, wie man es im Amerikanischen ausdrückt, „you got lucky“. Es wirkt auch alles im Vordergrund leicht verschwommen, was allerdings an der Größe des Bildes liegen kann, das mir zur Verfügung stand – das sei also dahingestellt.

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Badende Frau: Pose und Schärfe

Schwierige Beleuchtungssituationen verlangen der Kamera und dem Fotografen mehr ab, daher sollte man sich Zeit nehmen, wenn man sich Zeit nehmen kann.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Dave Makoun).

Kommentar des Fotografen:

Ich habe dieses Foto im letzten Herbst im Rahmen eines Shootings aufgenommen. Im wesentlichen ging es mir darum eine Frau in einem sehr „sensiblen“ Moment einzufangen, ohne dabei zu direkt und plump zu werden. Nikon D80, Nikkor 180 2.8 D @ 2.8

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Dave Makoun:

Eine badende Frau steht bis zu den Knien im Wasser, sie wird von der Abendsonne von hinten beleuchtet. Wenn man genau hinsieht, stellt man fest, daß sie dem Fotografen zugewandt ist. Die Sonne hat das Wasser in Gold verwandelt, hinter dem Modell spiegeln sich Lichtflecke im Wasser. Die Frau ist schön platziert, von der Komposition her entsteht der Eindruck einer Wassernymphe, die gerade aus dem Wasser zu ihrem Prinzen steigt.

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Landschaftsfotografie: Die Details der Herbstwiese

Wer nebensächliche Details betonen will, muss dicht an sein Motiv herangehen, wie hier bei diesen bunten Herbstblättern.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Matthias Bäuml).

Kommentar des Fotografen:

Mit diesem Bild habe ich versucht den Herbst positiv und farbenfroh einzufangen. Mir gefällt der tiefe Stand der Sonne der für kontrastreiche Schattierungen sorgt. Die leichte „Schräglage“ und die Farben drücken etwas fröhliches aus.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Matthias Bäuml:

Auf den ersten Blick mag es befremdlich erscheinen, ein Herbstbild im Frühling zu besprechen. Dabei ist es nicht so abwegig, denn ein gutes Foto enthält auch die Kraft, beim Betrachter die dazugehörigen Vorstellungen zu wecken. Wenn ich auf das Foto der herbstlichen Bäume mit den bunten Blättern schaue, spüre ich direkt die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut und höre, wie die verwelkten Blätter unter meinen Füßen rascheln, wenn ich durch das Gras spaziere.

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Brandenburger Tor: Der Teufel liegt im Detail

Vielfotografierten Motiven neuen visuellen Reiz zu verleihen ist schwierig. Allerdings sollte dabei auf Details geachtet werden, insbesondere, wenn man sich die Zeit nehmen kann.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Sabina Schöfer).

Kommentar des Fotografen:

Diese Aufnahme entstand am 4.9.11 um 7.52 morgens … Freehand. Ich wollte Sonntagsmorgens die Stimmung in Berlin einfangen, ohne dass Touristen vor der Kamera herumlaufen. Es waren Menschen unterwegs, die der Aufnahme, wie ich persönlich gaube, noch einen Reiz verleihen. Diese Aufnahme habe ich einmal in Farbe und SW und finde die SW Form sehr passend für diese Stimmung. Es lenkt nichts ab.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Sabina Schöfer:

Bei diesem Foto mußte ich zweimal hinsehen, denn ich hätte nicht gedacht, daß das Brandenburger Tor dermaßen menschenleer sein kann. Ich bin schon sehr oft in Berlin gewesen, habe aber nie die Gelegenheit gehabt, so früh unterwegs zu sein. Glückwunsch zu dieser Aufnahme.

Ein paar Kleinigkeiten sind zu bemängeln, aber diese sind nur Kleinigkeiten. Zunächst einmal hast Du das Tor vollkommen mittig ins Bild genommen.

