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Landschaft mit Bäumen: Der eine so, der andere so

Natürliche Allegorien sind eine nette Spielart der Landschaftsfotografie. Diese Aufnahme besticht ebenso durch das Motiv wie durch die simple, aber wirksame Komposition.

Landschaftsfotografie

Olympus E-M5Mark II 1/1000s bei Blende 7 mit 40mm Brennweite und ISO 200

Kirsten Heinrich aus Weinheim schreibt : Bei einer Tour über Land bin ich auf diese Ansicht gestoßen, die mich faszinierte. Am Rechner habe ich sie im Anschluss nach meiner Vorliebe noch etwas warmtoniger gemacht und leicht entsättigt.

Wenn sich die Natur so arrangiert, dass wir Menschen in ihr einen Hinweis auf unsere Wesensart finden, muss man das als Fotografin zuerst sehen und dann richtig ablichten. Was hier wie eine selbstverständliches Motiv wirkt, ist in Tat und Wahrheit nämlich wahrscheinlich nur aus wenigen Perspektiven so zu sehen, und es fällt uns erst auf die Art und Weise auf, weil Du es so komponiert hast.  Weiterlesen

Wahrheitsanspruch: Fotografie und die Realität

Die Kamera lügt nicht, sagt man. Sind Fotografien deshalb immer ein Abbild der Wahrheit? Eigentlich fängt deren Manipulation bei der Wahl der Belichtungszeit und des Bildausschnitts an.

Zu welcher Tageszeit wurde dieses Bild gemacht?

Zu welcher Tageszeit wurde dieses Bild gemacht?

Selbstverständlich „lügt“ die Kamera nicht, denn dazu gehört ein freier Wille. Lügen bedeutet ja, dass man, obwohl man die Wahrheit kennt, die Unwahrheit sagt. Es ist also eine bewusste Entscheidung, zu der ein elektronisches Gerät nicht fähig ist. „Lügen“ kann allerdings der Fotograf. Und sein Werkzeug dafür kann durchaus eine Kamera sein.

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7 Tipps zur Portfolio-Erstellung: Fotografisches Werk richtig präsentieren

Für den professionell wirkenden Auftritt eines Fotografen ist nichts wirksamer als ein gedrucktes Portfolio. Hier sind die wichtigsten Grundsätze eines erfolgreichen Profis, die beim Erstellen der Präsentation zu beachten sind.

Ein Portfolio sollte in einem Format präsentieren. © theimageflow

Ein Portfolio sollte in einem Format präsentieren. © theimageflow

Periodische Portfolio-Besprechungen sind ein wesentlicher Teil im Erfolgsplan eines jeden Fotografen. Nicht zuletzt handelt es sich dabei um hervorragende Gelegenheiten, Deine Arbeit buchstäblich unter die Nase der richtigen Leute zu bringen. Aber bevor Du Deine Arbeit zu einer Besprechung des fotografischen Portfolios bei einem Profi einreichst, solltest Du es in die bestmögliche Form bringen.

Um erfolgreich zu sein, muss ein Künstler eine Vision haben, die technischen Anforderungen seines Mediums meistern und ein grundsätzliches Verständnis des Kunstgeschäfts haben.

Wenn Du Dein fotografisches Portfolio präsentierst, wird nicht nur Deine Arbeit beurteilt, sondern der Künstler oder die Künstlerin selber. Der Reviewer fasst zwei Punkte ins Auge: Hinterlässt die Fotografin oder der Künstler einen seriösen Eindruck? Hat er oder sie die mentale Kraft, die es in der Kunstwelt braucht? Weiterlesen

Randkontrolle bei Panoramaaufnahmen: Elphi im Sommer

Auch bei Panoramaaufnahmen sollte man auf die Bildränder achten und diese zumindest in der Nachbearbeitung bereinigen, wenn dadurch die Komposition verdichtet werden kann.

© SVEN MAHN – Hasselblad H5D-40, 23 s, f/11, 50 mm, ISO100

© SVEN MAHN – Hasselblad H5D-40, 23 s, f/11, 50 mm, ISO100

Sven Mahn aus Hamburg schreibt zu diesem Bild:

Bei einem Abendshooting vor ein paar Tagen ist mir die ruhige Elbe und die nun fast Ohne Einrüstung stehende Elbphilharmonie aufgefallen. Ich denke in ein paar Jahren wird sie eine der meisten abgelichteten Objekte in Deutschland werden. Kosten und Mühen des letzten Jahrzehnts werden vergessen sein, wenn sie im Januar eröffnet wird. Das Bild wurde mit eine H5D40 und einem ND Filter geschossen.

