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Biene auf Blume: Zuviel Drumherum

Durch Konzentration auf den wichtigen Bildinhalt kann die Bildaussage wesentlich verstärkt werden. Oder, wie Robert Capa sagte: Wenn deine Bilder nicht gut genug sind, warst du nicht nah genug dran.

Eine Blume mit besuchender Biene.

Eine Blume mit besuchender Biene. © Jonny Michel. Nikon D300, 1/320s bei f/11 mit 200mm und ISO 200

Jonny Michel aus Chemnitz zu diesem Bild: Entstanden auf Garte- und Blumenschau in Erfurt 2012

Für diejenigen (wie mich), die sich an die Brennweiten vom 35mm Kleinbild gewöhnt haben, entspricht die von Dir für diese Fotografie gewählte Brennweite derjenigen von 300mm, das ist also schon ein  längeres Teleobjektiv. Die Belichtungsdaten und der Schattenwurf deuten auf helles Tageslicht hin. Die Belichtung passt, da gibt es wenig Worte darüber zu verlieren. Weiterlesen

Hibiskus am Abend: Das Licht ist Dein Freund

Blumenaufnahmen sind sehr stark von den Lichtverhältnissen abhängig, weil ja im Foto sonst nicht viel passiert. Man sollte also, wie bei anderen Fotografiegenres, mit ihm umzugehen lernen.

Kamera: SIGMA DP3 Merrill Aufnahmedaten: 1/250s bei Blende 50/10 mit 500/10mm Brennweite und ISO 200 - (c) Andrea Wolf

Kamera: SIGMA DP3 Merrill Aufnahmedaten: 1/250s bei Blende 50/10 mit 500/10mm Brennweite und ISO 200 – (c) Andrea Wolf

Andrea Wolf aus Hamburg schreibt zu diesem Bild:

Aufgenommen in Thailand. Lichtverhältnisse ganz anders als hier. In diesem Fall stört mich auch nicht das ausgefressene Sonnenlicht, ging nicht anders, guter Kontrapunkt zur Blüte. Ohne das Licht gäbe es auch nicht diese Transparenz… Oder? Vielen Dank für Eure Kritik!

Blumen sind ein beliebtes Motiv, weil sie stillstehen. Und schön sind sie natürlich auch. Man muß sich nur für einen Aufnahmewinkel entscheiden und auf den Auslöser drücken – eigentlich also ganz einfach. Allerdings: Weiterlesen

Bildkritik Rosenmandala: Das Runde im Eckigen

Quadratische Bilder verlangen ganz besondere Aufmerksamkeit. In diesem Fall wirkt die runde Rosenblüte etwas eingequetscht. Mehr „Luft“ und das „richtige“ Vorgehen können das Bild verbessern.

Rose, Blume, Blüte

Canon 7D, 70 mm, f/2.8, ISO 100, 1/250 sek. – (c) Claire Sieverts

Es war ein diesiger Tag vor beinahe einem Jahr, doch ohne Regen und nur ein paar Wolken am Himmel. Als es Abend wurde, spazierte ich umher und sah diese wunderschöne Rose. Da meine Kamera immer griffbereit ist, machte ich dieses Foto. Anfänglich wusste ich nicht so recht weiter mit meinem Foto, bis ich diesen inneren Teil entdeckte und versuchte ihn mit Hilfe einer leichten Vignette und einem Quadratbeschnitt hervorzuheben, weil dadurch das Runde betont wird.

Eigentlich bin ich nicht so der Blumen-Fotograf. Ich habe mir dein Bild aber trotzdem für die Bildkritik herausgepickt, da ich vor 2 Jahren ein sehr ähnliches Bild als Fingerübung gemacht habe und das als Vergleich heranziehen kann.

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Leserfoto – „Tod und Leben“: Näher ran

Negativer Raum als Gestaltungselement funktioniert nur, wenn er die Bildaussage unterstützt.

(c) Jörg Oertel

Dieses Bild symbolisiert für mich in einzigartiger Weise Tod und Leben, Vergänglichkeit und Wiederkehr in der Natur.
Ich finde es anrührend, wie sich das kleine Vergißmeinnicht aus dem toten Baumstumpf zum Leben kämpft.

Der Unterschied zwischen „schauen“ und „sehen“ ist, im Alltag Motive zu entdecken, an denen andere vorbeigegangen wären. Wenn man sein Auge schult, bieten sich einem überall Dinge, die es sich zu fotografieren lohnt. Hier ein interessantes Muster, das ein Baumschatten auf das Pflaster „malt“ – oder dort eine Blume, die aus einem Baumstumpf herauswächst. Weiterlesen

Bildkritik: Künstlerische Freiheit

In der Kunst ist alles erlaubt. Es gilt nur jemanden zu finden, dem es gefällt, wenn man damit an die Öffentlichkeit treten will.

[textad]

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Egbert M. Reinhold).

Kommentar des Fotografen:

Das Foto ist natürlich auch scharf gemacht worden, ich habe aber dieses Bild bevorzugt, weil hier die Farben viel besser für den Betrachter rüberkommen. Die Blume ist in Wirklichkeit etwa drei Zentimeter groß.

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von Egbert M. Reinhold:

Als Fotograf, der im Auftrag handelt, bin ich natürlich immer bestrebt, scharfe Bilder abzuliefern, die meine Kunden zufrieden stellen, die wenigsten nämlich können schon allein mit selektiver Schärfe etwas anfangen. Doch wenn es in die künstlerisch und abstrakte Richtung geht, darf es auch einmal komplett unscharf sein. Dein Bild wirkt auf jeden Fall als Hingucker, schon als kleines und auch in groß.

