Beiträge

Weegee auf Tour in Paris

Weegee Midnight 2
Midnight – Weegee auf Tour

Das erste Mal in Paris zu sehen – Weegee, der Fotograf der Nacht, der Verbrechen und der Liebenden. Das Musée Maillol zeigt seine Bilder aus der Berliner Sammlung Berinson noch bis zum 15. Oktober.

Weegee (1899 bis 1968, Usher Fellig, ab 1910 Arthur Fellig), ein bekannter Pressefotograf, nahm mit seiner Kamera hauptsächlich Verbrechen- und Unfallszenen in New York City auf. 1935 begann seine Karriere als freiberuflicher Fotograf.
Weiterlesen

Fake Tilt/Shift: Die große Welt ganz klein

Tilt-Shift in der Nachbearbeitung: Ein spannender fotografischer Effekt


Rich Legg

In Zeiten der digitalen Bildbearbeitung haben wir ja inzwischen so einiges gesehen. Fotomontagen soweit das Auge reicht, von riesigen Monstern bis zu Menschen die (digital) auf Zwergengröße geschrumpft wurden.

Jetzt besinnen sich immer mehr Fotografen auf die Realität und versuchen die Welt im Miniaturformat wiederzugeben.

Weiterlesen

Stephen Shore über Flickr: „Tausendfacher Shit“

Shore Falls
Stephen Shore: U.S. Route 10, Post Falls, Idaho. August 25, 1974

Die Wogen schlagen hoch: Der Amerikanische Starfotograf Stephen Shore hat sich auf Flickr umgeschaut und ein vernichtendes Urteil darüber abgegeben: Das ist alles Shit!

Die Reaktionen fielen heftig aus, die Quelle des Zitats war aber nicht herauszufinden.
Weiterlesen

Bilder für Millionen – oder: Die „Struffskys“

Die Wochenzeitung Die Zeit beschäftigte sich in ihrem Dossier mit der zeitgenössischen Fotografie in Deutschland. Das Dossier ist jetzt online.

Zum einen geht es um den Hype, den es vor allem außerhalb Deutschlands um die deutsche Fotografie gibt. Es geht um die Preise, die ein Gursky auf Auktionen inzwischen erzielen kann und andererseits um Galerien wie Lumas, die fotografische Bilder zu erschwinglichen Preisen anbieten und sehr viel Erfolg damit haben. Die Fotokunst als Anlageobjekt. Der Kunstmarkt bekommt die Fotografie in den Griff, so wie er Malerei oder die Objektkunst längst kommerzialisiert hat.

Quasi nebenbei erklärt Die Zeit einen Diskurs, der die Fotografen weltanschaulich ziemlich entzweit: nämlich den Konflikt zwischen Bildersuchern und Bildermachern.

Weiterlesen

Tag und Nacht vereint

Die Technik der Doppelbelichtung ist bestimmt so alt wie die Fotografie selbst. Auch die Idee der Langzeitbelichtung kann heute niemanden mehr überraschen. Wo die eine Technik zwei verschiedene Bilder zu einem neuen vereint, vermag die andere durch lange Belichtungszeiten alles Bewegliche und Lebendige zu verwischen und verschwinden zu lassen, übrig bleiben nur die statischen Elemente des Bildes.

Thomas Weinberger, eigentlich gelernter Architekt, kombiniert die beiden klassischen Techniken in seinen Bildern.

Weiterlesen

Reportage von der „Farm der Tiere“

Mit Alessandra Sanguinetti gibt es eine Fotografin zu entdecken, die das Genre der Reportage auf neue und faszinierende Weise interpretiert.

Und am sechsten Tag sprach Gott: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht.

Mit ihrer Bildserie „On the Sixth Day“ bezieht sich Alessandra Sanguinetti auf die Bibel. Ihre Sicht auf das argentinische Landleben zeigt uns, wie der Mensch über das Vieh herrscht. Sentimentale Gefühle sind völlig fehl am Platz. Die Tiere sind Nutztiere, sie werden verwertet, und genauso blutig sieht es auf vielen Bildern aus. Der Tod ist allgegenwärtig.

