Straßenkreuzung in Monaco: Flächen und Linien

Gerade wenn das Hauptmotiv aus geometrischen Formen und Linien besteht, ist es wichtig, dass auch an den Rändern des Fotos alles stimmt.

Canon EOS 750D, 1/2s bei Blende f/8 mit 31 mm Brennweite und ISO 200.

Canon EOS 750D, 1/2s bei Blende f/8 mit 31 mm Brennweite und ISO 200. © Fabian Reisert

Fabian Reisert aus schreibt zu diesem Bild:

Ich habe dieses Bild im Sommer 2016 mit meiner Canon 750D und Kit-Objektiv 18-55mm im Zentrum von Monaco, von einer Fußgängerbrücke aus, aufgenommen. Habe extra mein Stativ den ganzen Abend rumgeschleppt. Ich mag die Farben, die Stimmung und die tollen Farbahnmarkierungen (offensichtlich Teil der Rennstrecke).

Ich war noch nie in Monaco, aber nachdem ich Dein Foto gesehen habe, ist das auf meiner „Bucket List“, denn Fahrbahnmarkierungen und Straßenschilder fotografiere ich persönlich auch sehr gerne. Das allerdings richtig hinzubekommen, ist nicht so einfach, wie man glauben möchte, unter anderem deswegen, weil ja ständig Autos und Fußgänger vorbeikommen. Du hast es hier fast geschafft.

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Hong Kong Sundowner: Etwas mehr Drama bitte

Wenn Drama im Bild bereits angelegt ist, sollte man das in der Nachbearbeitung auch herauskitzeln.

Hongkong

Marius Ruhnau aus Aachen schreibt zu diesem Bild:

Das Foto entstand während meines Studiums in Ostasien und zeigt die Skyline von Hongkong vom Victoria Peak aus gegen 19 Uhr. In Lightroom nahm ich die vertikale Upright-Transformation und die Farbanpassung vor, um die Wirkung des späten Sonnenlichts in den Höhen und gleichzeitig die Atmosphäre der blauen Stunde in den Tiefen zu unterstreichen. Bei der Aufnahme ärgerte ich mich noch über die Wolken. Jetzt tragen sie wesentlich zur Atmosphäre bei.

Ich liebe Panoramen deshalb so sehr, weil sie bei Landschaften am ehesten das Gefühl wiedergeben, das man bei der Aufnahme hatte. Dein Foto illustriert das sehr gut, denn ich kann mir gut vorstellen, wie man sich wohl fühlen muss, wenn man auf dem Victoria Peak steht, und diese Aussicht geboten bekommt.

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Fassadenspiegel: Mehr offen lassen

Spiegelnde Fassaden sind namentlich in klassischer Nachbarschaft ein beliebtes Fotomotiv und eine Kunstart der Architektur. In der Fotografie lassen sie mehr mit sich machen, als einfach nur abzudrücken.

Glasfassade mit gespiegelter Klassik

Nikon D3100 1/80s bei Blende 9 mit 28mm Brennweite und ISO 200 © Markus Geier

Markus Geier aus Ober-Olm: In der Glasfront des quaderförmigen Komplexes spiegeln sich die Fronten der gegenüber liegenden Gebäude derart, dass der Eindruck einer Komposition aus Alt und Neu entsteht.

Stürzende Linien sind in der Architekturfotografie (nicht immer) ein Problem. Hier hätte sich aber weite mehr als die Verzerrung durch die verkippte Kamera überarbeiten lassen.

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Zeitungschaos: Die Kälte der Stadt

Ein Blickfang und technische Perfektion ergeben noch keine Fotografie. Hier allerdings funktioniert die Kombination in einem unheimlichen Zusammenspiel mit der menschenfeindlichen Szenerie.

Nacht in Zürich, Zeitungen auf der Strasse. Canon 700D, f/16, ISO800, 35mm, 5 Sekunden, ISO 800, © Thomas Schiefke

Canon 700D, f/16, ISO800, 35mm, 5 Sekunden, ISO 800, © Thomas Schiefke

Thomas Schiefke aus Zürich: Ich beschäftige mich erst seit diesem Jahr mit der Fotografie und das Bild kam bei meiner ersten Night Session mit Stativ raus. Ich schlenderte mitten in der Nacht durch Zürich und dabei ist mir dieses Zeitungs-Chaos in der sonst sehr sauberen Stadt aufgefallen. Als ich mich positioniert hatte kam auch gleich eine Reinigungskraft der Stadt und fing an die Zeitungen wegzufegen, man sieht die leichte Unschärfe unten links. Trotzdem bin ich sehr zufrieden mit dem Bild und würde gerne eine Expertenmeinung dazu hören.

