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Jim Rakete in Berlin: Große Köpfe in Schwarz-Weiß

Eine umfangreiche Ausstellung zeigt neue und alte Fotografien von Jim Rakete. Bis zum 1. März in Berlin.

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Erst kürzlich haben wir an dieser Stelle auf den neu erschienenen Bildband „1/8 sec.“ von Jim Rakete hingewiesen, jetzt zeigt die Berliner Galerie Camera Work eine Auswahl seiner Arbeiten.

Die aktuelle Ausstellung spiegelt in 70 Fotografien die typische Handschrift des Künstlers Rakete wider. Seit Jahrzehnten portraitiert er wichtige deutsche Persönlichkeiten aus Gegenwart und Vergangenheit, ungeschminkt und auf seine ganz persönliche, direkte Weise. Die Bandbreite reicht dabei von Politik, Kunst, Musik bis zum Jungen Deutschen Film.

Wie auch schon in Raketes letztem Buch, entstanden die ausgestellten Bilder alle mit einer alten Plattenkamera und kommen als rein analoge Abzüge ohne jegliche digitale Hilfe oder Nachbearbeitung aus.

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Leserbilder in der Profi-Kritik Spiegelsee, aalglatt

Ein postkartenhaft spiegelnder See. Er hätte sich mit einer langen Belichtungszeit noch mehr glätten lassen. Ein richtiger Vordergrund würde die Harmonie angenehm brechen.

Tom Brühwiler
Leserfoto (Klick für Vollansicht) (© Tom Brühwiler). – SONY DSC-P10
1/320s –
f/5.6 – ISO 100 – 7.9mm (38mm)

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Tom Brühwiler:

Ein Postkartenmotiv mit schöner Spiegelung. Die Elemente sind mit der auslaufenden Linie des Berges rechts oben, die das Bild sozusagen abschließt, und dem Hotel direkt am Strand, mit dem die Linie beginnt, schön aufgeteilt. Mir fehlt allerdings das Besondere an dem Bild, sozusagen der Aha!-Effekt. Zunächst ist das Bild mittags aufgenommen – und deswegen ist das Licht realtiv hart.

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Festival für jungen Fotojournalismus Talentschau in Hannover

Das „internationale Festival für jungen Fotojournalismus“ der Fachhochschule Hannover und der Fotojournalisten-Organisation Freelens soll im Juni zum Marktplatz des professionellen Fotojournalismus werden.

Beiträge aus aller Welt und mehr als 10.000 Fotobegeisterte werden zu der viertägigen Veranstaltung vom 18. bis 21. Juni 2008 nach Hannover erwartet, dem ersten „internationalen Festival für jungen Fotojournalismus“. Nein, mit den Weltjugendspielen hat das nichts zu tun. Fotoreporter bis 35 Jahre sollten sich schnellstens hinter ihre Repo machen.

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Leserbilder in der Profi-Kritik Viel zu wenig Dramatik

Schön gesehen, der einzelne Baum mit den Diagonalen durchs Bild. Aber das Ganze verkommt zur grauen Suppe: Kein Kontrast, keine Dramatik. Das liesse sich ändern – bei der Aufnahme oder in der digitalen Dunkelkammer.

Robin Byland
Leserfoto (Klick für Vollansicht) (© Robin Byland). – Canon Ixus 60 – 1/400s – f/5.6 – 5.8mm (35mm)

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Robin Byland:

Der einzelne Baum ist super ausgewählt und gesehen. So allein am Abhang, mit einer grandiosen Krone, die sich schön gleichförmig im Halbkreis um die drei Hauptstämme schmiegt. Auch die Wahl für schwarz-weiß ist goldrichtig, da hier sowieso keine besonderen Farben zu erwarten sind. Der Baum ist also das Hauptelement und auch das Spannendste im Bild. Allerdings:

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Evelyn Hofer: Die berühmte Unbekannte

Die „berühmteste unbekannte Fotografin Amerikas“ wurde sie genannt: Evelyn Hofer, 85, stellt beim Kunstverein in Ulm aus – bis 24. Februar 2008.

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Evelyn Hofer: Saul Steinberg, with Himself as a Little Boy, Long Island 1978

Die „berühmteste Unbekannte“ stammt aber ursprünglich aus Deutschland – aus Marburg an der Lahn. Dort wurde Evelyn Hofer 1922 geboren. 1933 mussten sie und ihre Familie emigrieren – zuerst in die Schweiz, dann nach Spanien und Mexiko. Seit 1947 lebt sie in New York.

Evelyn Hofers gesamtes Werk umspannt mehr als fünfzig Jahre und reicht von der Architektur- und Landschaftsfotografie über das Porträt bis zum Stillleben. Bekannt wurde sie durch fotografische Städteporträts, zum Beispiel von Dublin, London und New York.