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Ufer-Stillleben: Die Madonna über dem Wasser

Eine ausgeglichene Belichtung ist bei Gegenlichtaufnahmen mit der Sonne praktisch unmöglich. Es gibt aber Hilfsmittel und Tricks, um extreme Kontrastprobleme abzuschwächen.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Johann Kühnl).

Kommentar des Fotografen:

Für ein Projekt fotografiere ich zur Zeit die Leitern und Treppen in Strandbädern in ihrer Eigenschaft als Grenzübergänge – nicht nur zwischen Land und Wasser, sondern vor allem zwischen Zivilisation und Natur. Das ist eins davon, entstanden am Attersee/OÖ.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Johann Kühnl:

Ein von der abendlichen Sonne beleuchteter Holzsteg führt vom Betrachter weg in den unmittelbaren Vordergrund dieser Schwarz-Weiss-Fotografie. Die Bügel der daran rechts versetzt montierten Badeleiter liegen genau in der horizontalen Bildmitte, ihre Schatten fallen nach schräg rechts unten über die zum Fluchtpunkt weisenden Latten des Stegs. Das Klare Wasser eines Sees füllt das Bild bis etwa einen Drittel in der Vertikalen, dahinter zieht sich von rechts eine Bergkette nach links über den Horizont, wo die Sonne gleissend unter leichten Wolken durchscheint.

Gegenlichtaufnahmen sind ein heikles Unterfangen. Wenn die Sonne direkt im Bild zu sehen ist und nicht von Wolken verdeckt wird, ist der Kontrastumfang jedenfalls zu gross für den Sensor:

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Architektur: Lichtspiele

Architektur hat immer auch mit Lichteinfall und Lichtverteilung zu tun. Diese Spielarten fotografisch zu erfassen ist ein Aspekt der Architekturfotografie.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Bernhard Bischof).

Kommentar des Fotografen:

Nach einer mehrtägigen Bergtour mit dem SAC haben wir abschliessend die Kirche des Architekten Botta in Mogno (Tessin) besucht. Die Kirche hat mich fasziniert. Vor allem das Lichtspiel kam an diesem schönen Tag zur Geltung. Aufgenommen mit einer Canon G10 und unter etwas Zeitdruck. Ein paar Aufnahmen, und schon mussten wir für die Rückfahrt ins Postauto.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Bernhard Bischof:

Eine schwungvolle Glas-, Stahl- und vor allem Beton- oder Mauerwerkstruktur dreht sich in diesem Farbbild nach oben. Im Zentrum des Bildes steht ein Glasdach, durch das der blaue Himmel gesehen werden kann. Es wird von den runden Mauerstrukturen elliptisch als Schnittmenge zweier Hyperbeln eingefasst.

Die Spannung dieser Aufnahme liegt in den den verschiedenen Konstruktionen der Wände der Botta-Kirche und in ihren architektonisch seltenen Formen: Botta ist berühmt für seine tubusförmigen, diagonal abgeschnittenen Bauten.

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Selektives Licht: Rot im Spotlicht

Sonnenstrahlen, Staub, Rot: Die Reduktion auf eine Farbe und eine eher seltene Lichtstimmung lassen dieses Foto zu seiner Wirkung kommen.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Alexander Cinatl).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild wurde im Februar auf dem Dachboden einer Scheune aufgenommen – eigentlich ein Zufall, da gerade in dem Moment, als der Bauer mit dem Kehren der Scheune begonnen hat, die Sonne durch die Wolken geklommen ist und eine Lichtsäule durch die Dachluke geworfen hat. Mir gefällt der Kontrast zwischen den alten Autoteilen und dem Staub und der roten Tonne, der Lichtschein gibt dem ganzen etwas Mystisches.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Alexander Cinatl:

Man nehme: Den Dachboden einer Scheune, von jeder Gestaltungsregel für gute Fotos ein Teil, mixe das Ganze und man erhält ein sehenswertes Foto. Es ist schon beeindruckend, wie in dem eher schlicht gehaltenen Bild so viele gelungene Kompositionselemente zusammenkommen. Aber der Reihe nach:

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