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Der Sperling: Spatz in der Hand

Tierfotos, auch von Haustieren, haben den Bonus des „Jööööh-Effekts“. Das sollte Fotografen nicht verleiten, sich mit dem schnellen Schnappschuss zufrieden zu geben.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Christoph Michel).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild entstand bei einem Zoobesuch. Nach unzähligen Bildern von Tieren hinter Zäunen und Gittern, gelang dieser Schnappschuss während der Rast am Mittag. Der kleine Vogel saß seelenruhig auf der Tischkante und wartete wie selbstverständlich darauf, an der Nahrungsaufnahme teilzunehmen. Ein unvorhergesehener Schnappschuss, dessen Wirkung mir erst zu Hause bewusst wurde.

Profi Peter Sennhauser meint zum Bild von Christoph Michel:

Ein Sperling sitzt auf einer Holzplatte und äugt mit schräg gehaltenem Kopf in die Kamera.

Du bezeichnest diese Aufnahme selber als Schnappschuss, hast sie aber in der Kategorie Naturfoto – die wir für Bilder von Haus- und anderen Tieren und von Pflanzen vorschlagen, eingereicht. Das soll kein Vorwurf sein:

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Konzeptbild mit Cup Cakes: Studio verlangt Perfektion

Wenn ein Foto im Studio entstanden ist, erwartet man als Betrachter automatisch ein technisch perfekt fotografiertes Bild. Insbesondere, wenn die Komposition auf das Wesentliche reduziert ist.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Kiara Katharina Schimmel).

Kommentar des Fotografen:

Dieses Bild ist Teil des „Cake me“ Projektes, an dem ich zur Zeit arbeite. Ziel des Projektes ist es Kuchen, Törtchen und andere Süßigkeiten, sowie extreme und ausgefallene Make-ups als Accessoires zu verwenden.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Kiara Katharina Schimmel:

Zunächst einmal Glückwunsch zu Deiner Idee mit den Cup Cakes. Das stach mir sofort ins Auge, es ist eine erfrischende Idee, und das blau-gelbe Farbschema gefällt mir gut.

Das extreme Makeup paßt gekonnt zu Deinem ausgefallenen Thema und zu dem extravaganten „Haarschmuck“. Weniger hätte dem Bild Abbruch getan, mehr wäre viel zu viel gewesen. Auch die Komposition ist insgesamt gut getroffen.

Mich stört eigentlich nur etwas:

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Das Stativ in der Landschaftsfotografie (II): Positive Nebenwirkungen

Ein Stativ bremst den Fotografen, es sorgt für Ruhe und eine feste Routine bei der Komposition – einige weitere Argumente für das Dreibein, das jeder Landschaftsfotograf mit sich rumschleppen sollte.

Profi Gary Hart ist Spezialist für Landschaftsfotografie und Instruktor

Lupine. © Gary Hart

Das wichtigste Argument dafür, warum eine Landschaftsfotografin nie ohne Stativ unterwegs sein sollte, ist die Kompromisslosigkeit bei der Bildqualität – nur wenn Du die richtige Blende für Deine Komposition wählen kannst, hast Du eine Garantie für die beste Bildqualität. Das haben wir im ersten Teil dieses Stativ-Argumentariums geklärt.

Aber es gibt noch mehr Gründe, warum ein ernsthafter Landschaftsfotograf nicht ohne das Dreibein in die Gegend zieht.

Nehmen wir als erstes die zusätzliche Kontrolle, welche das Stativ beim kreativen Prozess der Komposition ermöglicht.

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Regelbrüche: Den Pfeffer dosieren

Fotografische Regeln können und sollen manchmal gebrochen werden. Das muss allerdings Sinn machen und im richtigen Mass erfolgen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Andrea Gerber).

Kommentar des Fotografen:

Dieses Foto entstand bei einem Spaziergang. Wenn ich die Kamera dabei habe, drehe ich mich öfters mal zurück, um eine neue Perspektive auf die gerade passierte Landschaft zu bekommen. Und da fiel mein Blick sofort auf diesen geschlängelten Weg. Viel bearbeitet habe ich es nicht, nur Kontraste erhöht, in S/W umgewandelt und ins Quadrat gebracht. Mir gefällt es am Besten mit fettem weissen Rahmen drumherum, den habe ich für euch aber weggelassen.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Andrea Gerber:

Ein Feldweg schlängelt sich in diesem quadratischen Schwarz-Weiss-Bild in drei Mäandern durch eine hochsommerliche Wiese. Am unteren Bildrand formatfüllend, zieht sich das Band der Fahrspuren, zwischen denen etwas Gras wächst, mittig in den Bildhintergrund. Dort ist ein Waldrand und der stark nach links kippende Horizont erkennbar.

Ich bin mir nicht sicher, ob die Kategorisierung „Landschaftsfotografie“ hier ideal ist, aber bis zu einem gewissen Grad definiert die Einteilung ja auch die Absicht der Fotografin.

Die Aufnahme hat auf jeden Fall einen attraktiven Blickfang:

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Makro-Naturaufnahme: Kleine grosse Libelle

Auch mit dem Tele lässt sich Makro-Fotografie erstellen. Besonderes Augenmerk verlangt dabei die Schärfentiefe.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Bernhard Schindele).

Kommentar des Fotografen:

Habe ich ohne Stativ fotografiert.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Bernhard Schindele:

Eine Libelle bei der Eiablage an einem Tümpel oder einer Pfütze. Das Tier steht im Zentrum der Aufnahme mit sehr geringer Schärfentiefe. Eine Art natürliches Spotlight entsteht durch eine punktuelle Sonnenbestrahlung, die den Rücken und den Kopf des Insekts in grelles Licht taucht. Der Hinterleib ist gekrümmt in den Schlamm gestreckt; von den vier Flügeln sind drei gut sichtbar, zwei ragen dem Betrachter fast im rechten Winkel entgegen, weshalb einer kaum auszumachen ist.

