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Elliott Erwitt in HamburgKomik und Drama des Alltäglichen

Ein Bildband und eine Ausstellung: Neues von Großmeister Elliott Erwitt. Nur noch bis zum 28. Januar in Hamburg.


© Elliott Erwitt/Magnum Photos/Agentur Focus

Er gehört zu den ganz großen seiner Zunft. Und das schon seit Jahrzehnten. Elliott Erwitt, der zusammen mit Robert Capa, Henri-Cartier Bresson und anderen Meistern den Kern der Agentur Magnum bildet, verwöhnt sein Publikum seit Jahren mit immer wieder großartigen Fotografien. Obwohl viele seiner Bilder inzwischen zu den Klassikern zählen und unzählige Male gesehen wurden, haben sie bis heute nichts von ihrem Reiz und ihrer Faszination verloren.

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Leserbilder in der Profi-KritikArchitektur verlangt Geduld

Architekturfotografie ist ein sehr spezielles Feld: Stürzende Linien und geometrische Formen bieten einzigartige Möglichkeiten, verlangen aber auch viel Planung.

Daniel Ebneter Erdölarchitektur Calgary
Leserfoto (Klick für
Vollansicht): „Erdölarchitektur“ (© Daniel Ebneter). – Olympus uD800,S800 – 1/640s – f/5.6 – ISO 64 – 80mm

Kommentar des Fotografen:

„Erdölarchitektur“ in Calgary, Alberta, Canada

Profi Joachim Graf von Arnim meint zum Bild von Daniel Ebneter:

Zu diesem Architekturfoto gibt es einiges zu sagen. Grundsätzlich gefällt mir die Perspektive. Das Kunstwerk zwischen den Hochhäusern scheint Einfluss auf die Form der Gebäude zu nehmen – gut gesehen.

In der Ausführung gibt es jedoch einiges, was man hätte besser machen können. Fangen wir mit der Farbumgebung an: Erst beim zweiten hinschauen wird deutlich, dass es sich um ein Farbfoto handelt.

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Leserbilder in der Profi-KritikSuper Dynamik

Abstraktion als Ausdrucksmittel bringt künstlerische Qualität. Tempo bringt Dynamik, und nur die angeschnittene Karussell-Kabine stört.

Markus Mayer Karrussell
Leserfoto (Klick für Vollansicht) (© Markus Mayer). – Nikon D70s – 1/6s – f/11 – 31mm (46mm)

Kommentar des Fotografen:

Freihand, mitgezogen. RAW entwickelt in ACR.

Profi Joachim Graf von Arnim meint zum Bild von Markus Mayer:

Ein ausgesprochen schönes, ja beinahe künstlerisch wertvolles Bild. Besonders gefallen mir hier die Aufteilung, die Farbumgebung sowie die außergewöhnliche Dynamik des Bildes:

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Vertikale Panoramen: Simon Gallus‘ Blick von oben

Simon Gallus zeigt uns Panoramen aus der Vertikalen. Senkrecht von oben.


Senkrechtes Panorama: „Heiliger Boden“ (© Simon Gallus)

Schon immer versuchen Fotografen mit ihren Bildern die Welt aus anderen Perspektiven zu zeigen. So werden Positionen eingenommen, die dem menschlichen Blick normalerweise verschlossen bleiben. Ein Beispiel ist das Panorama, das auf einem Bild die Weite einer ganzen Umgebung komprimiert. Im Gegenzug dazu zeigt der Blick aus der Vogelperspektive einen kleinen Ausschnitt der Welt in der Draufsicht. Was aber passiert wenn man beide Perspektiven verbindet und somit ein „Panorama von oben“ generiert? Dieser Frage ist Simon Gallus in seiner Serie „Heiliger Boden“ nachgegangen und hat dem Betrachter damit (wieder einmal) eine neue Perspektive ermöglicht.

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Leserbilder in der Profi-Kritik – Königsdisziplin, gemeistert!

Thema, Motiv, Umsetzung: Gesellschaftskritik in Bildform – hier sehr gut getroffen. Der Verzicht auf Farbe tut das seine, ein mutiger Schnitt hätte noch mehr gebracht.

Michel Rossier Wegwerfgesellschaft Fribourg, Schweiz
Leserfoto (Klick für Vollansicht): „Wegwerfgesellschaft“ (© Michel Rossier). – Keine Exif-Daten

Kommentar des Fotografen:

Das Bild „Wegwerfgesellschaft“ stammt aus einer kleinen Serie von Streetphotos aus dem Jahre 2004, welche ich in der Stadt Fribourg gemacht habe. Aufgenommen mit einer D100, war es eines meiner ersten Digitalfotos überhaupt. Und ich mochte es überhaupt nicht.

Profi Joachim Graf von Arnim meint zum Bild von Michel Rossier:

Sich einem gesellschaftskritischen Thema zu stellen, seine Phantasie spielen zu lassen um dann eine Bildidee umzusetzen, das gehört wohl zu den Königsdisziplinen in der Fotografie – wie in diesem Foto beeindruckend umgesetzt.

