Test Canon EF-50 mm 1:1,2 L USM: Mit dem verfügbaren Licht
Das Canon-Objektiv EF-50 mm 1:1,2 L USM bringt die lichtstarken Festbrennweiten der Analogfotografie auch in die Digitalwelt.
Das Canon EF-50 mm 1:1,2 L USM mit Gegenlichtblende, beim Klick aufs Bild neben einem Canon EF-S 17-85 mm 1:4,0 – 5,6 IS USM (Bild: W.D.Roth)
Zum Test der Canon 40D, die wir von Lens Avenue bestellt hatten, gönnte ich mir abschließend auch noch eine richtig dicke Linse: Das Canon EF-50 mm 1:1,2 L USM. Das klassische Normalobjektiv – hier in einer besonders lichtstarken Variante.
Noch stärker (1:1 oder gar 1:0,8) gibt es sie höchstens noch bei der NASA – Stanley Kubrick drehte „Barry Lyndon“ mit so einem Monster. 1:1,2 ist dagegen, was auf dem normalen Fotomarkt an größter Blendenöffnung zu haben ist.
An der Canon 40D ist ein 50-mm-Objektiv natürlich gar kein Normalobjektiv, sondern mit Verlängerungsfaktor eine 80-mm-Portraitlinse. Und gerade da kann so ein lichtstarkes Objektiv sehr nützlich sein, wie wir gleich sehen werden:
Im Gegensatz zum Canon EF-S 17-85 mm 1:4,0 – 5,6 IS USM, das eher enttäuschte, macht so eine „Available Light“-Linse einem passionierten Nichtblitzer wie mir große Freude. In der Anschaffung ist sie allerdings nicht billig: 1.435,19 € ist der reguläre Listenpreis, mehr als die Canon 40D selbst. Das Gewicht hält sich dagegen in Grenzen und ist mit anderen, weit banaleren Canon-Linsen vergleichbar.
Man muß sich mit einer 1:1,2er-Linse natürlich im Allgemeinen auf eine Person im Bild beschränken… (Bilder: W.D.Roth)
Einen Bildstablilisator sucht man hier vergeblich: Den hat Canon für Supertele- und lichtschwache Zoom-Objektive reserviert. Vermutlich wäre es zu aufwendig, so große, lichtstarke Linsen zu bewegen, und man hat ja mit diesen Lichtstärken gute Chancen, auch ohne Bildstabilisator auszukommen.
Das Ergebnis in Kombination mit der Belichtungsautomatik der Canon 40D ist sehenswert und übertrifft eigentlich optimal eingestellte Abzüge von RAW-Dateien: Die gemachten Fotos im abendlichen Schatten und auch noch teils durch ein aufziehendes Unwetter schwindenden Tageslicht des Augustiner-Biergartens sowie im nur von einigen Glühlampen erhellten daraufhin aufgesuchten Kneipenninneren sind so ausdrucksvoll, wie es eben nur Available-Light-Fotografie bieten kann, und die geringe Blendenöffnung ermöglicht auch bei unruhigem Hintergrund sauber freigestellte Portraits.
Technische Daten EF 50 mm 1:1,2 L USM
Bildwinkel (hor., vert., diag.): 40º, 27º, 46º
Optischer Aufbau (Linsen/Glieder): 8/6
Anzahl Blenden-Lamellen: 8
Kleinste Blende: 16
Naheinstell-Grenze (m): ca 0,45
Größter Abbildungs-Maßstab: ca. 1:6,6 (0,15 x)
Datenweitergabe zur Abstands-Information: Ja
AF Motor: Ring-USM
Filter-Durchmesser (mm): 72
Max. Durchmesser x Länge (mm): 85,8 x 65,5
Gewicht (g): ca. 580
Abbildungs-Maßstab mit Zwischenring EF12: 0,24 – 0,39
Abbildungs-Maßstab mit Zwischenring EF25: 0,53 – 0,67
Gegenlicht-Blende: ES-78
Beutel: LP1214
@Florian: Nun, ein 1,2er ist ja auch was Spezielles…das braucht nicht jeder und will auch nicht jeder, es hat ja auch sein Gewicht.
Ich denke aber, diese Bilder sprechen für sich. Für Konzertfotografen ist z.B. so eine Linse, was dynamische Aufnahmen möglich macht und ich finde es für mich zumindest interessanter, als ein starkes Tele, das noch viel mehr kostet…
für mich ist das 50mm 1,2 L USM von canon nicht wirklich eine Alternative- mit dem stattlichen Straßenpreis von ca. 1000€ kostet es immernoch 700€ mehr als das 50 mm 1,4 USM, welches auch eine absolut gute Linse ist.
Zur Zeit reicht mir mit der 400D aber noch das 50 mm 1,8 völlig aus, kann mich da nicht großartig beschweren :)