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Naturfotografie: Blumen mit Wasserkraft

Es scheint paradox: Blumen zu fotografieren sollte sehr einfach sein. Sie sind klein, von Natur aus schön und halten ziemlich still, wenn nicht gerade ein Unwetter herrscht. Trotzdem ist es sehr schwer, gelungene Blumenbilder zu machen. Hier wurde die Blume in einem Zustand fotografiert, den nicht jeder Fotograf sofort nachmachen kann.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Claudia Portmann-Caminada).

Kommentar des Fotografen:

Ich habe diese Blume in den Bergen am Morgen nach einem heftigen Gewitter aufgenommen. Der Himmel wurde plötzlich aufgerissen, dies wird wunderbar in den Wassertropfen gespiegelt. Ich wollte speziell gestalten, mit Gegenlicht, Spiegelungen und Aufnahmestandort (am Boden liegend mit Einbeinstativ).

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Claudia Portmann-Caminada:

Es scheint paradox: Blumen zu fotografieren sollte sehr einfach sein. Sie sind klein, von Natur aus schön und halten ziemlich still, wenn nicht gerade ein Unwetter herrscht. Trotzdem ist es sehr schwer, gelungene Blumenbilder zu machen.

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Bunte Blume: Schön, aber auch gut?

Bunte, glänzende Farben ziehen unseren Blick magisch an und verleiten und zum Fotografieren. Sind aber solche Motive auch eine gute Voraussetzung für gute Bilder, oder braucht es mehr dazu?

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© André de Jonge).

Kommentar des Fotografen:

Beim Spaziergang am Chiemsee entdeckte ich diese Dahlie. Besonders gefallen hat mir die Farbgebung der einzelnen Blätter, je nachdem, wie sie geformt waren und vom Sonnenlicht ausgeleuchtet wurden.

Profi Martin Zurmuehle meint zum Bild von André de Jonge:

Thomas von Aquin definierte im 13. Jahrhundert die Schönheit als etwas, das vollständig und vollkommen, harmonisch und proportioniert ist und das leuchtende Farben hat und glänzt.

Auch noch heute (nach mehr als 700 Jahren) ziehen genau diese Dinge auch uns Fotografen magisch an. Blättern wir zum Beispiel durch das Wettbewerbsbuch des Trierenberg Super Circuits, dem grössten Fotowettbewerb der Welt, so sehen wir Thomas von Aquin bestätigt. Er hätte seine helle Freude an diesen Bildern, so bunt, glänzend, proportioniert und harmonisch sind sie.

Auch die Blume von André de Jonge ist bunt und glänzend, und deshalb hat ihn das Motiv zur Aufnahme gereizt. Was dieser Aufnahme aber fehlt, sind die anderen Aspekte:

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Blumenbild: Amaryllis ganz nah

Schlicht, aber wirkungsvoll. Wichtig bei Blumenfotos ist die Nähe und die Augenhöhe, um die feinen Details einer Blüte gut herausarbeiten zu können.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Franz-Josef Widekind).

Kommentar des Fotografen:

Die Amaryllis blüht jetzt im Januar in voller Pracht. Pralle rote Blätter und Blütenstempel mit dicken Pollenkissen. Sehr schön anzusehen.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Franz-Josef Widekind:

Schlicht, aber wirkungsvoll. Der Fotograf Franz-Josef Widekind hat bei dieser Aufnahme einer Amaryllis just die Vorschläge befolgt, die ich einem anderen Fotografen für die Blumenfotografie ans Herz gelegt hatte.

Und schon entsteht ein gelungenes Foto. Zugegeben, es ist weder besonders originell noch atemberaubend, aber technisch makellos, und es erfreut das Auge:

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Blumenfoto: Hohe Messlatte

Blumenfotos kranken oft daran, dass sie aus mehreren Gründen bevorzugtes Fotomotiv von Amateurfotografen sind.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Ingrid Menz).

Kommentar des Fotografen:

Nokia K810i

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Ingrid Menz:

Blumen sind schön. Die einen mögen bestimmte Sorten lieber als andere, aber im Grunde sind sich da die meisten Menschen einig: Blumen sind schön. Das liegt zum einen daran, dass sie so schön leuchtende Farben haben, vor allem, wenn die Sonne durch die etwas transparenten Blütenblätter strahlt und zum anderen daran, dass Blumen so gut wie immer symmetrisch sind.

Diese wohlgeordneten Formen in Kombination mit leuchtenden Farben empfinden wir als schön.

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Naturfoto: Mohn-Details

Etwas so Alltägliches, dass die meisten Menschen es nicht mal mehr sehen, rückt hier in den Mittelpunkt des Fotos und erweitert damit unsere Wahrnehmung.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Anne Berlin).

Kommentar der Fotografin:

Mich reizte es, den Mohn mal anders als „üblich“ zu zeigen. Besonders gefiel mir jedesmal wieder, wie wunderschön die feinen Härchen der Pflanze im Gegenlicht leuchteten. Dies ließ sich besonders schön im frühen Morgenlicht festhalten, das zudem noch die Pflanzen in ein wunderschönes Licht tauchte. Canon EOS 1000D, 150mm Makro, 1/2000, f 3.2, ISO 200

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Anne Berlin:

Das Motiv ist simpel: Eine Mohnblume im Gegenlicht. Die Farben sind auf Gelbtöne reduziert. Trotz dieser einfachen Zutaten ist es der Fotografin gelungen, ein sehr ansehnliches Bild festzuhalten.

Das liegt vor allem an zwei Punkten:

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