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Schlange im Sand: Schneidende Schärfe

Geringe Schärfentiefe zeichnet gute Objektive aus und eröffnet Möglichkeiten zur Bildgestaltung. Sie kann aber auch eigenartige Effekte verursachen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Florian Beyer).

Kommentar des Fotografen:

Diese Ringelnatter fungierte als Testobjekt für meine erst DSLR. Aufgenommen im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft

Peter Sennhauser meint zum Bild von Florian Beyer:

Was grenzt Spiegelreflexkameras von kompakten digitalen ab und wird es immer tun? Die Schärfentiefe. Denn wohl kann das Verhältnis von Brennweite zu Blende, nicht aber die physikalischen Eigenschaften der Lichtbrechung so beliebig miniaturisiert werden wie viele andere technische Eigenschaften.

Deswegen eröffnen sich Dir als Fotografen mit einer Spiegelreflex ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten – und je mehr Geld Du ausserdem für teures Glas in Form lichtstarker Objektive ausgeben magst, desto grösser wird der Spielraum.

Die Schärfentiefe, also die „Dicke“ jener „Schicht“ im Raum vor Deinem Objektiv, in deren Bereich liegende Motive scharf abgebildet werden, nimmt bei grosser Blende (kleine Blendenzahl) ab:

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Superzoom-Makro: Echse ganz nah

Makrofotografie mit dem Superzoom: Mit langer Brennweite lässt sich Tiefe in die Miniatur bringen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© David Schroff)

Kommentar des Fotografen:

Makro-Aufnahme eines Gekkos auf der Veranda des Ferienhauses in Italien. Da der Gekko bereits seinen Schwanz verloren hat, musste ein akzeptabler Blickwinkel her – die Lösung war das Blatt im Vordergrund. Das Tier wollte nur kurz hinhalten.

Peter Sennhauser meint zum Bild von David Schroff:

Diese Echse sitzt schon sehr lange in unserer Datenbank – dabei blickt sie so freundlich zwischen den Blättern hervor, dass man sich durchaus mal ihrer annehmen dürfte.

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CHDK-Hack für Canon Ixus und PowerShot: Volle Kontrolle und RAW

Mit einer gehackten Firmware namens CHDK kann jede Canon-Kompaktkamera mit DIGIC-Prozessor (Ixus, Powershot) massiv erweitert werden. Grösster Vorteil ist die Speicherung von Bildern im RAW-Format – aber daneben gibts Bracketing, Intervall, Zeit- und Blendenautomatik und sogar einen Bewegungs- oder Lichtsensor-Modus.

Canon Ixus 870IS mit Histogramm Dank CHDK
Live-Histogramm: „Gehackte“ Ixus 870IS (Bild PS)

Deine Canon-Kompaktkamera beherrscht kein RAW, kein Bracketing, lässt sich manuell nicht auf beliebige Belichtungszeiten einstellen und kann im Video-Modus nicht zoomen? Doch, eigentlich kann sie all das. Aber Canon sperrt eine Vielzahl dieser Einsatzmöglichkeiten. Das freie Software-Projekt CHDK hebt die Begrenzung auf und macht aus den Kompaktkameras wahre Foto-Computer mit ungeahnten Möglichkeiten. Ich habs in den letzten Tagen ausprobiert und bin überwältigt von den Optionen, die meine kleine Ixus 870 IS plötzlich draufhat:

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Rinder: Bergidylle von unten

Tierfotos gelingen häufig besser, wenn man sich mit der Kamera auf Augenhöhe mit dem „Modell“ begibt. Abgeschnittene oder eigenartig in der Luft hängende Körperteile stören aber auch hier.

Matthias Glatthaar
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Matthias Glatthaar). – Sony CYbershot- 1/400s – ISO 100 – f/8

Kommentar des Fotografen:

Das Foto entstand während einer Wanderung im Prättigau (Graubünden) mit einer sehr alten Kompaktkamera. Obwohl es sich um einen Schnappschuss handelt, finde ich die Bildkomposition recht gelungen. Ausserdem gefällt mir die Intensität, welche von den von unten fotografierten Kühen ausgeht.

Profi Robert B. Fishman meint zum Bild von Matthias Glatthaar:

Da schließe ich mich dem Fotografen gerne an. Das Bild beeindruckt mich durch seine Intensität. Die Kühe sind dank der gewählten leichten Untersicht sehr präsent im Bild:

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Bienenperspektive: Frischer Blickwinkel

Bei Tierbildern wirkt der Kniff, sich auf Augenhöhe mit dem Motiv zu begeben und die Welt aus seiner Sicht abzulichten. Das Motiv sollte aber auch dabei nicht in der toten Bildmitte liegen – häufig ist der Gebrauch von Fokus- und Belichtungsspeicher angezeigt.

Thomas Hofer
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Thomas Hofer). – Canon IXUS 400 – 1/400s – f/7.1 – 7.4mm (34mm)

Kommentar des Fotografen:

Vor vier Jahren mit meiner ersten Digitalkamera aufgenommen.