Lediglich der Ausschnitt und die Belichtung sind hier zu monieren:

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Heinrich Zille: „Street Photography“ um 1900

Heinrich Zille, berühmter Zeichner des Berliner Milljöhs, würde heutzutage auf seine Visitenkarte vielleicht noch schreiben: Photographer. Er zeichnete die Hinterhöfe und Straßenszenen nicht nur, er fotografierte sie auch. Seine Fotos sind zusammen mit den Zeichnungen seit 11. Januar in der Berliner Akademie der Künste zu sehen.


Heinrich Zille: Frau mit ihrem Kind im Arm, August 1900

Anlass der Ausstellung ist Zilles 150. Geburtstag. Sie trägt den Titel „Kinder der Straße“ und stellt Heinrich Zilles sozialkritisches Werk in den Mittelpunkt. So gelten seine Fotos als frühe Beispiele sozialdokumentarischer Fotografie in Deutschland.

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Leserbilder in der Profi-Kritik: Gespür für Farben und Materialien

Grossartige Farb- und Stoffwahl kombiniert mit einem attraktiven Modell bieten eine gute Ausgangslage – besseres Licht die Lösung der Aufgabe.

Melanie Gubser: Scheue Freundin
Leserfoto (Klick für Vollansicht): „Scheue Freundin“ (© Melanie Gubser). – Canon EOS 300D – 1/80s – f/3.5 – ISO 100 – 24mm

Kommentar der Fotografin:

Das Bild entstand mit meiner besten Freundin bei mir zu Hause. Anfangs war Sie ein bisschen scheu – und danach entstanden Bilder wie dieses. :)

Profi Joachim Graf von Arnim meint zum Bild von Melanie Gubser:

Dieses Foto habe ich ausgewählt, weil mir vor allem das Gespür für die Auswahl der Farben und Stoffe sehr gut gefallen hat:

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Leserbilder in der Profi-KritikVorder- braucht Hintergrund

Viel Vordergrund und der Goldene Schnitt sind wichtige Gestaltungselemente. Aber wo der Vordergrund Platz macht, sollte in der Regel Hintergrund zu sehen sein.

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Leserfoto (Klick für Vollansicht): „Rollenspieler“ (© Florian Ullbrich). – Nikon D70, 1/250s, f/9.5, 18mm (27mm)

Kommentar des Fotografen:

Ein Kamerad als Rollenspieler bei einer vorbereitenden Ausbildung für den Auslandseinsatz auf einem Truppenübungsplatzaufenthalt.

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Florian Ullbrich:

Schwieriger Fall: Mir gefällt, dass der Kamerad schön groß im Bild zu sehen ist, nicht mittig im Bild läuft und damit den rechten Bildrand für weitere Informationen zur Verfügung lässt. Das ist schon fast eine Anwendung des goldenen Schnitts, nach dem Bilder grob gesagt horizontal und vertikal in Drittel aufgeteilt werden und an den Schnittpunkten die wichtigesten Bildinformationen liegen sollten. Außerdem ist das Bild nicht aus Augenhöhe sondern eher Hüfthöhe entstanden und der Schritt des Mannes gibt der Aufnahme eine gewisse Dynamik. Aber:

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Einestages: Frag das Publikum

Mit „einestages.de“ versucht Spiegel Online seit einiger Zeit ein kollektives Gedächtnis und Fotoalbum aufbauen: Allmählich füllen sich die Archive.

Als Spiegel Online seine neue Webseite vor einigen Monaten lancierte, herrschte weitgehend noch gähnende Leere. Und das, obwohl das Konzept größtenteils überzeugend ist. Fernab von Kunst und Kreativität wird das Medium Fotografie hier (neben eher sporadisch vorhandenen Texten) zur reinen Dokumentation benutzt.

Jeder angemeldete User soll Fotografien bereitstellen und von anderen dokumentieren lassen.

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René Burri, Fotograf Portrait eines Fotoreporters

Das wohl bekannteste Foto des 1933 geborenen Schweizer Fotografen René Burri ist ein Porträt Che Guevaras von 1962: ein junger Revolutionär, der eine Cohiba stolz zwischen den Zähnen hält. Das Bild ging um die Welt, Burri wurde berühmt.

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René Burris Che-Bild auf einem Plakat
(Bild: René Burri/Magnum)

Nein, es ist nicht dieser Scherenschnitt, der auf allen „Che“-T-Shirts gedruckt ist. Nicht das Idolfoto. Das ist von Alberto Korda. Sondern das andere. Das heute gar nicht mehr zu den Traumvorstellungen von einem linken Revoluzzer paßt, der doch die imperialistische Zigarre im Mund stecken hat. Auch, wenn das auf Kuba natürlich etwas ganz Normales war.

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