Einleitende Anmerkungen

Die Elbphilharmonie in Hamburg reiht sich in eine ganze Liste von baulichen Großvorhaben der letzten 10-plus Jahre ein, die sich am Anfang gut anhörten und aber dann nach Kostenexplosionen, Verzögerungen und anderen Kontroversen bereits VOR ihrer Fertigstellung (im Fall des Berliner Flughafens bezweifeln wohl die meisten, ob und wann er jemals fertig werden wird) einen Ruf im Sinne von „berühmt-berüchtigt“ entwickelt haben. Ich bin allerdings wie Du der Meinung, dass die Elbphilharmonie in ein paar Jahren wie geplant zum neuen Wahrzeichen Hamburgs werden wird – schon jetzt wird sie begeistert besucht und fotografiert, obwohl sie erst im Januar 2017 eröffnet werden soll. Weiterlesen

Langzeitfotografie Buhne Altnau: Gleichmass ist der Feind des Kontrasts

Wer eine Alternative Foto-Kompositionen mit geometrischen Mustern sucht, läuft schnell Gefahr, der Mitte und den Diagonalen durch die Ecken zu verfallen. Das geht meist nur im Quadrat gut.

Buhne in Altnau

Nikon D7000 60s bei Blende 11 mit 17mm Brennweite und ISO 100 © Pirmin Dewor

Pirmin Dewor aus Wolfegg schreibt zu diesem Bild: Dieses Foto habe ich in Altnau (Schweiz) am 18.06.2016 aufgenommen. Weil der Bodensee gerade einen sehr hohen Wasserstand aufweist, war meine Intention, die Buhne von Wasser umgeben abzulichten. Mir war bewusst, dass es bereits viele Fotots von dieser Buhne gibt, aber alle im Querformat und diagonal aufgenommen. Mein Anreiz war es, eine andere Perspektive zu finden. In dieser sollte die Buhne nicht nur diagonal zu sehen sein. Der lange Steg von Altnau sollte sich zudem im Hintergrund leicht abzeichnen. Für meinen Perspektivenwechsel musste ich nasse Schuhe in Kauf nehmen, um die Kamera passend zu platzieren. In dieser Ausrichtung findet sich eine verjüngende Diagonale der Buhne wieder, die gleichzeitig eine geraden Ausrichtung aufweist. Im Horizont ist noch schwach der bekannte und sehr lange Anlegesteg zu sehen. Diese Perspektive macht das Bild für mich sehr interessant. Aufgenommen wurde das Bild mit einer Nikon D7000 und einem Sigma 17-70 2.8-4 Objektiv. Zusätzlich verwendete ich einen 3,0 Graufilter und einen Verlaufsfilter für die Langzeitbelichtung. Für mich liegt die Schwierigkeit noch in der Bildkomposition, da ich erst seit zwei Monaten intensiver fotografiere.

Diese Fotografie zeigt eine Buhne, und mir bringt sie zugleich einige neue Wörter bei: „Buhne“, auch als Stack, Höft, Kribbe, Schlenge oder im Alpenraum Schlacht bezeichnet, ist laut einschlägigen Websites ein Küstenschutzbau.

Solche von Menschenhand geschaffenen Bauwerke an Ufern und Küsten sind beliebte Fotomotive, weil sie mit ihrer redundanten Ordnung einen Kontrast zur natürlichen Uferlinie bilden und dennoch meistens selber aus Naturstoffen bestehend nicht zu stark abfallen.  Weiterlesen

Leser-Fotobuchprojekt «Doppelt Gesehen»: Gnadenfrist bis Sonntagabend

Für unser juriertes Leser-Fotobuchprojekt erweitern wir die Anmeldefrist bis zum 3. Juli 2016: So haben die Beschäftigten unter Euch Gelegenheit, am Wochenende nach ihrem besten Bild zu kramen.

Doppelt gesehen - irgendwie. © PS

Doppelt gesehen – irgendwie. © PS

Eigentlich wäre seit Mitternacht Schluss. Das Wochenende steht aber vor der Tür und damit die beste Zeit, nach dem ultimativen Bild zum Thema „Doppelt Gesehen“ zu suchen – und wir hätten gerne Eure Meisterwerke. Wer sich noch nicht schlüssig ist, was er/sie schicken soll, ob das ausgesuchte Foto passt, kriegt noch ein paar Stunden Gelegenheit, uns etwas zu schicken. Zerdenkt das Ganze nicht – wenn Ihr es gut findet, finden wir es höchstwahrscheinlich auch gut.

Also, jetzt mitmachen!


Habt Ihr Fotos, die Ihr zu „Doppelt Gesehen“ einreichen wollt? Schickt sie uns!