Diese Fotografie hat meinen Blick sofort wegen ihrer Schärfe und zugleich dem verwischten Verkehr im Hintergrund erfasst. Sie ist technisch sehr gut gemacht und damit so kühl wie der Chromstahl der Haltestellen-Infrastruktur hier.

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Schrill und spannend: Schwankende Gestalten

Mit Sonderausrüstung wie dem Lensbaby kann man spannende Motive weiter verfremden. Während dabei vielfach übertrieben wird, ist der Effekt hier zurückhaltend und Bildverstärkend eingesetzt.

Sony Alpha 57, Lensbaby Sweet 35, ISO 800, 1/5 sec, Blendenwert nicht gespeichert - wohl recht weit offen

Sony Alpha 57, Lensbaby Sweet 35, ISO 800, 1/5 sec, Blendenwert nicht gespeichert – wohl recht weit offen

H. Ullrich aus Marienthal: Das Bild ist an einem diesig-feuchten Winterabend an einer Haupverkehrsader in Mainz entstanden. Die Lichter der Straße wurden diffus in der feuchten Luft zu einer mystischen unwirklichen Welt gestreut. Das Lensbaby sweet 35 Objektiv tat das übrige. Ein Stativ hatte ich mal wieder nicht dabei, also habe ich mich für mehr Stabilität mit der Schulter an die Fassadenfront gepresst und die Spiegelung in der Fensterfläche gleich ins Bild mit aufgenommen… (Sony Alpha 57, Lensbaby Sweet 35, ISO 800, 1/5 sec, Blendenwert nicht gespeichert – wohl recht weit offen)

Was ich hier besonders toll finde? Dass man der Aufnahme nicht sofort anmerkt, dass sie mit einem [amazon B004O6MW48]Lensbaby[/amazon] geschossen wurde! Weiterlesen

Gasse in Carona: Virtuelle Räume

Das Spiel mit Flächen und Strukturen führt oft in die Abstraktion. Wenn es sich mit bildhafter Darstellung mischt, wird die Geschichte besonders interessant. Hier entsteht sozusagen ein gekrümmter Raum…

Gasse in Carona, TI, Schweiz. Aufgenommen auf Farb-Diafilm, gescannt und in Photoshop bearbeitet. © Hans Georg Sandforth

Gasse in Carona, TI, Schweiz. Aufgenommen auf Farb-Diafilm, gescannt und in Photoshop bearbeitet. © Hans Georg Sandforth

Hans Georg Sandforth aus Rietberg: „Gasse in einem Tessiner Bergdorf“. Das Bild wurde mit einer Nikon FM2 auf Farbdiafilm aufgenommen, später gescannt, in Photoshop bearbeitet und in SW konvertiert. Gereizt hat mich am Motiv die Komposition der Formen und strukturierten Flächen.

Die meisten hier kennen wohl den Künstler M.C. Escher.  Er hat sein Publikum im letzten Jahrhundert mit Zeichnungen fasziniert, die vielfach von [amazon  3836529645]optischen Täuschungen,[/amazon] geometrischen Spielereien und der Mischung aus Foto-Realismus und Abstraktion geprägt waren. Du hast sozusagen das fotografische Pendant zu [amazonna  3822837067]Eschers Grafik der „unmöglichen Konstruktionen“[/amazonna] geschaffen – sehr interessante Stilrichtung! Weiterlesen

Ausweg: Der Blick von unten

In ungewöhnlichen Perspektiven liegt ein spannendes fotografisches Experimentierfeld. Wer ausserdem mit Formen und Flächen arbeitet, braucht in der Tat nicht zu viel auf die Technik zu geben.

ausweg

Paula Christine Lehmann aus Freiburg schreibt zu diesem Bild: Liebe Damen und Herren,
Meine Bilder sind alle mit einer Digitalkamera Nikon cool B500 gemacht und wie gesagt nach Gefühl ohne Bestimmungen, also ich kann leider nicht die technischen Daten aufzählen und hoffe trotzdem, dass eines von 30jährige Beachtung findet….