Profi Robert B. Fishman meint zum Bild von Thomas Hofer:

Bisweilen ist doch verblüffend, was sich mit einer kleinen Kompaktkamera wie der IXUS alles anstellen lässt. Angesichts der kurzen realen Brennweite erstaunt hier vorallem die Schärfentiefe: Genau die eine Blüte und das Insekt sind im Fokus, alles andere verschwimmt im Hintergrund – ein Effekt, der mit Kompaktkameras in der Regel nur im Makro-Modus möglich ist.

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Stefan Moses: Tierisch menschlich

„Das Tier und sein Mensch“ – Stefan Moses zeigt derzeit in Berlin seine tierisch-menschlichen Bildgeschichten.

Stefan Moses: Müll
Stefan Moses: Müllschweine, Rio de Janeiro, Brasilien, 1959

Der Fotozyklus „Das Tier und sein Mensch“ ist ein Thema, mit dem sich Stefan Moses seit rund siebzig Jahren auseinandersetzt. Also seit Kindertagen schon, denn Ende August wird Moses 80 Jahre alt. Er bezeichnet sich selbst als „Katzenmensch“.

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24 Stunden: Das Blut der Erde

[hide]Barack Obama macht einen nächtlichen Zwischenhalt am Mount Rushmore, SD. (© Keystone / AP / Chris Carlson)Südkoreaner Protestieren mit Kerzenlichtermeer gegen amerikanische Rindfleischimporte. (© Keystone / AP / Lee Jin-man)Zehntausende von Südkoreanern protestieren mit einer Kerzen-Demonstration gegen die Ausdehnung amerikanischer Rindfleisch-Importe. (Keystone / Ap / Lee Jin-man)[/hide]
Galapagos, Ecuador; Mount Rushmore, USA; Seoul, Südkorea -> Bildgalerie (Bilder Keystone)

Keine Meisterwerke in der heutigen Pressebildauswahl. Besonders angetan hat’s uns aber, neben den wunderbaren Farben des Vulkanausbruchs auf Galapagos, der Mut des koreanischen AP-Korrespondenten, eine Kerzenlicht-Demo aus der Hochhaus-Übersicht zu zeigen – der Versuch hätte auch scheitern und ihn viel Zeit kosten können. Die Dämmerungsaufnahme ist ein aussergewöhnlich attraktives Newsbild, der Ausschnitt erinnert an Gursky oder Chris Jordan.

In der Rubrik „24 Stunden“ veröffentlichen wir die besten drei bis fünf Pressebilder aus den vergangenen 24 Stunden, ausgewählt nur nach fotografischen Kriterien.

 

Reiher-Porträt: Standard ohne Licht

Tierfotografie stellt hohe Ansprüche, weil die Modelle sich nicht zum Shooting zur Verfügung stellen. trotzdem sollte man sich nicht mit mittelmässigem Licht und der Standard-Pose des Motivs begnügen.

Peter Meier: Portrait eines Reihers
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Peter Meier). – Canon EOS 400D – 1/50s – f/6.3 – ISO 200 – 300mm (450mm)

Kommentar des Fotografen:

Da ich sehr gerne Vögel usw. fote, wollte ich hier mal ganz schlicht ein fast Portrait eines Reihers ablichten.

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Peter Meier:

Ein schönes Bild, dass technisch richtig gelöst ist. Natürlich wird in der Natur- Tierfotografie ein Teleobjektiv immer zur Standardausrüstung gehören, wer kann schon auf ein paar Meter an scheue Tiere heran:

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Jo Longhurst: Von Windhunden und Menschen

Ihre Bilder zeigen Windhunde und meinen Menschen: Das Museum Folkwang in Essen zeigt bis 15. Juni Arbeiten der Londoner Fotografin Jo Longhurst.

longh_refusal1w.jpg
Jo Longhurst: The refusal (part I), [shot 2001, produced 2007], © Jo Longhurst, 2008

Seit mehreren Jahren stehen Whippets, eine in Großbritannien bei Züchtern sehr beliebte Windhundrasse, im Mittelpunkt der Fotografie von Jo Longhurst. Sie beobachtet Züchter von Whippets bei ihren Bemühungen um das perfekte Tier. Sie fotografiert die Hunde so, als ob sie Menschen porträtieren würde.

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Leserbilder in der Profi-Kritik: Per Ausschnitt näher ran

Gut gesehen, aber suboptimal fotografiert: Das Bild ist insgesamt etwas überbelichtet, und der Ausschnitt könnte – notfalls nachträglich mit Cropping – besser gewählt werden.

Sebastian Klinner: Schlange im Naturhistorischen Museum Braunschweig
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Sebastian Klinner). – Olympus E-400 – 1/25s – f/5.6 – ISO 800 – 176mm

Kommentar des Fotografen:

Dieses Bild enstand bei einem Besuch des naturhistorischen Museums in Braunschweig. Es handelt sich um eine lebende Schlange, auch wenn der Name des Museum etwas anderes vermuten lässt. Als Anfänger würde mir eine professionelle Meinung zu dieser Aufnahme viel bedeuten.

Profi Robert B. Fishman meint zum Bild von Sebastian Klinner:

Schön entdeckt, die Schlange, die sich da zwischen den Blättern wohlgetarnt versteckt. Neun von zehn Museumsbesuchern hätten das Tier sicherlich übersehen. Interessant wird das Bild durch das Auge des Tiers.

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