Zunächst begann sie als Modefotografin und arbeitete später auch für Zeitschriften wie Vogue, Vanity Fair, das New York Times Magazine und Life.

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Will Steacy: Nicht geschossene Fotos

Will Steacy, einer der jungen amerikanischen Fotografengeneration, hat ein neues Projekt gestartet: Geschichten von Fotos, die nicht gemacht wurden – „The Photographs not Taken“.

Will teacy Rodeo Wall
Will Steacy: Rodeo Wall, Hailey, ID, 2004

Wir haben schon einmal über eine Website berichtet, wo nicht verwirklichten Fotos im Mittelpunkt stehen: Unphotographable. Hier berichtet Michael David Murphy von seinen verpassten Bildern – ein Tagebuch von Irrtümern, Fehlern, verpassten Gelegenheiten.

Im Unterschied dazu sammelt Will Steacy die Geschichten von vielen verschiedenen Fotografen, durchwegs Amerikaner wie die hier schon besprochenen Amy Stein und Nina Berman, Magnum-Fotograf Alec Soth oder Brian Ulrich.

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Leserbilder in der Profi-Kritik: Kontrast gewinnt durch Ordnung

Schöne Gegenlichtaufnahme. Aber warum die Unordnung im Wald? In der Landschaft lohnt es, Kleinigkeiten aus dem Weg zu räumen.

Doris Läubin
Leserfoto (Klick für Vollansicht) (© Doris Läubin). – Canon EOS 400D – 1/100s – f/4.0 – ISO 400 – 75mm

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Doris Läubin:

Hier zeigt sich, dass auch bei Gegenlicht wunderschöne Bilder entstehen können: Es lässt hier die roten Herbstblätter besonders kräftig erstrahlen, da die Baumstämme im Schatten liegen und deshalb der Konrast erhöht wird. Dein Mut hat sich auf jeden Fall gelohnt: Die Wahl des leichten Teleobjektivs verkürzt zudem die Ebenen und komprimiert die Aussage „Herbst“, „Wald“ und „Farben“ gerade im richtigen Maß.

Zusätzlich hätte man allerdings noch auf ein paar weitere Dinge achten können:

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Karen Knorr:Die Fabel in der Fotografie

Die rätselhafte Fabel-Welt von Karen Knorr ist bis 11. Mai im Pariser Musée de la Chasse et de la Nature zu sehen. In ihrer Serie „Fables“ bevölkern die klassischen Fabel-Tiere die prunkvollen Räume alter Schlösser.

karen Knorr Fables Fabelfotografie
Karen Knorr: Corridor

Die Taube, der Hase, die Schildkröte, der Fuchs und der Storch: In den klassischen Fabeln von Aesop oder Jean de La Fontaine verkörpern Tiere menschliche Eigenschaften. Und ihre Geschichten dienen auf diesem Umweg der moralischen Erziehung des Menschengeschlechts.

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Leserbilder in der Profi-Kritik Positive Diagonale

Ein Abgrund mit gutem Ausgang: Die Diagonale von links unten nach rechts oben leitet den Blick und vermittelt positive Gefühle. Die Belichtung hätte auf die helle Brücke erfolgen müssen.

Aylin Renggli über den Bäumen Diagonale Fotokritik
Leserfoto (Klick für Vollansicht) (© Aylin Renggli). – Canon EOS 300D – 1/80s – f/5.6 – ISO 100 – 18mm

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Aylin Renggli:

Ein gutes Bild einer besonderen Situation – über den Baumwipfeln spaziert macht man ja nicht alle Tage. Durch die diagonale Anordnung der Brücke hast du es geschafft, dem Bild eine positive Dynamik zu verleihen, da der Blick automatisch von rechts unten nach links oben durch die Aufnahme geleitet wird:

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Leserbilder in der Profi-Kritik: Postkartenmotiv

Landschaft in Bewegung: Wolken, Sand und Wasser würden sich mit einer langen Belichtungszeit noch besser ergänzen. Der einsame Mensch kommt nicht ins Spiel.

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Profi Joachim Graf von Arnim meint zum Bild von Jan Philipp Schulze:

Hier haben wir mal eine wirklich gelungene Landschaftsaufnahme. Besonders auffällig ist die harmonische Farbumgebung durch den Sonnenuntergang. Ein wirkliches Postkarten-Motiv. Gut gefällt mir auch der Schatten der Wolken auf dem Sand. Ergibt eine tolle Stimmung. Der Sand scheint sich in Abstimmung zu den Wolken zu bewegen. – tolle Dynamik. Mir fällt allerdings auf, dass das Bild sehr grobkörnig ist:

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