Insekten sind ein ebenso beliebtes wie schwieriges Fotomotiv:

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Zapfhahnromantik: Blickführung unklar

Geringe Schärfentiefe ist ein sehr rabiates Mittel für die Blickführung – und bietet damit Raum für Regelbrüche.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Carsten Brüggenolte).

Kommentar des Fotografen:

Aufgenommen in einem Pub in London

Peter Sennhauser meint zum Bild von Carsten Brüggenolte:

Eine Reihe von Bierzapfhähnen in einem englischen Pub reiht sich ungefähr in der horizontalen Bildmitte der Aufnahme von ganz links bis weit ins letzte Drittel nach rechts in die Tiefe des Raums. Dahinter sind entlang der Bar weitere, klassische Zapfhähne erkennbar, die allerdings bereits stark in der Schärfenuntiefe verschwimmen; am rechten Bildrand ist der Hintergrund des Raums nur noch schemenhaft zu erkennen, an der Decke hängt hier ein Kugellampe, die in der Aufnahme bereits durch das Bokeh zur weissen Scheibe wird. Weiterlesen

Tierfoto: Pfauenrad in Schwarz-Weiss

Bewusste Brüche mit Erwartungen der Betrachter können eine Fotografie zum Blickfang machen – wie im Fall dieses Schwarz-Weissen Bildes eines radschlagenden Pfaus.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Stephan Bremicker).

Kommentar des Fotografen:

Dieses Bild entstand im Wildpark Poing. Neben mir waren noch eine Handvoll anderer Leute, welche diesen Pfau photographierten. Auch ich habe schon Pfauenbilder auf meiner Festplatte und wollte daher etwas anders machen, als das bekannte Motiv von vorne mit diesen wunderschönen Farben. Daher wählte ich für dieses Bild Offenblende und einen seitlichen Winkel um einen starken Schärfeverlauf zu erzeugen. Ebenso entschied ich mich gegen Farbe und für s/w um das Augenmerk auf die Symmetrie und Kontraste zu lenken.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Stephan Bremicker:

Ein männlicher Pfau schlägt das sprichwörtliche Rad: Der Vogel ist in dieser quadratisch geschnittenen Aufnahme in Schwarz-Weiss leicht seitlich von rechts und mit offener Blende fotografiert worden. Sein Kopf liegt im linken unteren Bilddrittel in der Schärfe, die Zeichnung des Gefieders im Gesicht wird durch die Kontraststärke in der farblosen Umsetzung hervorgehoben.

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Katzenporträt: Blickloser Streuner

Für Tierporträts gelten ähnliche Gesetze wie bei Menschenbildern: Uns interessieren Gesichter, Augen und Ausdruck.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Florian Heeg).

Kommentar des Fotografen:

Als ambitionierter Anfänger habe ich bisher weder einen speziellen Stil, noch ein Lieblingssujet. Ich versuche möglichst oft, handwerklich ordentliche und thematisch interessante Bilder zu fotografieren. Die Aufnahme ist beim Besuch einer Freundin im ländlichen Ammerland entstanden. Sie hat mehrere Katzen, allesamt „zugelaufen“ oder aus dem Tierheim. Das Porträt zeigt das neueste Familienmitglied:

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Lokomotiv-Porträt: Der Tiefe Raum geben

Die Telefotografie bietet sich an, um Objekte in der Raumtiefe zu zeigen – wozu man ihnen den nötigen Platz einräumen sollte.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Michael Hömske).

Kommentar des Fotografen:

Dieses Bild habe ich aufgenommen, weil ich mich sehr für Lokomotiven interessiere und ich beruflich auch damit zu tun habe. Diese Aufnahme entstand in einer kurzen Arbeitspause und musste ohne große Vorbereitung abgelichtet werden.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Michael Hömske:

Eine Lokomotive der Deutschen Bahn steht vor einer leichten Gleiskurve vor einem Güterzug inmitten anderer Züge. Die rote Front der Lok füllt den Bildausschnitt der Telefotografie weitgehend aus. Im Vordergrund sind in der Unschärfe die Geleise zu erkennen, auf denen die Lok wahrscheinlich dicht am Fotografen vorbeirollen würde.

Die Aufnahme mutet ein bisschen an wie ein Porträt einer Lokomotive:

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Strassenfotografie: Das Motiv betonen

Um ein harmonisches Bild zu schaffen, ist es wichtig, sich dafür zu entscheiden, welches der Elemente das Hauptobjekt sein soll und wo visuelle Betonung angemessen ist.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Patrick Therre).

Kommentar des Fotografen:

Berlin unterm Brandenburger Tor: Streetlife

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Patrick Therre:

Im Vordergrund befindet sich, fast den schmalen Rahmen füllend, ein junger Mann, der gerade in die Luft springt und dabei mit seinen Füßen ein Skateboard inmitten einer Drehung manövriert.

Eine kurze Belichtungszeit hat die Bewegung scheinbar angehalten, was den Skater in der Luft hängen und das Publikum im Hintergrund in einem Zustand ewiger Erwartung dessen, was als nächstes kommen mag, erstarren lässt.

[textad]Das einzige verwischte Detail ist die Hand des jungen Mannes, die sich für die gewählte Belichtungszeit ein wenig zu schnell bewegt hat, um im Bild eingefroren zu werden. Ansonsten ist der Rest des Bildes relativ scharf.

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