Weiterlesen

Heimweh in Stuttgart

Der Stuttgarter Foto-Sommer gilt als ein Spiegel aktueller und junger Fotografie und Fotokunst in Deutschland. Bei über 50 Einzelausstellungen ist das aber eine sehr unübersichtliche Angelegenheit geworden. Weitere Ausstellungsprojekte – allesamt zum Thema Heimat und Identität – vergrößern noch die Qual der Wahl.

Fotosommer Lo
Die Hauptausstellung des Fotosommers geht am 5. August zu Ende – das vielleicht noch als Tipp für’s Wochenende. Wer’s nicht mehr schafft: Auf der Webseite des Fotosommers gibt es eine Auswahl der Bilder zu sehen.
Am 4. August beginnt dafür die zweite große Stuttgarter Ausstellung Fokus 0711, die bis zum 26. August zu sehen sein wird. Das Thema ist: Heimweh.

Weiterlesen

Reisen inspiriert

Profis verraten in ihren Blogs bisweilen nicht nur technische Kniffe, sondern die Geheimnisse ihrer Inspiration. Etwa Magnum-Fotograf David Alan Harvey.

parr

Das hier ist Martin Parr. Fotografiert hat ihn sein Magnum-Kollege David Alan Harvey. Die beiden trafen sich zufällig im Flugzeug auf dem Weg zu den Recontres nach Arles.
„Road Trips“ heißt Harveys Blog, in dem er diese Begegnung schildert und dazu das Bild veröffentlichte. Damit nicht genug: Harvey betreibt gleich vier Blogs.
Reisen inspiriert – auf Road Trips ist das nachzulesen. In einem Eintrag vom 29. Juni denkt er über die Inspiration selbst nach. Über das, was den Fotografen erst dazu bringt, die Kamera aus der Tasche zu holen:

„… wenige Fotografen springen geradewegs vom Stuhl auf und machen ein interessantes Foto … scheinbar muss da eine ganze Reihe von Bedingungen zutreffen …

Weiterlesen

Schaudernde Trauer

Enclosedbird2007 L

Sehr seltsam mutet sie an, die Welt der amerikanischen Fotografin Camille Solyagua. Es sieht aus wie in einer naturkundlichen Sammlung des 19. Jahrhunderts, in der die Insekten säuberlich aufgespießt, die Tiere sorgfältig ausgestopft und die Pflanzen akkurat gepresst wurden. Zur Erkenntnis und zur Erbauung.

Hände, Knochen, Seesterne, Quallen, Eidechsenhaut, Motten, Fruchtfliegen und immer wieder Vögel – das sind Motive der in Denver, Colorado, 1959 geborenen Künstlerin. Und Fotogramme – wer macht heute schon noch Fotogramme außer Floris Neusüss?
Weiterlesen

Antischeimpflug: Effekte mit schräger Schärfe

Die Schärfe einer Fotografie liegt (üblicherweise) in einer Tiefenebene parallel zum Film/Sensor. Mit Fachkameras oder Spezialobjektiven lässt sie sich manipulieren und verläuft dann beispielsweise „schräg“ durchs Bild.

thomasrathay.jpgDie Scheimpflugsche Regel besagt, dass sich die Bild-, Objektiv- und Schärfeebene in einer gemeinsamen Schnittgeraden schneiden müssen, damit alle Objekte der Schärfeebene (auch Projektions-, Objekt- oder Gegenstandsebene genannt) auf der Bildebene scharf abgebildet werden. Sie wurde 1907 von dem österreichischen Offizier und Kartographen Theodor Scheimpflug (1865–1911) entwickelt.

Grade in der Architekturfotografie spielt sie eine grosse Rolle: Um stürzende Linien, verzerrte Kanten und abfallende Schärfe an langgestreckten oder hochaufragenden Gebäuden zu vermeiden, braucht man eine Kamera, deren Bild- und Objektivebene nicht zwingend parallel zueinander stehen müssen. Spezialobjektive dafür gibts auch für die digitale Spiegelreflex (siehe unten).

Weiterlesen