Ich entnehme Deiner Einführung eine (etwas trotzige) Ansage, dass Dich technische Details nicht interessieren – und dagegen ist nicht viel einzuwenden, schon deswegen nicht, weil Du offensichtlich andere Wege zu einer künstlerischen Fotografie gefunden hast.

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Falscher Weissabgleich: Fehler sind keine Kunst

Ein falscher Weissabgleich stört den Eindruck fast immer. Fehler werden erst zur Kunst, wenn sie bewusst eingesetzt werden.

Stadtansicht in Blaustich

Panasonic Lumix DMC-FZ150 mit 1/1000s bei Blende 5 mit 27mm Brennweite und ISO 100

Wolfram Witzel aus Pfinztal: im Rahmen einer Foto-Exkursion entstand dieses Foto. Fasziniert und zugleich erschreckt hat mich die Monotonie moderner Architektur, dort wohnen tatsächlich Menschen. Bei der Aufnahme habe ich leider nicht bemerkt, dass ich den Weißabgleich der Kamera auf „Kunstlicht“ eingestellt hatte (Anfänger ;-) ). Bei der Betrachtung am Bildschirm finde ich aber, dass die „Kälte“ der Wohnbebauung gerade verstärkt wird.

Grade eben habe ich noch erklärt, mit der Farbe könne man nicht falsch liegen, wenn man eine Absicht verfolge. Und jetzt das: Ein Farbstich via Weissabgleich geht gar nicht.

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Güterwagenstellwerk Hagen: Endstation Bildrand

Linien, die in einen Fluchtpunkt laufen, sind ein dankbares grafisches Motiv. Bei Bahnanlagen spielt dabei der Horizont eine zusätzliche Rolle.Dort sollte ein wenig Raum dem Blick Auslauf gewähren.

Der Gueterbahnhof - schwarz-Weiss-Foto

Güterbahnhof Hagen. Nikon D5300 1/250s bei f/7 mit 18mm Brennweite und ISO 100

Sebastian Jonton aus Herten schreibt zu diesem Bild: Das Bild ist in Hagen entstanden.
Es ist mit der Nikon D5300 und dem 18-105er Kit aufgenommen. Blende 7,1 (sollte ne 8 sein) und 1/250 Sekunden belichtet. Ich wollte einen alten etwas fischäugigen Look erzeugen. Die Ausrichtung hätte besser sein können, da ich ein Stück Himmel wegschneiden musste…

Wenige Erfindungen der Menschheitsgeschichte sind mit mehr Symbolik belegt als die Eisenbahn und das Bild von Eisenbahnschienen. Ihre kompromisslose Gradlinigkeit und die gleichmässige Struktur sind ein Motivmagnet für Fotografen.

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Bildbesprechung „kopflos“: Verhältnisse beeinflussen

In der Fotografie lassen sich Grössenverhältnisse von Motiv und Hintergrund auf verschiedene Art beeinflussen. Auf den Standpunkt kommt es an.

wiebke-susanne1

Wiebke-Susanne Homann schreibt zu diesem Bild: Die Universität Bielefeld ist nicht nur mein Arbeitsplatz, sondern fasziniert mich auch fotografisch – obwohl oder weil sie auch wahnsinnig hässlich ist, so versuche ich doch immer wieder, interessante Fotomotive zu entdecken.

Der große Kopf ist der Rest eines Projektes der Bielefelder Kunst-Studenten, der seit Jahren immer noch im Gras vor der Uni liegt. Ich habe versucht, das Bild absichtlich schräg aufzunehmen, um den kopflosen Effekt zu unterstreichen.

Zunächst die Exif-Daten: Wiebke-Susanne hat das Foto mit einer [amazon  B00BB3DP1G]Kompaktkamera Panasonic DMC-FT5[/amazon]  mit einer  Brennweite von 4,9mm bei Blende 10, Belichtungszeit von 1/125s und ISO 100 aufgenommen. Die Brennweite 4,9mm entspricht mit einem diagonalen Bildwinkel von 75Grad einer Brennweite von 28mm im Kleinbildformat. Weiterlesen