Fotografie und Malerei: Verwandschaftliche Bande

Als Bilder unterliegen Fotografie und Malerei prinzipiell den gleichen Gestaltungsgrundsätzen. Ein Vergleich lässt das deutlich erkennen.

[textad]Bartholomäus Bruyn d.Ä. (*1493)Hendrik Kerstens (*1956)

„Auf Leben und Tod“ – so heißt die Ausstellung im Kölner Museum Wallraf, die den Vergleich zwischen Fotografie und Malerei anstellt: mit verblüffenden Einsichten.

Helmut Newton und Jean-Auguste Ingres, Nan Goldin und François Boucher, Herlinde Koelbl und Wilhelm Leibl oder Tintoretto und der Japaner Miwa Yanagi, so heißen vier der mehr als 50 „Dialoge“ zwischen Fotografie und Malerei.

Im Fokus stehen dabei Glanz und Elend der Gattung Mensch, teilt das Wallraf mit. Die Themen Geburt und Tod, Glück und Leid oder Zuversicht und Verzweiflung werden in all ihren Facetten dargestellt.

François Boucher (*1703)Nan Goldin (*1953)

Gegenüberstellungen von Fotokunst und Malerei sind spannend, verblüffend und lehrreich zugleich. So zeigen sie, wie die Bildformeln der alten Meister auf unterschiedlichste Weise bis in die heutige Zeit fortwirken. Selbst die aktuelle Fotografie benutzt, zitiert oder parodiert die Malkunst.

Gleichzeitig hat das jüngere Medium zudem neue Formen entwickelt, um das moderne Menschenbild festhalten zu können. Themen wie Körperbewusstsein oder sexuelle Identität werden wie selbstverständlich inszeniert. Derartig offene Darstellungen wären in der alten Kunst undenkbar gewesen.

Wilhelm Leibl (*1844) Herlinde Koelbl (*1928)

Zur Ausstellung gibt’s einen Katalog: [amazon 3777429716]Auf Leben und Tod – Der Mensch in Malerei und Fotografie[/amazon], Andreas Blühm und Roland Krischel (Hrsg.), Hirmer-Verlag, München.

Der Mensch in Malerei und Fotografie – Auf Leben und Tod
Bis 9. Januar 2011
Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Martinsstr. 39, D-50667 Köln
+49 (0)221-22121119, wrm@museenkoeln.de
Geöffnet Dienstag 10 – 20 Uhr, Mittwoch bis Freitag 10 – 18 Uhr, Samstag und Sonntag 11 – 18 Uhr

Das Wallraf in Köln

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