DAS gibt es zu gewinnen: Weiterlesen

Foto-Abstraktion in Eis: Ein Gesicht in blau

Im Fotostudio lassen sich mit Fantasie und Ideen Abstraktionen kreieren, an deren Perfektionierung man bestens arbeiten kann.

Eis-Abstraktions-Fotografie

Gegenstand im Eis. NIKON D7000, 1/160s bei Blende 5.6 mit 105mm Brennweite und ISO 100 © Emil Licht

Emil Licht aus Sassenburg: Im dunklen Februar habe ich mit Gegenständen in Eis experimentiert, um nicht vor die Tür zu müssen.

Die Eisblöcke wurden mit 2 Blitzen und Farbfolie ausgeleuchtet.  Bei diesem Bild gefällt mir im Nachhinein das schemenhafte Gesicht oder
besser die Fratze in der unteren linken Bildhälfte.

Abstrakte Fotografie bietet den Vorteil, dass jede Betrachterin für sich entdecken kann, was sie will. Und jeder Betrachter, was ihm passt. Jedenfalls, wenn es in der Abstraktion etwas zu sehen gibt.

In dieser Farbfotografie sehen wir einen Gegenstand in blau, der sich von links unten nach rechts oben in einer durchsichtigen Masse zu befinden scheint. Dabei fällt auf, dass nicht nur Tiefen-Unschärfe für die räumliche Wirkung verantwortlich zu sein scheint.

Hättest Du hier einfach nur eine zerknüllte Folie – dafür halte ich das Objekt – im Studio fotografiert, dann hätte das wohl auch ein interessantes, aber nicht ein so fesselndes Bild ergeben. Ich glaube, der Trick mit dem Eis besteht genau darin, dass es zwar durchsichtig ist, Du aber damit eine zweite Schicht der Schärfentiefen-Steuerung, oder vielmehr einer Art Schärfentiefe-Zufall, in das Motiv einbaust.

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Datenpanne: Bitte nochmals hochladen!

Wer uns seit April eine Fotografie zur Kritik hochgeladen hat, möge den Vorgang wiederholen… leider hat unser Tool gestreikt.

Das Problem auf dem Schnabel nicht gesehen. © MrLewis

Das Problem auf dem Schnabel nicht gesehen. © MrLewis

Asche auf mein Haupt: Was ich, ohne genaues Hinsehen, für einen drastischen Einbruch bei der Einreichung von Fotos für die Bildkritik gehalten habe, entpuppt sich als Datenbank-Panne. Tatsächlich sind die Uploads seit Mitte April nur noch sporadisch bis zu uns durchgedrungen – die Einsender der Beiträge haben aber dennoch eine Bestätigung erhalten!

Das heisst, wir haben zwar die Bilder bei uns, aber wir wissen nicht, von wem sie kamen, wir kennen weder Kategorie noch Titel etc. (das gilt nur für die Bildkritik, nicht für das Fotobuchprojekt). Für den dummen Fehler bitten wir um Entschuldigung. Er hat Folgen:  Weiterlesen

Kostenlose Bildrezension: „Das Foto meines Lebens“

Wir brauchen mehr Einsendungen für unsere Bildkritik. Schickt uns Eure Fotos, profitiert von einer kostenlosen Bildbesprechung und der Diskussion mit dem Publikum!

Libellenbild

Libelle auf Schilfblatt © 2016 Brigitte Hoffstadt

In einem knappen Monat wird fokussiert.com neun Jahre alt und damit zum Beweis einer Theorie: Derjenigen, dass aller Demokratisierung der Medien und einem Überfluss an Fotoblogs zum Trotz ein Bedürfnis nach vertiefter Auseinandersetzung mit dem eigenen Schaffen besteht. Anders gesagt: Weiterlesen

Purismus oder Zukunft: Wenn man zu sehr am Althergebrachten hängt

Neue Entwicklungen auf einem totgeglaubten Gebiet lassen dieses wiederauferstehen – aber nicht notwendigerweise in derselben Form. Das muss nicht schlecht sein.

My Favorite RV #4 - (c) Sofie Dittmann

My Favorite RV #4 – (c) Sofie Dittmann

Vor ein paar Wochen habe ich voller Enthusiasmus in der (mit Impossible nicht offiziell zusammenhängenden) Facebook-Gruppe, die sich den neuen Entwicklungen von Sofortbildfilm von Impossible Project verschrieben hat, Fotos eingestellt, die allesamt digital fotografiert und auf dem Instant Lab auf Color 600 beta abgezogen worden waren. Die Resultate hatten meine Erwartungen übertroffen, und wenn auch der neue Farbfilm in der entgültigen Version online gemischte Bewertungen bekommt – ich fand diese Bilder einfach klasse. Weiterlesen